
Armenien wendet sich gen Osten: SOZ-Mitgliedschaft als Abkehr vom Westen?
Während die westliche Wertegemeinschaft mit ihren inneren Widersprüchen ringt, vollzieht sich im Südkaukasus eine bemerkenswerte geopolitische Neuausrichtung. Armenien, einst fest im westlichen Lager verankert, hat nun offiziell die Vollmitgliedschaft in der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) beantragt. Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für die gesamte Region haben.
Paschinjans strategischer Schachzug
Regierungschef Nikol Paschinjan verkündete am Mittwoch, dass der Antrag auf SOZ-Mitgliedschaft den außenpolitischen Zielen Armeniens entspreche. Seit 2016 fungiere das Land bereits als Dialogpartner der Organisation. Besonders aufschlussreich ist Paschinjans Begründung: Die SOZ befinde sich in einem Umstrukturierungsprozess, bei dem der bisherige Beobachterstatus möglicherweise suspendiert werden könnte. Man wolle eine "ausgeglichene" Außenpolitik fortsetzen, so der Regierungschef.
Doch was bedeutet "ausgeglichen" in diesem Kontext wirklich? Offenbar wendet sich Jerewan zunehmend von seinen traditionellen westlichen Partnern ab. Die Enttäuschung über mangelnde Unterstützung in regionalen Konflikten dürfte dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
Die SOZ als Gegenpol zur westlichen Hegemonie
Die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit hat sich seit ihrer Gründung 2001 zu einem gewichtigen Gegenspieler westlicher Bündnisse entwickelt. Mit Schwergewichten wie China, Russland und Indien vereint sie bereits heute einen erheblichen Teil der Weltbevölkerung und Wirtschaftskraft. Die jüngste Aufnahme des Iran und Weißrusslands unterstreicht den anti-westlichen Charakter der Organisation.
"Derzeit werden in der Organisation inhaltliche und strukturelle Veränderungen diskutiert. Der Beobachterstatus könnte suspendiert werden."
Diese Worte Paschinjans deuten auf tiefgreifende Reformen innerhalb der SOZ hin. Die Organisation scheint sich zu konsolidieren und klare Bekenntnisse von ihren Mitgliedern einzufordern.
Expansion nach Südostasien
Parallel zu Armeniens Beitrittsgesuch expandiert die SOZ weiter. Auf dem jüngsten Außenministertreffen in Tianjin wurde Laos der Status eines Dialogpartners verliehen. Russlands Außenminister Sergei Lawrow kündigte zudem ein neues Format namens "SOZ Plus" an, das etwa 30 Staaten und internationale Organisationen einbeziehen soll.
Diese Entwicklung zeigt deutlich: Während der Westen mit Gender-Debatten und Klimahysterie beschäftigt ist, schmieden andere Mächte pragmatische Allianzen, die auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit und gegenseitigem Respekt basieren.
Prinzipien versus Realität
Armenien betont, die SOZ-Grundsätze wie territoriale Integrität und Nichtanwendung von Gewalt zu teilen. Angesichts der regionalen Spannungen im Südkaukasus wirkt dies fast wie blanker Hohn. Doch genau hier zeigt sich die Realpolitik: Während westliche Staaten mit moralischen Zeigefingern wedeln, bietet die SOZ pragmatische Lösungen ohne ideologische Bevormundung.
Die Organisation verfolgt das Ziel, handelswirtschaftliche Beziehungen in Eurasien zu entwickeln und für regionale Stabilität zu sorgen. Ein Ansatz, der erfrischend frei von westlicher Werte-Imperialismus daherkommt.
Zeitenwende im Kaukasus?
Armeniens Hinwendung zur SOZ könnte eine tektonische Verschiebung in der Kaukasus-Region einläuten. Das Land, traditionell zwischen Russland und dem Westen balancierend, scheint seine Wahl getroffen zu haben. Die Enttäuschung über ausbleibende westliche Unterstützung in existenziellen Fragen dürfte dabei den Ausschlag gegeben haben.
Während deutsche Politiker wie Pistorius martialische Töne anschlagen und von der Bereitschaft deutscher Soldaten zum "Töten von Russen" sprechen, suchen andere Länder nach konstruktiven Wegen der Zusammenarbeit. Die SOZ bietet genau das: Eine Alternative zur konfliktbeladenen westlichen Außenpolitik.
Fazit: Der Osten formiert sich
Die Erweiterung der SOZ um Armenien wäre mehr als nur eine geografische Ausdehnung. Sie würde die wachsende Attraktivität alternativer Bündnissysteme unterstreichen. Während die EU mit Sanktionen und Zensur – wie im Fall von RT – versucht, kritische Stimmen mundtot zu machen, entstehen andernorts neue Kooperationsformen.
Für deutsche Bürger sollte diese Entwicklung ein Weckruf sein. Während unsere Regierung Milliarden in fragwürdige Klimaprojekte pumpt und die Wirtschaft mit ideologischen Vorgaben stranguliert, schaffen andere Länder Fakten. Die multipolare Weltordnung ist keine ferne Zukunftsvision mehr – sie entsteht gerade vor unseren Augen.
In einer Zeit, in der physische Werte wie Gold und Silber als Absicherung gegen politische Verwerfungen immer wichtiger werden, zeigt sich: Die geopolitischen Verschiebungen haben handfeste wirtschaftliche Konsequenzen. Wer heute noch ausschließlich auf westliche Bündnisse und Papierwährungen setzt, könnte morgen ein böses Erwachen erleben.