Kettner Edelmetalle
04.09.2025
08:15 Uhr

Tragödie in Lissabon: Historische Standseilbahn wird zur Todesfalle

Ein verheerendes Unglück erschütterte gestern die portugiesische Hauptstadt: Die traditionsreiche Standseilbahn "Elevador da Glória" entgleiste am frühen Abend und riss mindestens 15 Menschen in den Tod. Die Katastrophe wirft ein grelles Schlaglicht auf die maroden Infrastrukturen in vielen europäischen Städten – ein Problem, das auch hierzulande längst nicht mehr zu übersehen ist.

Wenn Nostalgie zur tödlichen Gefahr wird

Gegen 18 Uhr geschah das Unfassbare: Die seit 1885 betriebene Standseilbahn verlor offenbar die Kontrolle, prallte auf einen Gehweg und krachte gegen ein Gebäude. Augenzeugen berichten von apokalyptischen Szenen – zerquetschte Wagons, verzweifelte Schreie, Blut auf dem historischen Kopfsteinpflaster. 18 weitere Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

Der Betreiber versicherte eilig, alle Wartungsprotokolle seien eingehalten worden. Eine Aussage, die angesichts der Opferzahl wie blanker Hohn klingt. Hier drängt sich die Frage auf: Wie viele solcher tickenden Zeitbomben fahren noch durch Europas Städte? Und wann begreifen die Verantwortlichen endlich, dass nostalgische Touristenattraktionen nicht wichtiger sind als Menschenleben?

Ein Symbol wird zum Mahnmal

Die "Elevador da Glória" galt zusammen mit ihren Schwesteranlagen als Wahrzeichen Lissabons. Sie verband das pulsierende Stadtzentrum mit dem höher gelegenen Ausgehviertel Bairro Alto – eine Strecke, die Touristen aus aller Welt anzog. Doch was einst als technische Meisterleistung des 19. Jahrhunderts gefeiert wurde, offenbart nun die fatalen Folgen einer Politik, die lieber in Symbolprojekte investiert als in echte Sicherheit.

"Alle Wartungsprotokolle wurden beachtet" – eine Standardfloskel, die wir nur zu gut kennen. Auch bei uns in Deutschland hören wir sie regelmäßig, wenn wieder einmal Züge ausfallen, Brücken gesperrt werden oder Aufzüge versagen.

Parallelen zu Deutschland sind unübersehbar

Das Unglück von Lissabon sollte uns als dringende Warnung dienen. Auch bei uns bröckelt die Infrastruktur an allen Ecken und Enden. Während die Große Koalition unter Friedrich Merz ein gigantisches 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant – trotz vollmundiger Versprechen, keine neuen Schulden zu machen –, verfallen gleichzeitig Brücken, Schienen und Straßen.

Die Realität ist bitter: Jahrzehntelange Vernachlässigung rächt sich. Statt rechtzeitig in Wartung und Modernisierung zu investieren, wurde das Geld für ideologische Prestigeprojekte verpulvert. Klimaneutralität bis 2045 mag im Grundgesetz stehen, doch was nützt das, wenn die Bürger auf maroden Verkehrswegen ihr Leben riskieren müssen?

Die wahren Prioritäten

Portugal ordnete einen nationalen Trauertag an – eine angemessene Geste angesichts der Tragödie. Doch Trauer allein reicht nicht. Es braucht endlich ein Umdenken in der Politik. Sicherheit muss Vorrang haben vor touristischer Vermarktung und nostalgischen Gefühlen.

In einer Zeit, in der Milliarden für fragwürdige Klimaprojekte ausgegeben werden, während gleichzeitig die Grundversorgung der Bürger vernachlässigt wird, zeigt sich die ganze Perversion moderner Politik. Die Menschen in Lissabon bezahlten gestern den ultimativen Preis für diese Fehlentscheidungen.

Das Unglück mahnt uns: Es ist höchste Zeit, die Prioritäten neu zu ordnen. Statt in virtuelle Zukunftsvisionen zu investieren, sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren – eine sichere, funktionierende Infrastruktur für alle Bürger. Alles andere ist fahrlässige Augenwischerei, die Menschenleben kostet.

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