Kettner Edelmetalle
03.09.2025
05:49 Uhr

Trump kontert Todesmeldungen: Wenn Fake News zur Realsatire werden

Es ist schon bemerkenswert, welche Blüten die moderne Gerüchteküche treiben kann. Da genießt der US-Präsident ein ruhiges Wochenende auf dem Golfplatz, und schon überschlagen sich die sozialen Medien mit wilden Spekulationen über seinen angeblichen Tod. Donald Trump musste sich am Dienstag tatsächlich die Frage eines Fox-News-Reporters gefallen lassen: „Wie haben Sie am Wochenende erfahren, dass Sie tot sind?" Die Antwort des quicklebendigen Präsidenten fiel gewohnt schlagfertig aus.

Wenn Stille zur Sensation wird

Was war geschehen? Trump hatte sich über das verlängerte Labor-Day-Wochenende eine kleine Auszeit gegönnt. Keine öffentlichen Auftritte, keine Pressekonferenzen – für einen Präsidenten, der sonst täglich im Rampenlicht steht, offenbar Grund genug für wilde Verschwörungstheorien. Die Internetgemeinde bastelte aus dieser medialen Stille prompt eine Todesmeldung. „Das habe ich nicht gehört, das ist ziemlich ernst", reagierte Trump sichtlich überrascht auf die absurden Gerüchte.

Der Präsident nutzte die Gelegenheit für einen gezielten Seitenhieb auf seinen Vorgänger: „Biden hielt monatelang keine Pressekonferenzen ab. Man sah ihn nicht und niemand sagte jemals: ‚Mit ihm stimmt etwas nicht.' Und wir wissen, er war nicht in der besten Verfassung." Ein Punkt für Trump – die Doppelmoral der Medienlandschaft könnte kaum deutlicher zutage treten.

Die Macht der digitalen Hysterie

Diese Episode zeigt eindrucksvoll, wie schnell sich im digitalen Zeitalter aus dem Nichts eine Nachricht entwickeln kann. Zwei Tage ohne öffentlichen Auftritt – und schon wird der Tod des mächtigsten Mannes der Welt herbeigeschrieben. Es ist ein Armutszeugnis für den Zustand unserer Informationsgesellschaft, wenn derart haltlose Spekulationen überhaupt Verbreitung finden.

„Letzte Woche habe ich zahlreiche Pressekonferenzen abgehalten, die alle erfolgreich waren. Dann habe ich zwei Tage lang keine abgehalten, und sie sagten: ‚Mit ihm muss etwas nicht stimmen.'"

Trump bezeichnete die Berichte als das, was sie sind: „Fake News" und „verrückt". Man mag von seiner Politik halten, was man will, aber in diesem Punkt hat er zweifellos recht. Die Gerüchteküche brodelte ohne jeden faktischen Anhaltspunkt.

Gesundheitliche Transparenz statt Verschwörungstheorien

Dabei hatte das Weiße Haus erst im Juli vollständige Transparenz über Trumps Gesundheitszustand bewiesen. Als Fotos geschwollene Knöchel und einen blauen Fleck an seiner Hand zeigten, folgte prompt eine ausführliche ärztliche Stellungnahme. Die Diagnose: eine chronisch-venöse Insuffizienz, eine bei über 70-Jährigen häufige und harmlose Erkrankung. Der blaue Fleck? Eine Folge des vielen Händeschüttelns und der prophylaktischen Aspirin-Einnahme.

Diese Offenheit steht in krassem Gegensatz zu den wilden Spekulationen des Wochenendes. Während Trump regelmäßig über seinen Gesundheitszustand informiert – eine amerikanische Tradition, keine gesetzliche Pflicht –, basteln Internetnutzer aus zwei ruhigen Tagen eine Todesmeldung.

Politik statt Posse

Statt sich lange mit den absurden Gerüchten aufzuhalten, nutzte Trump die Pressekonferenz für wichtige Ankündigungen. Das US-Weltraumkommando wird von Colorado nach Alabama verlegt, und gegen die ausufernde Kriminalität in Chicago und Baltimore soll endlich durchgegriffen werden. „Wir greifen ein", kündigte der Präsident an – ein überfälliger Schritt angesichts der katastrophalen Sicherheitslage in diesen demokratisch regierten Städten.

Die Episode vom Wochenende zeigt exemplarisch, wie sehr sich unsere Medienlandschaft verändert hat. Aus dem Nichts entstehen Gerüchte, die sich in Windeseile verbreiten und selbst vor den absurdesten Behauptungen nicht haltmachen. Dass ein US-Präsident sich gegen Todesmeldungen wehren muss, während er gemütlich Golf spielt, ist ein trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung.

Es wäre an der Zeit, dass wir als Gesellschaft wieder zu mehr Sachlichkeit und weniger Hysterie zurückfinden. Nicht jede Pause ist eine Krise, nicht jede Ruhe vor dem Sturm. Manchmal ist ein Golfwochenende einfach nur ein Golfwochenende – selbst für den mächtigsten Mann der Welt.

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