Kettner Edelmetalle
04.06.2025
10:09 Uhr

Deutsche Logistik expandiert trotz Kriegschaos in die Ukraine – Ein riskantes Spiel mit dem Feuer?

Während die Welt gebannt auf den tobenden Konflikt in der Ukraine blickt und deutsche Steuerzahler Milliarden für Waffenlieferungen und Flüchtlingshilfe aufbringen müssen, scheint es für manche Konzerne business as usual zu sein. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verkündete jüngst die Übernahme eines strategisch wichtigen Bahnterminals im westukrainischen Batjowo – ein Schachzug, der Fragen aufwirft.

Expansion im Kriegsgebiet – Mut oder Wahnsinn?

Die HHLA erwirbt 60 Prozent der Anteile am Eurobridge Intermodal Terminal, gelegen an der Grenze zur Slowakei und Ungarn. Ein Güterbahnhof, der künftig 100.000 Container jährlich umschlagen soll – bescheidene Zahlen im Vergleich zu deutschen Terminals, aber offenbar lukrativ genug für eine Investition mitten im Kriegsgebiet. Man fragt sich unwillkürlich: Wissen die Hamburger etwas, was wir nicht wissen? Oder ist dies ein weiteres Beispiel dafür, wie deutsche Unternehmen bereitwillig Risiken eingehen, während der heimische Mittelstand unter Bürokratie und Energiepreisen ächzt?

HHLA-Vorstandschefin Angela Titzrath spricht vollmundig von einem „Beitrag zur wirtschaftlichen Integration" der Ukraine. Ein hehres Ziel, gewiss. Doch während deutsche Familien ihre Heizkosten kaum noch stemmen können und unsere Infrastruktur verfällt, investieren deutsche Konzerne munter in Kriegsgebieten. Die Prioritäten scheinen verschoben.

Ein Netzwerk mit fragwürdigen Schwerpunkten

Die HHLA unterhält bereits Terminals in Odessa – einer Stadt, die regelmäßig unter Beschuss steht. Dazu kommen Standorte in Triest und Tallinn. Ein europaweites Netzwerk, das sich zunehmend gen Osten orientiert. Während deutsche Häfen mit maroder Infrastruktur kämpfen und der Hamburger Hafen selbst unter chinesischem Einfluss steht, expandiert man fröhlich in Richtung Ukraine.

Philip Sweens, Geschäftsführer von HHLA International, bezeichnet die Investition als „klares Bekenntnis zum wirtschaftlichen und logistischen Potenzial der Ukraine". Ein Potenzial, das offenbar wichtiger ist als die Stärkung deutscher Standorte. Man könnte meinen, die Prioritäten lägen woanders als beim deutschen Steuerzahler, der letztlich für die Folgen solcher Abenteuer aufkommen muss.

Die wahren Kosten bleiben im Dunkeln

Bezeichnenderweise macht die HHLA keine Angaben zum Kaufpreis. Transparenz sieht anders aus. Während kleine Unternehmer hierzulande jeden Cent offenlegen müssen, dürfen Großkonzerne ihre riskanten Auslandsinvestitionen verschleiern. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt ukrainischer Behörden – ein weiterer Unsicherheitsfaktor in einem Land, das für seine Korruption berüchtigt ist.

Die Bahntochter Metrans soll das Terminal gemeinsam mit einer ukrainischen Investmentgesellschaft als Joint Venture betreiben. Wer diese mysteriöse Gesellschaft ist und welche Verbindungen sie hat, bleibt unerwähnt. In einem Land, in dem Oligarchen und zwielichtige Geschäftsleute das Sagen haben, sollte man genauer hinschauen.

Getreide als Lockmittel?

Interessant ist die Erwähnung, dass am Terminal auch Getreide verladen werden kann. Während Europa über Getreideimporte aus der Ukraine streitet und polnische Bauern auf die Barrikaden gehen, positioniert sich ein deutscher Konzern als Profiteur dieser umstrittenen Handelsströme. Die deutschen Landwirte, die unter Auflagen und Verboten leiden, werden sich bedanken.

Die HHLA ist nach eigenen Angaben seit über 20 Jahren in der Ukraine aktiv. Eine lange Geschichte, die zeigt, dass wirtschaftliche Interessen oft schwerer wiegen als politische Realitäten. Während die Bundesregierung Milliarden in die Ukraine pumpt und von Solidarität spricht, machen deutsche Konzerne knallharte Geschäfte.

Ein Spiel mit dem Feuer

Diese Expansion wirft grundsätzliche Fragen auf: Sollten deutsche Unternehmen in Kriegsgebieten investieren? Wer trägt die Risiken, wenn die Investition scheitert? Und vor allem: Warum fließt deutsches Kapital in die Ukraine, während hierzulande Brücken bröckeln und Schulen verfallen?

Die Geschichte lehrt uns, dass Investitionen in instabilen Regionen selten gut enden. Doch offenbar haben manche nichts aus der Vergangenheit gelernt. Während der deutsche Mittelstand unter der Last von Bürokratie und Steuern zusammenbricht, spielen Großkonzerne Monopoly in Kriegsgebieten.

Es bleibt zu hoffen, dass die HHLA-Aktionäre genau hinschauen, wohin ihr Geld fließt. Denn am Ende zahlen immer die Gleichen die Zeche: die deutschen Steuerzahler und Kleinanleger, die auf stabile, vernünftige Investitionen setzen – vielleicht sogar in bewährte Sachwerte wie Gold und Silber, die auch in Krisenzeiten ihren Wert behalten.

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