Kettner Edelmetalle
29.08.2025
15:58 Uhr

Trump kappt Milliarden-Hilfen: Der Todesstoß für Amerikas Entwicklungspolitik?

Ein Federstrich, 4,9 Milliarden Dollar futsch – und möglicherweise 14 Millionen Menschenleben auf dem Spiel. Was sich wie ein dystopischer Thriller anhört, ist die bittere Realität der neuen amerikanischen Außenpolitik unter Donald Trump. Der US-Präsident greift zu einem höchst umstrittenen Manöver, das selbst der eigene Rechnungshof als illegal brandmarkt.

Das große Streichkonzert beginnt

Mit der Präzision eines Chirurgen, aber der Empathie eines Bulldozers, setzt Trump den Rotstift an: 4,9 Milliarden US-Dollar sollen gestrichen werden – Gelder, die bereits vom Kongress bewilligt wurden. Betroffen sind Programme des Außenministeriums, der US-Entwicklungsbehörde USAID sowie internationale Hilfsprogramme. Der Brief des Weißen Hauses an den republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, liest sich wie eine Kriegserklärung an die internationale Solidarität.

Besonders perfide: Trump nutzt ein haushaltspolitisches Schlupfloch, das der US-Rechnungshof als illegal bezeichnet. Er wartet bis kurz vor Ende des Haushaltsjahres, um die Streichungen zu fordern – so bleibt dem Kongress keine Zeit mehr, die regulären 45 Tage für eine Prüfung zu nutzen. Die Gelder verfallen einfach. Ein Taschenspielertrick, der die demokratische Kontrolle aushebelt.

USAID vor dem Aus: Entwicklungshilfe als Kollateralschaden

Außenminister Marco Rubio hatte bereits Anfang des vergangenen Monats das offizielle Ende der Auslandshilfen durch USAID verkündet. Seine Begründung klingt wie blanker Hohn: Entwicklungsziele seien nur selten erreicht worden. Als ob man ein Krankenhaus schließen würde, weil nicht alle Patienten geheilt werden konnten.

Die Konsequenzen dieser Politik sind verheerend. Eine aktuelle Studie im renommierten Fachmagazin "The Lancet" zeichnet ein apokalyptisches Bild: Der Kahlschlag bei USAID könnte in den kommenden fünf Jahren mehr als 14 Millionen zusätzliche Todesfälle zur Folge haben. Darunter befänden sich etwa fünf Millionen Kinder unter fünf Jahren. Diese Zahlen sind keine abstrakten Statistiken – es sind Menschenleben, die auf dem Altar der "America First"-Politik geopfert werden.

Von der Aids-Hilfe bis zum Wiederaufbau: Was alles verloren geht

USAID war eine der größten Entwicklungsorganisationen weltweit. Ihr Portfolio reichte von der Aids-Bekämpfung über Bildungsprogramme bis hin zum Wiederaufbau in Kriegsregionen. All das soll nun dem Rotstift zum Opfer fallen. Hilfsprogramme, die mit der Politik der US-Regierung übereinstimmen, würden künftig vom Außenministerium verwaltet, heißt es lapidar. Übersetzt bedeutet das: Nur wer politisch genehm ist, bekommt noch Hilfe.

Ein gefährlicher Präzedenzfall

Was hier geschieht, ist mehr als nur eine budgetäre Umschichtung. Es ist ein Frontalangriff auf die Idee internationaler Solidarität und Verantwortung. Trump setzt ein Signal an die Welt: Amerika zieht sich zurück, schließt die Tore und überlässt die Schwächsten ihrem Schicksal.

Die Ironie dabei: Während Milliarden für Entwicklungshilfe gestrichen werden, pumpt die US-Regierung weiterhin astronomische Summen in Rüstung und Militär. Die Prioritäten könnten klarer nicht sein. Statt in Bildung, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung zu investieren, setzt man auf Abschottung und militärische Stärke.

Diese Politik wird sich rächen. Destabilisierte Regionen, zusammenbrechende Gesundheitssysteme und explodierende Armut schaffen genau die Bedingungen, die zu Fluchtbewegungen, Terrorismus und globalen Krisen führen. Trump sägt am Ast, auf dem auch Amerika sitzt. Denn in einer globalisierten Welt lassen sich die Probleme anderer Kontinente nicht einfach aussperren – sie kommen früher oder später auch nach Amerika zurück.

Die Frage ist nur: Wie viele Menschenleben wird diese kurzsichtige Politik kosten? Und wer wird die Verantwortung übernehmen, wenn die vorhergesagten 14 Millionen Toten Realität werden? Die Geschichte wird ein hartes Urteil über diese Entscheidung fällen.

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