Kettner Edelmetalle
25.06.2025
06:55 Uhr

Trumps Nahost-Poker: Wenn Waffenruhen zu Luftnummern werden

Die Bilder aus Teheran sprechen Bände: Jubelnde Menschenmassen auf dem Enghlab-Platz, schwenkende Nationalflaggen, Sprechchöre für den Frieden. Doch während die Iraner am 24. Juni die von US-Präsident Donald Trump verkündete Waffenruhe zwischen Iran und Israel feierten, donnerten bereits wieder israelische Kampfjets über iranische Ziele. Ein Trauerspiel der Diplomatie, das die Frage aufwirft: Wie viel ist das Wort des selbsternannten "Dealmakers" Trump noch wert?

Die Kapitulation per Kurznachricht

Es ist schon bemerkenswert, wie der 47. US-Präsident Weltpolitik betreibt. Statt traditioneller diplomatischer Kanäle wählte Trump sein bevorzugtes Medium: Truth Social. In Großbuchstaben – als müsse er die Welt anschreien – verkündete er eine Waffenruhe, die offenbar niemand mit den Beteiligten abgestimmt hatte. Während seine Anhänger dies als "direkte Kommunikation mit dem Volk" feiern, offenbart es vielmehr die erschreckende Amateurhaftigkeit seiner Außenpolitik.

Die Realität holte Trumps virtuelle Friedensoffensive schneller ein als erwartet. Israel setzte seine Angriffe fort, als hätte es die präsidiale Proklamation nie gegeben. Ein diplomatisches Desaster, das die Glaubwürdigkeit amerikanischer Vermittlung weiter untergräbt.

Ein Konflikt ohne Gewinner

Der eskalierende Konflikt zwischen Israel und dem Iran, der im Juni 2025 mit israelischen Großangriffen auf iranische Atomanlagen und iranischen Vergeltungsschlägen einen neuen Höhepunkt erreichte, zeigt die Grenzen von Trumps "America First"-Doktrin auf. Seine Bombardierung iranischer Ziele mag innenpolitisch Stärke demonstrieren sollen, doch sie gießt nur weiteres Öl ins Feuer eines ohnehin brennenden Nahen Ostens.

"Wie lange kann eine Waffenruhe halten, wenn jede Seite darauf besteht, dass die andere sie zuerst gebrochen hat?"

Diese rhetorische Frage aus der Al Jazeera-Berichterstattung trifft den Kern des Problems. In einem Konflikt, in dem Wahrheit das erste Opfer ist und Propaganda die Waffen ersetzt, werden Waffenruhen zu bedeutungslosen Gesten.

Die gespaltene MAGA-Bewegung

Besonders pikant: Trumps eigene politische Basis ist in der Nahost-Frage tief gespalten. Während ein Teil seiner Anhänger bedingungslose Unterstützung für Israel fordert, sehen andere die militärischen Abenteuer kritisch. Diese Spaltung spiegelt sich auch in der inkonsistenten Politik wider – mal Bomben auf den Iran, mal Friedensappelle via Social Media.

Die über fünf Millionen Amerikaner, die derzeit in 2100 Städten gegen Trumps Politik protestieren, haben allen Grund zur Sorge. Ein Präsident, der Außenpolitik wie ein Reality-TV-Format betreibt, gefährdet nicht nur die Stabilität im Nahen Osten, sondern auch die Sicherheit der eigenen Bürger.

Deutschlands Rolle im Chaos

Während Trump mit seiner erratischen Politik die Welt in Atem hält, bleibt die neue Große Koalition unter Friedrich Merz auffallend still. Statt klare Position zu beziehen und europäische Interessen zu vertreten, übt sich Berlin in diplomatischer Zurückhaltung. Ein Armutszeugnis für eine Regierung, die "Verantwortung für Deutschland" im Koalitionsvertrag stehen hat.

Die Eskalation im Nahen Osten wird unweigerlich auch Deutschland treffen – sei es durch steigende Energiepreise, neue Flüchtlingswellen oder terroristische Bedrohungen. Doch statt proaktiv zu handeln, verwaltet die Merz-Regierung lieber ihre 500 Milliarden Euro Sondervermögen und treibt die Verschuldung künftiger Generationen voran.

Ein düsterer Ausblick

Trumps gescheiterte Waffenruhe ist mehr als nur eine diplomatische Peinlichkeit. Sie symbolisiert den Niedergang amerikanischer Führung und die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, Konflikte friedlich zu lösen. Solange Präsidenten Weltpolitik per Tweet betreiben und militärische Stärke über Diplomatie stellen, werden die Menschen in Teheran, Tel Aviv und anderswo weiter zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwanken.

In diesen unsicheren Zeiten zeigt sich einmal mehr: Nur physische Edelmetalle bieten echte Sicherheit. Während Währungen schwanken und politische Systeme wanken, behält Gold seinen Wert. Eine Beimischung von Edelmetallen zum Portfolio ist keine Spekulation, sondern vernünftige Vorsorge in einer Welt, die zunehmend aus den Fugen gerät.

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