Kettner Edelmetalle
29.06.2025
18:48 Uhr

Trump verkauft TikTok an mysteriöse Investorengruppe – Peking soll zustimmen

Die Videoplattform TikTok steht offenbar vor einem Eigentümerwechsel. US-Präsident Donald Trump verkündete am Sonntag in einem Interview mit Fox News, dass eine Gruppe „sehr reicher Leute" bereitstehe, die chinesische Social-Media-Plattform zu übernehmen. Details zu den Käufern hielt er sich jedoch zurück – diese würden erst in etwa zwei Wochen bekanntgegeben.

Chinas Zustimmung als Schlüssel zum Deal

Besonders pikant an der Angelegenheit: Der Verkauf benötige voraussichtlich grünes Licht aus Peking. Trump zeigte sich jedoch optimistisch, dass Chinas Präsident Xi Jinping dem Deal „wahrscheinlich" zustimmen werde. Eine bemerkenswerte Einschätzung, bedenkt man die angespannten Handelsbeziehungen zwischen beiden Supermächten und Trumps aggressive Zollpolitik mit 34 Prozent auf chinesische Importe.

Die Hintergründe des drohenden TikTok-Verbots reichen bis in Trumps erste Amtszeit zurück. Damals hatte er selbst noch vehement für ein Verbot oder einen Zwangsverkauf der Plattform plädiert. Die Befürchtung: Peking könnte über die App mit ihren mehr als 170 Millionen US-Nutzern die öffentliche Meinung in Amerika manipulieren und sensible Daten abgreifen.

Vom Hardliner zum TikTok-Fan

Doch die Zeiten haben sich geändert. Der einst kritische Trump entdeckte im Wahlkampf 2024 die Macht der Plattform für sich. „TikTok hat einen kleinen, warmen Platz in meinem Herzen", gestand er im Mai gegenüber NBC News. Eine erstaunliche Kehrtwende, die wohl nicht zuletzt dem Einfluss junger Wähler geschuldet sein dürfte.

Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump die ursprünglich für den 19. Januar angesetzte Verkaufsfrist bereits dreimal verlängert. Seine Sprecherin Karoline Leavitt betonte bei der jüngsten Fristverlängerung am 19. Juni, der Präsident wolle nicht, dass TikTok „von der Bildfläche verschwindet". Vielmehr solle die amerikanische Bevölkerung die App weiterhin nutzen können – allerdings mit der Gewissheit, dass ihre Daten „sicher und geschützt" seien.

Ein geopolitisches Schachspiel

Der geplante Verkauf wirft fundamentale Fragen auf: Wer sind diese mysteriösen „sehr reichen Leute"? Handelt es sich um amerikanische Tech-Giganten, die ihre Marktmacht weiter ausbauen wollen? Oder stecken internationale Konsortien dahinter, die möglicherweise eigene geopolitische Interessen verfolgen?

Die Tatsache, dass Trump die Identität der Käufer vorerst geheim hält, nährt Spekulationen. In Washington munkelt man bereits über mögliche Verbindungen zu trumpnahen Geschäftskreisen. Kritiker warnen vor einem Deal, der zwar die chinesische Kontrolle beende, aber neue Abhängigkeiten schaffe.

Deutschlands digitale Souveränität in Gefahr?

Auch für Deutschland und Europa hat dieser Deal weitreichende Konsequenzen. Während die Bundesregierung weiterhin auf digitale Souveränität pocht, zeigt der TikTok-Fall einmal mehr, wie abhängig wir von außereuropäischen Tech-Plattformen sind. Die Ampel-Nachfolgeregierung unter Friedrich Merz täte gut daran, endlich eigene digitale Champions zu fördern, statt sich in ideologischen Grabenkämpfen zu verlieren.

Der TikTok-Deal verdeutlicht: Im globalen Tech-Wettbewerb spielen andere die Musik. Während Trump pragmatisch agiert und nationale Interessen durchsetzt, diskutiert man hierzulande lieber über Gendersternchen in App-Beschreibungen. Ein Armutszeugnis für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

„Wir haben einen Käufer für TikTok" – mit diesen knappen Worten könnte Trump die globale Tech-Landschaft nachhaltig verändern.

Ob der Deal tatsächlich zustande kommt, bleibt abzuwarten. Die Zustimmung Pekings ist keineswegs sicher, zumal China TikTok als wichtiges Instrument seiner Soft Power betrachtet. Doch Trump hat bewiesen, dass er bereit ist, unkonventionelle Wege zu gehen. Die kommenden zwei Wochen versprechen spannend zu werden.

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