
Trump erpresst Großbritannien: Stahlzölle als politisches Druckmittel
Die transatlantischen Handelsbeziehungen offenbaren einmal mehr ihre hässliche Fratze. Während Premierminister Keir Starmer sich auf dem G7-Gipfel in Kanada für seine vermeintlichen diplomatischen Erfolge feiern lässt, zeigt die Realität ein anderes Bild: Donald Trump nutzt die Schwäche der britischen Stahlindustrie gnadenlos aus und hält London mit 25-prozentigen Strafzöllen in Geiselhaft.
Das Stahlwerk Port Talbot als Spielball der Mächtigen
Im Zentrum des Konflikts steht das walisische Stahlwerk Port Talbot, das sich im Besitz des indischen Konzerns Tata Steel befindet. Die Schließung der Hochöfen im vergangenen Jahr und der Import von Rohstoffen aus dem Ausland geben Trump nun den perfekten Vorwand, seine protektionistische Agenda durchzusetzen. Der US-Präsident fordere spezifische Garantien darüber, wann die Einfuhr ausländischer Rohstoffe beendet werde, berichten Insider.
Was für eine Ironie: Ein Stahlwerk, das einst der Stolz der britischen Industriegeschichte war, wird nun zum Symbol des industriellen Niedergangs. Die geplante Umstellung auf einen Elektrolichtbogenofen bis 2027 klingt nach grüner Zukunftsmusik, doch bis dahin bleiben die Arbeitsplätze in der Schwebe und die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern bestehen.
Starmers "sanfte Diplomatie" - ein Euphemismus für Unterwürfigkeit?
Während Downing Street die Teileinigung bei Automobil- und Luftfahrtexporten als "fantastischen, historischen Tag" feiert, bleibt die Stahlindustrie außen vor. Starmers Strategie der "sanften Diplomatie" - ein Staatsbesuch hier, ein nettes Wort dort - mag bei oberflächlicher Betrachtung Erfolge zeitigen. Doch was ist das für eine Diplomatie, die sich scheut, kritische Themen anzusprechen?
"Es gibt noch weitere Arbeit in Bezug auf Stahl zu erledigen, aber wir machen diese Arbeit", sagte Starmer in Banff.
Diese Aussage könnte kaum inhaltsleerer sein. Während Trump mit harten Bandagen kämpft und seine America-First-Politik kompromisslos durchsetzt, übt sich die britische Regierung in diplomatischen Floskeln.
Die wahren Verlierer: Britische Arbeiter und Steuerzahler
Die Gewerkschaft Community fordert zu Recht ein Ende der Unsicherheit. Alasdair McDiarmid warnte eindringlich, dass ohne eine vollständige Befreiung von den Zöllen "einige unserer führenden Stahlunternehmen zurückgelassen werden könnten, mit einer Bedrohung für Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen."
Doch während die Politik Schönwetter-Kommuniqués verfasst, zahlen die britischen Stahlarbeiter den Preis. Die 25-prozentigen Zölle mögen niedriger sein als die globalen 50 Prozent, die Trump anderen Nationen auferlegt hat, doch sie bleiben ein massiver Wettbewerbsnachteil.
Ein Blick hinter die Kulissen offenbart die Absurdität
Die US-Handelsbeamten verlangen detaillierte Informationen über Lieferketten und Herkunftsnachweise. Nach amerikanischen Importregeln müsse Stahl in einem Land "geschmolzen und gegossen" werden, um als dort produziert zu gelten. Diese bürokratische Haarspalterei zeigt, wie Handelsregeln zur politischen Waffe werden.
Besonders pikant: Die chinesische Eigentümerschaft von British Steel in Scunthorpe stelle angeblich kein Problem dar, da die Regierung das Management übernommen habe. Hier offenbart sich die ganze Heuchelei der westlichen Handelspolitik - es geht nicht um faire Regeln, sondern um politische Macht.
Die größere Perspektive: Industriepolitik als Irrweg
Diese Episode ist symptomatisch für den Zustand der westlichen Industriepolitik. Statt auf echte Wettbewerbsfähigkeit zu setzen, verliert man sich in Subventionen, Zöllen und diplomatischen Winkelzügen. Die grüne Transformation der Stahlindustrie mag gut gemeint sein, doch sie macht Europa abhängig und schwach.
Trump mag mit seinen Methoden polarisieren, doch er verfolgt wenigstens eine klare Strategie zum Schutz amerikanischer Interessen. Was ist dagegen die europäische Strategie? Man unterwirft sich den Klimazielen, schließt Hochöfen und hofft dann auf das Wohlwollen ausländischer Handelspartner?
Die britische Regierung sendet nächste Woche ihren Wirtschaftsberater Varun Chandra nach Washington. Man darf gespannt sein, welche Zugeständnisse er im Gepäck haben wird. Eines ist sicher: Die Zeche zahlen am Ende die Arbeiter in Port Talbot und Scunthorpe, nicht die Politiker in ihren klimatisierten Büros.
Fazit: Diese Handelskrise zeigt einmal mehr, dass traditionelle Industriepolitik und verlässliche bilaterale Beziehungen wichtiger sind als grüne Träumereien. Wer seine industrielle Basis aufgibt, macht sich erpressbar. In Zeiten geopolitischer Unsicherheit wäre eine Rückbesinnung auf bewährte Werte wie Eigenständigkeit und industrielle Stärke angebracht - und eine Absicherung durch krisenfeste Anlagen wie physische Edelmetalle als Teil eines ausgewogenen Portfolios.
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