Kettner Edelmetalle
19.05.2025
11:39 Uhr

Wall Street setzt auf Schwellenländer: Kommt jetzt die große Wende?

Die Dominanz der US-Märkte könnte bald ein Ende haben. Nach Jahren der Underperformance wittern Strategen der Wall Street nun ihre Chance bei Aktien aus den Emerging Markets (EM). Der Grund: Die zunehmenden Risiken durch eine aggressive Zollpolitik und die ausufernde Schuldenkrise in den USA lassen Anleger verstärkt nach Alternativen suchen.

Die verlorene Dekade der Schwellenländer

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während der S&P 500 in den vergangenen 14 Jahren um beeindruckende 400% zulegte, konnten Schwellenländer-Aktien gerade einmal ein mageres Plus von 7% verbuchen. Doch diese Phase der extremen Underperformance könnte nun zu Ende gehen. Namhafte Finanzinstitute wie Morgan Stanley, Bank of America und Franklin Templeton setzen bereits auf eine Trendwende.

Der amerikanische Niedergang als Chance

Die Gründe für den prognostizierten Umschwung sind vielschichtig. Ein schwächelnder Dollar, die zunehmende Volatilität des S&P 500 und nicht zuletzt die jüngste Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody's nagen am einstigen Nimbus der amerikanischen Märkte. Die ausufernden Schulden und Defizite der USA werden zunehmend zum Damoklesschwert für die Weltmacht.

Renditeaussichten sprechen für Emerging Markets

Die Prognosen der Experten sind vielversprechend: AQR Capital Management rechnet in den kommenden 5-10 Jahren mit jährlichen Renditen von fast 6% für Schwellenländer-Aktien - deutlich mehr als die erwarteten 4% für US-Titel. Michael Hartnett von der Bank of America geht sogar so weit, die Emerging Markets als "den nächsten Bullenmarkt" zu bezeichnen.

Fundamentaldaten als stabiles Fundament

Im Gegensatz zu den USA punkten viele Schwellenländer mit soliden Fundamentaldaten. Eine geringere Auslandsverschuldung und ein günstigeres Verhältnis von Schulden zum BIP machen Länder wie die Türkei, Saudi-Arabien und Südkorea zu interessanten Anlagezielen. Diese fiskalische Solidität könnte sich als entscheidender Vorteil erweisen, während die USA unter ihrer Schuldenlast von 30 Billionen Dollar ächzen.

Risiken nicht ausgeblendet

Natürlich birgt auch diese Anlagestrategie Risiken. Politische Unwägbarkeiten, lokale Krisen und ein im Vergleich zu den USA schwächeres Gewinnwachstum mancher Unternehmen mahnen zur Vorsicht. Auch die teils hohen Transaktionskosten in Märkten wie Indien könnten die Renditeerwartungen schmälern.

Dennoch: Die Zeichen für eine nachhaltige Trendwende verdichten sich. Der viermonatige Einbruch des Dollars bis April und die positive Entwicklung der Schwellenländerwährungen untermauern die optimistischen Prognosen der Wall Street-Experten.

Hinweis zur Anlageberatung: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Jede Investitionsentscheidung sollte auf Basis eigener Recherchen und unter Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse getroffen werden. Eine Haftung für etwaige Vermögensschäden wird ausgeschlossen.

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