Kettner Edelmetalle
04.07.2025
18:18 Uhr

China verschärft Handelskrieg mit Europa: Strafzölle auf französischen Brandy als Warnung an Brüssel

Während Chinas Außenminister Wang Yi durch Europa reist und diplomatische Lösungen für die eskalierenden Handelsspannungen sucht, lässt Peking die Muskeln spielen. Die chinesische Regierung kündigte überraschend an, für die kommenden fünf Jahre Anti-Dumping-Zölle auf europäischen Brandy zu erheben – ein Schlag, der vor allem die französische Luxusindustrie treffen dürfte.

Pekings kalkulierter Gegenschlag

Die Zölle, die zwischen 27,7 und 34,9 Prozent liegen werden, sind kein Zufall. Sie kommen genau einen Tag vor Ablauf der offiziellen Untersuchungsfrist und während Wang Yi ausgerechnet Paris auf seiner Europatour besuchen sollte. Das chinesische Handelsministerium begründete die Maßnahme mit unfairen Handelspraktiken der EU, die der heimischen Brandy-Industrie erheblichen Schaden zufügen würden.

Was hier geschieht, ist nichts anderes als ein weiterer Akt im globalen Handelskrieg, der sich seit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus dramatisch verschärft hat. Mit seinen massiven Zollerhöhungen – 20 Prozent auf EU-Importe – hat der US-Präsident eine Kettenreaktion ausgelöst, die nun auch die europäisch-chinesischen Beziehungen vergiftet.

Brüssels harte Linie provoziert Peking

Xu Tianchen vom Economist Intelligence Unit bringt es auf den Punkt: "Peking hat sich bisher mit der tatsächlichen Erhebung von Zöllen zurückgehalten, in der Hoffnung auf eine weichere EU-Haltung gegenüber China. Jetzt ist es eindeutig enttäuscht darüber, dass die EU trotz der chinesischen Annäherungsversuche hart bleibt."

"Die Spannungen sind offensichtlich, Phase-drei-Untersuchungen laufen, und es gibt auch welche zu Schweinefleisch und Milchprodukten", warnt Alicia Garcia-Herrero, Chefökonomin der französischen Investmentbank Natixis. "China hat viel Druckmittel."

Die Timing-Wahl Pekings ist dabei alles andere als zufällig. Die Ankündigung erfolgte kurz vor dem für diesen Monat geplanten China-EU-Gipfel – ein deutliches Signal, dass China nicht gewillt ist, sich von Brüssel die Bedingungen diktieren zu lassen.

Europa zwischen den Fronten

Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor einem außenpolitischen Dilemma. Einerseits muss sie die deutschen Wirtschaftsinteressen in China wahren, andererseits darf sie sich nicht von Peking erpressen lassen. Die Brandy-Zölle mögen für Deutschland weniger schmerzhaft sein als für Frankreich, doch sie sind nur der Anfang. Weitere Untersuchungen zu Schweinefleisch und Milchprodukten laufen bereits – Bereiche, in denen deutsche Exporteure erheblich betroffen wären.

Was wir hier erleben, ist das Resultat einer verfehlten EU-Handelspolitik, die glaubte, China mit Drohungen und Sanktionen in die Knie zwingen zu können. Stattdessen hat Brüssel einen Handelskrieg provoziert, den Europa kaum gewinnen kann. Während die USA unter Trump zumindest eine klare "America First"-Strategie verfolgen, laviert die EU zwischen moralischen Ansprüchen und wirtschaftlichen Realitäten.

Die wahren Verlierer: Europäische Verbraucher und Unternehmen

Am Ende werden es wieder einmal die europäischen Verbraucher sein, die die Zeche zahlen müssen. Höhere Preise für chinesische Produkte, Vergeltungsmaßnahmen gegen europäische Exporte und eine weitere Schwächung der ohnehin angeschlagenen Wirtschaft sind die absehbaren Folgen dieser Eskalationsspirale.

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr der Wert von krisensicheren Anlagen. Während Handelskriege toben und Währungen unter Druck geraten, bieten physische Edelmetalle wie Gold und Silber einen verlässlichen Schutz vor den Turbulenzen der Weltpolitik. Sie sind nicht von den Launen der Politik abhängig und behalten ihren Wert auch dann, wenn Handelsbeziehungen zerbrechen und Märkte einbrechen.

Die Brandy-Zölle mögen nur ein kleiner Baustein im großen Spiel der Handelsmächte sein. Doch sie zeigen deutlich: Die Zeiten, in denen Europa glaubte, die Regeln des Welthandels diktieren zu können, sind endgültig vorbei. Es wird Zeit, dass auch Brüssel diese Realität anerkennt – bevor der Schaden für die europäische Wirtschaft irreparabel wird.

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