
Chancenkarte als Luftnummer? 10.000 Visa vergeben – doch niemand weiß, ob die Jobsuche erfolgreich war
Die Ampelregierung feiert sich mal wieder für ein vermeintliches Erfolgsmodell, das bei genauerer Betrachtung eher nach einem bürokratischen Blindflug aussieht. Seit Juni 2024 dürfen Ausländer mit der sogenannten Chancenkarte nach Deutschland einreisen, um hier nach Arbeit zu suchen. Nach einem Jahr wurden über 10.000 Visa erteilt – doch ob diese Menschen tatsächlich einen Job gefunden haben? Das weiß offenbar niemand in den zuständigen Behörden.
Planlose Politik ohne Erfolgskontrolle
Was die damalige Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und der damalige Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) da auf den Weg gebracht haben, erweist sich einmal mehr als typisches Ampel-Projekt: Große Ankündigungen, viel Bürokratie, aber keine Ahnung von den tatsächlichen Ergebnissen. Laut einer Analyse des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung wurden im ersten Jahr 12.177 Anträge bearbeitet und 10.148 Visa erteilt.
Das klingt nach viel, ist aber weit entfernt von den vollmundigen Versprechungen der Regierung. Die hatte nämlich 30.000 Chancenkarten pro Jahr als Ziel ausgegeben. Selbst dieses bescheidene Ziel wurde also deutlich verfehlt. Aber das eigentlich Skandalöse kommt noch: Die Behörden haben keinerlei Überblick darüber, was mit den Menschen passiert, nachdem sie eingereist sind.
Blindflug bei der Zuwanderung
Marcus Engler, Co-Autor der Analyse, bringt es auf den Punkt: Man wisse nicht, ob die Menschen tatsächlich einen Job fänden, ob der Wechsel zu einem längerfristigen Aufenthaltstitel klappe oder ob sie am Ende enttäuscht wieder ausreisten. Noch nicht einmal grundlegende demografische Daten würden systematisch erfasst – weder Geschlecht noch Qualifikationen der Einreisenden.
"Es ist nicht bekannt, wie viele Menschen durchs Punktesystem gehen und wer von vornherein als Fachkraft die Chancenkarte bekommt. Wie viele Männer und Frauen sind es, welche Qualifikationen haben sie – all das wird nicht systematisch ausgewertet."
Das ist nichts anderes als ein Armutszeugnis für die deutsche Migrationspolitik. Während man den Bürgern ständig erzählt, wie dringend Deutschland Fachkräfte brauche – angeblich 300.000 pro Jahr aus Nicht-EU-Staaten –, hat man nicht einmal ein funktionierendes System zur Erfolgskontrolle aufgebaut.
Wer kommt da eigentlich?
Immerhin weiß man, aus welchen Ländern die Antragsteller stammen. Mit über 4.600 Fällen führt Indien die Liste mit großem Abstand an, gefolgt von China (900 Fälle), Pakistan, Russland und der Türkei. Doch was nützt diese Information, wenn man nicht weiß, ob diese Menschen tatsächlich die Fachkräfte sind, die unsere Wirtschaft angeblich so dringend benötigt?
Die Idee hinter dem Punktesystem sei es gewesen, gezielt steuern zu können, erklärt Engler. Doch wie soll man steuern, wenn man nicht einmal weiß, wohin die Reise geht? Es ist, als würde man ein Auto ohne Rückspiegel und mit verbundenen Augen fahren – und dann behaupten, man habe alles im Griff.
Typisch Ampel: Viel Ideologie, wenig Substanz
Diese Chancenkarte ist symptomatisch für die gesamte Politik der Ampelregierung: Man schafft neue Regelungen, neue Bürokratie, neue Möglichkeiten – aber niemand kontrolliert, ob das Ganze auch funktioniert. Hauptsache, man kann sich als weltoffen und modern präsentieren. Ob die deutsche Wirtschaft tatsächlich profitiert oder ob hier nur weitere Schlupflöcher für unkontrollierte Zuwanderung geschaffen wurden, scheint niemanden zu interessieren.
Während deutsche Unternehmen händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften suchen, verteilt die Regierung Visa nach dem Gießkannenprinzip – ohne zu wissen, ob die Empfänger überhaupt die gesuchten Qualifikationen mitbringen oder jemals in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das ist keine verantwortungsvolle Migrationspolitik, sondern fahrlässiges Regierungshandeln auf Kosten der Steuerzahler und der Wirtschaft.
Es wäre an der Zeit, dass Deutschland endlich eine Migrationspolitik betreibt, die diesen Namen auch verdient: Mit klaren Kriterien, funktionierender Erfolgskontrolle und vor allem im Interesse der eigenen Bevölkerung und Wirtschaft. Doch von dieser Ampelregierung ist das wohl nicht zu erwarten.
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