Kettner Edelmetalle
02.06.2025
13:45 Uhr

Baerbock-Auftritt bei Kebekus: Wenn Außenpolitik zur Klamaukshow verkommt

Was sich am Donnerstagabend in der ARD abspielte, könnte man als neuen Tiefpunkt deutscher Fernsehunterhaltung bezeichnen – wäre da nicht die traurige Gewissheit, dass es vermutlich noch schlimmer kommen wird. Annalena Baerbock, immerhin noch amtierende Außenministerin und angehende Präsidentin der UN-Generalversammlung, ließ sich zu einem Auftritt bei Carolin Kebekus hinreißen, der an Peinlichkeit kaum zu überbieten war.

Wenn Diplomatie auf Kindergartenniveau trifft

Schon der Einstieg der Sendung offenbarte das intellektuelle Niveau des Abends: Baerbock und Kebekus spielten Schere-Stein-Papier darum, wer nach New York reisen dürfe. Ein Witz, dessen Pointe so vorhersehbar war wie das nächste außenpolitische Fettnäpfchen der Grünen-Politikerin. Das Studiopublikum quittierte jeden noch so banalen Scherz mit frenetischem Applaus – ein Zeugnis dafür, wie weit die Ansprüche an politische Unterhaltung gesunken sind.

Der Höhepunkt der Geschmacklosigkeit wurde erreicht, als Kebekus die Frage stellte: „Lieber Alice Weidel nach einem Tampon fragen oder einfach laufen lassen?" Das Publikum johlte und pfiff begeistert. Man stelle sich vor, ein männlicher Moderator hätte eine solche Frage über eine weibliche Politikerin gestellt – der Aufschrei der selbsternannten Feminismus-Verfechter wäre ohrenbetäubend gewesen. Doch wenn es gegen die AfD-Vorsitzende geht, scheinen alle Regeln des Anstands außer Kraft gesetzt.

Die Selbstdemontage einer Möchtegern-Diplomatin

Baerbock selbst schien die Tragweite ihrer Auftritte nicht zu begreifen. „Jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren", verkündete sie lachend – eine Aussage, die angesichts ihrer bisherigen außenpolitischen Bilanz durchaus zutreffen dürfte. Statt die unwürdige Frage zu kritisieren, ließ sie sich ein Klebetattoo eines LKWs auf den Unterarm kleben. Eine Aktion, die man vielleicht von einer Praktikantin erwarten würde, nicht aber von jemandem, der Deutschland auf internationaler Bühne vertreten soll.

Besonders pikant wurde es, als Christian Lindners Elternzeit zum Gegenstand des Spotts wurde. Der tosende Applaus des Publikums bei diesem Seitenhieb offenbarte eine bemerkenswerte Doppelmoral: Während die Grünen sonst bei jeder Gelegenheit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf predigen, wird ein Politiker, der tatsächlich Elternzeit nimmt, öffentlich verhöhnt.

Feministische Außenpolitik als Luftschloss

Natürlich durfte auch Baerbocks Steckenpferd, die „feministische Außenpolitik", nicht fehlen. Mit bemerkenswerter Chuzpe behauptete sie, es gehe dabei lediglich um die Umsetzung von Artikel 3 des Grundgesetzes. Dabei unterschlug sie geflissentlich, dass das Grundgesetz keineswegs eine explizite Förderung von Frauen vorsieht, sondern lediglich die Beseitigung bestehender Nachteile fordert – ein feiner, aber entscheidender Unterschied.

Ihre Behauptung, die „feministische Außenpolitik" habe ihr weltweit die beste Vernetzung verschafft, wirkt angesichts der internationalen Wahrnehmung Deutschlands geradezu grotesk. Während Baerbock sich mit Quotenregelungen in der Mongolei brüstet, verliert Deutschland auf der weltpolitischen Bühne zusehends an Einfluss und Ansehen.

Der Niedergang politischer Kultur

Was bleibt von diesem Abend? Die bittere Erkenntnis, dass die Grenzen zwischen Politik und Klamauk endgültig verschwimmen. Eine Außenministerin, die sich für billige Lacher zum Kasper macht, während Deutschland vor gewaltigen außenpolitischen Herausforderungen steht. Ein Publikum, das jeden noch so niveaulosen Scherz bejubelt, solange er nur die „richtigen" Personen trifft.

Es ist bezeichnend für den Zustand unserer politischen Kultur, dass ausgerechnet diejenigen, die sich als Verfechter von Anstand und Respekt gerieren, bei der öffentlichen Demütigung politischer Gegner am lautesten jubeln. Die gleichen Kreise, die bei jeder vermeintlichen Mikroaggression Zeter und Mordio schreien, finden nichts dabei, wenn eine Spitzenpolitikerin auf primitivste Weise herabgewürdigt wird – solange sie nur der „falschen" Partei angehört.

Baerbocks Auftritt bei Kebekus war mehr als nur eine peinliche Fernsehshow. Er war ein Symptom für den fortschreitenden Verfall politischer Seriosität in Deutschland. Wenn diejenigen, die uns auf internationaler Bühne vertreten sollen, sich lieber als Pausenclowns inszenieren, statt ihrer Verantwortung gerecht zu werden, dann gute Nacht, Deutschland.

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