Kettner Edelmetalle
05.09.2025
17:33 Uhr

Tech-Giganten kuschen vor Trump: Wenn Milliardäre zu Hofnarren werden

Die Spitzen der amerikanischen Technologiebranche haben offenbar ihre Rückgrate im Silicon Valley vergessen. Während Donald Trump systematisch demokratische Institutionen demontiert und mit seiner chaotischen Zollpolitik die Weltwirtschaft in Turbulenzen stürzt, kriechen die mächtigsten Tech-Bosse des Planeten vor ihm zu Kreuze. Was sich beim jüngsten Dinner im Weißen Haus abspielte, würde selbst nordkoreanische Propagandisten vor Neid erblassen lassen.

Peinliche Lobhudelei im Weißen Haus

Sam Altman, seines Zeichens Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, überschlug sich förmlich mit Lobeshymnen auf den Präsidenten. Trump sei "so ein wirtschafts- und innovationsfreundlicher Präsident", schwärmte Altman und sprach von einem "erfrischenden Wandel". Ohne Trumps Führung würde Amerika niemals seine Führungsrolle in der Welt behaupten können, prophezeite er unterwürfig. Man fragt sich unwillkürlich: Hat der Mann den Verstand verloren oder nur das Rückgrat?

Die anderen Teilnehmer des Dinners stimmten brav in den Chor der Speichellecker ein. Apple-Chef Tim Cook, Microsoft-Gründer Bill Gates und Facebook-Boss Mark Zuckerberg - allesamt Männer, die Milliarden bewegen und Millionen von Menschen beschäftigen - degradierten sich zu willfährigen Claqueuren eines Präsidenten, der die amerikanische Demokratie mit Füßen tritt.

Die wahren Motive: Angst, Naivität oder blanker Opportunismus?

Was treibt diese Tech-Titanen dazu, sich derart zu erniedrigen? Bei Tim Cook dürfte nackte Angst um Apples Profite eine Rolle spielen. Trump hatte den iPhone-Hersteller persönlich attackiert und mit seiner willkürlichen Zollpolitik in die Enge getrieben. Erst verhängte er Strafzölle gegen China, Apples Hauptproduktionsstandort. Als Apple daraufhin die Produktion nach Indien verlagern wollte, belegte Trump kurzerhand auch dieses Land mit saftigen Extra-Zöllen. Ein Präsident, der Wirtschaftspolitik nach Gutsherrenart betreibt.

Bill Gates gibt sich naiv und behauptet allen Ernstes, er wolle Trump vom Nutzen globaler Gesundheitsinitiativen überzeugen. Hat Gates vergessen, dass Trump praktisch jede Entwicklungshilfe eingestampft und die Gesundheitspolitik einem notorischen Schwurbler übertragen hat? Dass der Präsident selbst regelmäßig verschwörungsideologischen Unsinn über Impfungen verbreitet?

Mark Zuckerberg wiederum ist der Prototyp des opportunistischen Wendehals. Der Facebook-Boss richtet seine Unternehmensführung seit jeher nach der politischen Großwetterlage aus - Prinzipien sind für ihn offenbar ein Fremdwort.

Der große Abwesende: Hat Elon Musk dazugelernt?

Bemerkenswert ist, wer beim Tech-Dinner fehlte: Elon Musk, einst Trumps größter Geldgeber und Effizienzbeauftragter. Offiziell war er "verhindert", doch die wahren Gründe dürften tiefer liegen. Trump und Musk hatten sich vor etwa zwei Monaten überworfen - ein klassisches Muster bei Trump, der Loyalität zwar einfordert, selbst aber keine praktiziert. Sobald ihm jemand nicht mehr nützt, lässt er ihn fallen wie eine heiße Kartoffel.

Möglicherweise ist Musk der einzige unter den Tech-Oligarchen, der aus dieser bitteren Erfahrung gelernt hat. Während seine Kollegen sich weiter anbiedern, scheint er begriffen zu haben, dass man mit einem Präsidenten, der Loyalität als Einbahnstraße versteht, keine Geschäfte machen kann.

Kurzsichtige Strategie mit fatalen Folgen

Das devote Verhalten der Tech-Bosse ist nicht nur peinlich und eines freien Unternehmertums unwürdig - es ist auch strategisch dumm. Trump mag ihnen kurzfristig weniger Regulierung bei Künstlicher Intelligenz versprechen, doch gleichzeitig untergräbt er mit seiner erratischen Politik die Grundlagen der amerikanischen Wirtschaft. Seine Angriffe auf das Statistikbüro und die Notenbank, seine willkürliche Zollpolitik und sein autoritäres Gebaren schaden langfristig auch den Tech-Konzernen.

Was hier geschieht, ist ein Lehrstück darüber, wie schnell sich vermeintlich unabhängige Wirtschaftsführer zu Steigbügelhaltern autoritärer Tendenzen machen lassen. Die Tech-Giganten, die sich gerne als Vorkämpfer für Innovation und Fortschritt inszenieren, entpuppen sich als rückgratlose Opportunisten, die für kurzfristige Vorteile demokratische Prinzipien über Bord werfen.

Es bleibt zu hoffen, dass die amerikanische Öffentlichkeit dieses unwürdige Schauspiel nicht vergisst. Denn wenn selbst die mächtigsten Unternehmer des Landes vor einem Präsidenten kuschen, der die Demokratie mit Füßen tritt, dann ist es um die Zukunft der freien Welt schlecht bestellt. Die Tech-Bosse mögen ihre Seele verkauft haben - die Rechnung dafür werden wir alle bezahlen müssen.

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