Kettner Edelmetalle
02.09.2025
18:20 Uhr

Westliche Medien als Handlanger israelischer Propaganda: Wie der Völkermord in Gaza zur „Fake News" umgedeutet wird

Die systematische Ermordung palästinensischer Journalisten in Gaza offenbart ein erschütterndes Muster: Während Israel in den vergangenen 22 Monaten mehr als 240 Medienschaffende gezielt tötete, schweigt die westliche Presse nicht nur dazu – sie macht sich zum willfährigen Komplizen einer perfiden Propagandamaschinerie. Was sich hier abspielt, ist nichts weniger als die Pervertierung journalistischer Grundsätze im Dienste eines Völkermords.

Die „Legitimierungszelle" – Israels Wahrheitsministerium

Besonders perfide erscheint die Enthüllung der israelischen „Legitimierungszelle" durch die Nachrichtenwebsite +972. Diese nach dem 7. Oktober 2023 gegründete Geheimdienstabteilung verfolgt ein einziges Ziel: Israels Gräueltaten durch gezielte Desinformation zu rechtfertigen. Der Name selbst entlarvt die Absicht – es geht nicht um Wahrheitsfindung, sondern um die nachträgliche „Legitimierung" von Kriegsverbrechen.

Drei israelische Geheimdienstquellen bestätigten gegenüber +972, dass die Arbeit dieser Zelle rein propagandistischen Zwecken diene. Man nehme „Abkürzungen" – ein beschönigender Ausdruck für das schlichte Fabrizieren von Beweisen. Das Ziel? Die wachsende Opposition der westlichen Bevölkerung gegen den Völkermord zu stoppen, bevor sie die Regierungen zum Handeln zwingen könnte.

Der Fall Anas al-Sharif: Journalismus als Terrorismus

Die Ermordung des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Al-Jazeera-Reporters Anas al-Sharif und seiner fünf Kollegen im August 2025 zeigt das System in seiner ganzen Abscheulichkeit. Israel behauptete, Sharif sei ein „Hamas-Terrorist" gewesen, der zwischen seinen Berichten „Raketenangriffe auf israelische Zivilisten geleitet" habe. Eine absurde Behauptung – der Mann berichtete 22 Monate lang praktisch pausenlos vor der Kamera über das Grauen in Gaza.

„Die Idee war, [dem israelischen Militär zu ermöglichen], ohne Druck zu operieren, damit Länder wie Amerika die Waffenlieferungen nicht einstellen würden."

Selbst die von Israel vorgelegten „Beweise" – niemals unabhängig verifiziert – zeigten bestenfalls, dass Sharif seine angeblichen Verbindungen zur Hamas bereits 2017 beendet hatte. Acht Jahre vor seiner Ermordung. Nach internationalem Recht genoss er eindeutig Zivilistenstatus. Seine gezielte Tötung war ein Kriegsverbrechen.

Die Komplizenschaft westlicher Medien

Doch während Israels Lügen erwartbar sind – schließlich ist dies der erklärte Zweck der „Hasbara"-Industrie –, erschüttert die Willfährigkeit westlicher Medien. Die deutsche „Bild"-Zeitung titelte: „Als Journalist getarnter Terrorist in Gaza getötet." Keine Anführungszeichen, kein Konjunktiv. Eine Tatsachenbehauptung, die genauso gut vom israelischen Militär hätte stammen können.

Die BBC ging noch weiter. In ihrer Hauptnachrichtensendung stellte sie allen Ernstes die Frage: „Ist es gerechtfertigt, fünf Journalisten zu töten, wenn man nur einen ins Visier genommen hat?" Diese obszöne Formulierung akzeptiert Israels Prämisse, dass die Ermordung von Journalisten grundsätzlich legitim sein könne – es gehe nur um die „Verhältnismäßigkeit".

Rassismus als journalistisches Prinzip

Der britische Moderator Piers Morgan demonstrierte in seiner Show „Uncensored" eindrücklich, wie tief verwurzelt rassistische Denkmuster in westlichen Medien sind. Als der Al-Jazeera-Direktor Jamal Elshayyal die Ermordung seiner Kollegen verteidigte, wurde er selbst zum Verhör gebeten – er solle doch bitte erst einmal die Hamas verurteilen, bevor seine Meinung zähle.

Arabische Journalisten müssen offenbar ihre ideologische Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen, bevor ihr Leben und ihre Ansichten Gewicht haben. Ein zutiefst rassistisches Prinzip, das westliche Journalisten unhinterfragt anwenden.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Israel hat in zwei Jahren mehr palästinensische Journalisten getötet als in beiden Weltkriegen, dem Korea-, Vietnam-, Jugoslawien- und Afghanistan-Krieg zusammen Journalisten starben. Irene Khan, UN-Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit, spricht von einem „sorgfältig geplanten, gezielten Programm von Attentaten, um jede Art von unabhängiger Berichterstattung über Gaza zu unterbinden".

Gleichzeitig zeigen Israels eigene Militärzahlen, dass mehr als vier von fünf Toten in Gaza Zivilisten sind. In einer durchgesickerten Audioaufnahme erklärt Generalmajor Aharon Haliva unverblümt: „Für jeden Menschen, der am 7. Oktober getötet wurde, müssen 50 Palästinenser sterben. Es spielt jetzt keine Rolle, ob es sich um Kinder handelt."

Die Hungersnot als „Fake News"

Besonders perfide erscheint Israels Strategie, die von ihm selbst herbeigeführte Hungersnot als „falsche Hungerkampagne der Hamas" zu diskreditieren. Während die Integrated Food Security Phase Classification letzte Woche den höchsten Grad der Hungersnot bestätigte, diffamiert Israel jeden, der darüber berichtet, als Teil der „militärischen Maschinerie der Hamas".

Die Bilder ausgemergelter Kinder sprechen für sich. Doch westliche Medien ziehen es vor, israelische Propagandanarrative zu verbreiten, statt die offensichtliche Wahrheit zu berichten.

Ein Präzedenzfall mit fatalen Folgen

Die Nachsicht westlicher Medien gegenüber Israels Lügen ist nicht nur eine Abkehr von journalistischen Grundsätzen. Sie normalisiert einen Präzedenzfall, der die Zukunft der Kriegsberichterstattung bedroht. Wenn die gezielte Ermordung von Journalisten mit fadenscheinigen Terrorismusvorwürfen gerechtfertigt werden kann, ist kein Reporter mehr sicher.

Die westliche Pressekorps hat sich als maßgeblicher Akteur bei der „Legitimierung" von Israels Völkermord erwiesen. Sie verschleiert nicht nur die Gräueltaten, sondern auch die westliche Komplizenschaft dabei. Dies offenbart die rassistischen, kolonialistischen Agenden, die unser Nachrichtenverständnis dominieren.

Die Frage bleibt: Sind wir bereit, diese bittere Lektion zu lernen? Oder werden wir weiterhin zusehen, wie journalistische Ethik auf dem Altar geopolitischer Interessen geopfert wird, während in Gaza ein Volk vernichtet wird?

Wissenswertes zum Thema