Kettner Edelmetalle
20.09.2023
09:56 Uhr

Vonovia zieht die Notbremse: 60.000 Wohnungen auf Eis gelegt

Deutschlands größter Immobilienkonzern, Vonovia, hat trotz des dringenden Bedarfs an neuen Wohnungen eine drastische Entscheidung getroffen. Aufgrund hoher Zinsen und Baukosten wird der Bau von 60.000 neuen Wohnungen vorerst auf Eis gelegt. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die aktuelle Politik und Wirtschaftslage die deutsche Immobilienbranche belastet.

Ein alarmierender Mangel an Wohnungen

Vorstandschef Rolf Buch betonte, dass es in Deutschland derzeit an mehr als einer Million Wohnungen fehle. „Wir brauchen 700.000 Wohnungen im Jahr, auch wegen der zunehmenden Zuwanderung“, so Buch. Die Situation ist daher weitaus kritischer als bisher angenommen: Es fehlen nicht nur eine Million Wohnungen, sondern in sehr kurzer Zeit könnten es mehrere Millionen sein.

Warnungen vor einem massiven Wohnungsnotstand

Die Wohnungsbau-Branche warnt vor einem massiven Wohnungsnotstand. Bis 2025 könnten in Deutschland schlimmstenfalls bis zu eine Million Wohnungen fehlen, warnt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft. Er sieht den „Abschwung in der Wohnungswirtschaft“ als Hauptursache für diese Entwicklung.

Die Bundesregierung muss handeln

Angesichts dieser alarmierenden Zahlen fordert der ZDB-Hauptgeschäftsführer ein Investitionspaket der Bundesregierung für das Baugewerbe. „Wenn die Bundesregierung Milliarden für die Automobilindustrie, Chipfabriken und Industriestrom hat, sollte ihr auch der soziale Frieden auf dem Wohnungsmarkt ein paar Milliarden an Investitionen wert sein“, betonte er.

Krise im deutschen Wohnungsbau verschärft sich

Die Krise im deutschen Wohnungsbau spitzt sich weiter zu. Eine Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts zeigt, dass bereits jede fünfte Firma abgesagte Projekte beklagt. Die Gründe sind in erster Linie die stark gestiegenen Baukosten und Zinsen. Viele Projekte, die Anfang 2022 noch rentabel waren, sind heute nicht mehr realisierbar.

Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen, dass die deutsche Immobilienbranche unter enormem Druck steht. Es ist daher dringend notwendig, dass die Bundesregierung effektive Maßnahmen ergreift, um die Krise abzuwenden und den sozialen Frieden in Deutschland zu wahren.

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