Kettner Edelmetalle
04.08.2025
06:38 Uhr

Von der Leyens Kniefall vor Trump: EU zahlt Milliarden für amerikanische Sicherheitsgarantien

Die Europäische Union hat sich erneut als zahnloser Tiger erwiesen. Was Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als "das Beste, was wir erreichen konnten" verkauft, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als kapitale Niederlage europäischer Interessen. Das am 27. Juli in Schottland unterzeichnete Handelsabkommen mit den USA offenbart die erschreckende Abhängigkeit Europas von amerikanischen Sicherheitsgarantien – und den hohen Preis, den wir dafür zu zahlen bereit sind.

Ein Deal der Unterwerfung

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 600 Milliarden US-Dollar sollen in den kommenden drei Jahren aus europäischen Taschen in die amerikanische Wirtschaft fließen. Dazu kommt ein Grundzollsatz von 15 Prozent auf EU-Exporte in die USA. Was von der Leyen als Verhandlungserfolg feiert – immerhin seien es keine 30 Prozent geworden – gleicht eher dem Jubel eines Ertrinkenden über einen durchlöcherten Rettungsring.

Besonders bitter stößt die Verpflichtung auf, russische Energielieferungen durch teurere amerikanische Alternativen zu ersetzen. Während deutsche Haushalte und Unternehmen bereits jetzt unter explodierenden Energiekosten ächzen, verpflichtet sich die EU-Führung zu weiteren Preissteigerungen – alles im Namen einer fragwürdigen "Sicherheitspolitik".

Die Angst regiert in Brüssel

Jacob Kirkegaard vom Brüsseler Bruegel-Analysezentrum bringt es auf den Punkt: Das Abkommen sei aus handelspolitischer Sicht "schrecklich für Europa". Doch warum unterschreibt von der Leyen dann einen derart nachteiligen Deal? Die Antwort offenbart die ganze Misere europäischer Außenpolitik: pure Angst.

"Wenn man ein verantwortungsbewusster führender Politiker ist, hat man keine andere Wahl, als die dominierende Militärmacht in der NATO, nämlich Trumps Amerika, auf seiner Seite zu halten"

Diese Aussage Kirkegaards zeigt das Dilemma in seiner ganzen Tragweite. Europa hat es versäumt, eigene Verteidigungskapazitäten aufzubauen und sich stattdessen jahrzehntelang auf den amerikanischen Schutzschirm verlassen. Nun zahlen wir den Preis für diese Nachlässigkeit – und zwar einen sehr hohen.

Die Demütigung hat System

Die Szene auf dem schottischen Golfplatz, wo von der Leyen dem amerikanischen Präsidenten ihre Kapitulation verkündete, reiht sich nahtlos in eine Serie europäischer Demütigungen ein. Erst bezeichnete NATO-Generalsekretär Mark Rutte Trump scherzhaft als "Daddy", dann beschlossen die Mitgliedsstaaten eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf astronomische fünf Prozent des BIP.

Was hier geschieht, ist nichts anderes als Schutzgelderpressung im großen Stil. Die USA drohen mit dem Abzug ihrer etwa 100.000 in Europa stationierten Soldaten – eine Reduzierung um 30 Prozent steht im Raum – und Europa zahlt brav, um den großen Bruder bei Laune zu halten.

Berlin und Paris versagen auf ganzer Linie

Besonders beschämend ist die Rolle der deutschen und französischen Regierungen in diesem Trauerspiel. Anstatt gemeinsam Widerstand gegen die amerikanischen Forderungen zu leisten, knickten sie ein. Die nationalen Regierungen seien "nicht bereit gewesen, wirtschaftliche Verluste in Kauf zu nehmen, um Trump zu Zugeständnissen zu zwingen", berichten Insider.

Diese Feigheit vor dem Freund rächt sich nun bitter. Statt auf Augenhöhe zu verhandeln, akzeptiert Europa die Rolle des tributpflichtigen Vasallen. Die vielbeschwore "strategische Autonomie" Europas entpuppt sich einmal mehr als hohle Phrase.

Zeit für einen Kurswechsel

Was lehrt uns dieses Debakel? Europa muss endlich erwachsen werden und eigene Sicherheitsstrukturen aufbauen. Die Abhängigkeit von amerikanischen Launen ist nicht nur teuer, sondern auch gefährlich. Wer seine Sicherheit outsourct, wird erpressbar – das zeigt der aktuelle Deal in aller Deutlichkeit.

Statt Milliarden nach Washington zu überweisen, sollte Europa in eigene Verteidigungskapazitäten investieren. Statt amerikanisches Fracking-Gas zu Mondpreisen zu importieren, brauchen wir eine vernünftige Energiepolitik, die bezahlbare Preise garantiert. Und statt vor jedem Wutausbruch aus dem Weißen Haus zu kuschen, benötigen wir Politiker mit Rückgrat.

Von der Leyens "schmutziger Deal", wie Kirkegaard es treffend formuliert, ist ein Armutszeugnis für die europäische Politik. Er zeigt, dass unsere politische Elite bereit ist, die Interessen der eigenen Bürger für vermeintliche Sicherheitsgarantien zu opfern. Dabei vergessen sie: Wer sich nicht selbst verteidigen kann, ist niemals wirklich sicher – egal wie viel Schutzgeld er zahlt.

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