Kettner Edelmetalle
03.06.2025
18:27 Uhr

Tesla-Absturz: Vom Elektro-Pionier zum Verlierer – während deutsche Hersteller aufholen

Die einst glorreichen Zeiten des Elektroauto-Vorreiters Tesla scheinen endgültig vorbei zu sein. Was sich bereits seit Monaten abzeichnete, bestätigen nun die jüngsten Zahlen in aller Deutlichkeit: Der von Elon Musk geführte Konzern steckt in einer veritablen Krise. Im Mai brachen die Verkäufe in China ein, im April stürzten die europäischen Absatzzahlen sogar um satte 50 Prozent ab. Die Weltmarktführerschaft bei batteriebetriebenen Fahrzeugen? Längst an den chinesischen Konkurrenten BYD verloren.

Deutsche Autobauer zeigen Tesla die Rücklichter

Autoexperte Jürgen Pieper findet klare Worte für die aktuelle Lage: Die jüngsten Absatzzahlen seien "wirklich katastrophal" – und das ausgerechnet in einem wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge. Besonders pikant: Während Tesla schwächelt, haben die deutschen Automobilhersteller ihre anfängliche Lethargie überwunden und präsentieren mittlerweile konkurrenzfähige E-Modelle mit dichtem Ladenetz und solidem Service. Die Zeiten, in denen Tesla als einsamer Leuchtturm in der E-Mobilität glänzte, gehören definitiv der Vergangenheit an.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bereits im vergangenen Jahr konnte Tesla weder beim Umsatz noch beim Gewinn Wachstum verzeichnen. Frank Schwope, Dozent für Automobilwirtschaft, erinnert sich noch gut an Musks vollmundige Ankündigungen: "Vor wenigen Jahren noch hat er ein Absatz-Wachstum von durchschnittlich 50 Prozent pro Jahr in Aussicht gestellt." Von diesen Fantasiezahlen ist heute nichts mehr übrig – stattdessen herrscht Katerstimmung in der Tesla-Zentrale.

Börse im Rausch trotz mieser Zahlen

Umso erstaunlicher erscheint die Reaktion der Börse: Trotz der desaströsen Verkaufszahlen wird Tesla weiterhin mit über einer Billion Dollar bewertet. In den vergangenen zwei Monaten legte der Aktienkurs sogar um rund 50 Prozent zu, binnen Jahresfrist hat er sich etwa verdoppelt. Diese irrationale Euphorie lässt sich nur mit einem Phänomen erklären: blinder Hoffnung auf zukünftige Wundertaten des selbsternannten Visionärs Musk.

Die Anleger setzen offenbar darauf, dass Musk mit autonomen Robotaxis den nächsten großen Coup landet. Schon in wenigen Tagen sollen in Austin, Texas, die ersten Tesla-Robotaxis über öffentliche Straßen rollen. Doch hier offenbart sich das nächste Problem: Anders als bei der E-Mobilität ist Tesla beim autonomen Fahren kein Pionier, sondern ein Nachzügler. Google-Tochter Waymo betreibt bereits seit Jahren erfolgreich autonome Taxis an der US-Westküste.

Technologische Sackgasse statt Innovation

Besonders bedenklich erscheint Teslas technologischer Ansatz: Während die Konkurrenz auf eine Kombination aus Kameras, Lidarsensoren und Radar setzt, verlässt sich Musk ausschließlich auf Kameras. Experte Pieper prophezeit bereits, dass diese Technologie "wahrscheinlich nicht die Sicherheitsstandards erfüllt, die künftig in Europa gefordert werden." Tesla könnte sich damit selbst aus wichtigen Märkten ausschließen – ein strategischer Fehler mit weitreichenden Folgen.

Die deutschen Autobauer hingegen gehen gründlicher vor. Sie mögen langsamer in der Entwicklung sein, dafür aber technologisch ebenbürtig und mit höheren Sicherheitsstandards. Während Musk mit großspurigen Ankündigungen jongliert, arbeiten BMW, Mercedes und Volkswagen still und leise an ausgereiften Lösungen – ein Ansatz, der sich langfristig auszahlen dürfte.

Musks Versprechen – eine endlose Geschichte gebrochener Zusagen

Die Geschichte wiederholt sich: Seit Jahren verspricht Musk eine Flotte von Millionen selbstfahrender Fahrzeuge, die per Software-Update auch ältere Teslas zu Robotaxis verwandeln soll. Doch wie so oft bei Musk folgen auf große Ankündigungen jahrelange Verzögerungen. Erstaunlicherweise scheint dies die Investoren nicht nachhaltig abzuschrecken – ein Phänomen, das rational kaum zu erklären ist.

Für den Fall, dass auch die Robotaxis floppen, hat Musk bereits die nächsten Luftschlösser parat: Tesla als Anbieter Künstlicher Intelligenz für andere Unternehmen und der humanoide Roboter "Optimus", in dem angeblich noch größeres Potenzial als im Autogeschäft stecken soll. Es scheint, als würde Musk immer neue Zukunftsvisionen aus dem Hut zaubern, um von den aktuellen Problemen abzulenken.

Die Realität sieht anders aus: Tesla hat seine Vorreiterrolle verloren, die Konkurrenz hat aufgeholt und teilweise überholt. Die deutschen Autobauer, lange als träge Dinosaurier verspottet, zeigen nun, dass Gründlichkeit und Qualität sich langfristig auszahlen. Während Musk weiter Luftschlösser baut, erobern andere den Markt mit soliden Produkten. Die Frage ist nur, wie lange die Börse noch an das Märchen vom ewigen Innovator glaubt.

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