Kettner Edelmetalle
02.08.2025
08:35 Uhr

Tech-Giganten im Umbruch: Während Microsoft triumphiert, kämpfen Apple und Tesla ums Überleben

Die einst so glorreiche Gruppe der "Magnificent Seven" zerfällt zusehends. Was sich an der Wall Street abspielt, gleicht einem Lehrstück über die Vergänglichkeit von Börsenerfolgen. Während Microsoft als zweites Unternehmen der Geschichte die schwindelerregende Marktbewertung von vier Billionen Dollar erreicht hat, kämpfen andere Tech-Riesen mit hausgemachten Problemen und politischen Verwerfungen.

Die neue Hierarchie der Tech-Welt

Die Zeiten, in denen alle sieben Tech-Giganten gemeinsam die Börse dominierten, scheinen vorbei. Eine klare Dreiklassengesellschaft hat sich herausgebildet: An der Spitze thronen Microsoft, Nvidia und Meta als unbestrittene Gewinner der KI-Revolution. Im Mittelfeld kämpfen Amazon und Alphabet mit eigenen Herausforderungen, während Apple und Tesla abgeschlagen das Nachsehen haben.

Besonders bemerkenswert ist Microsofts Erfolgsgeschichte. Mit seiner Cloud-Plattform Azure generiert der Konzern bereits 75 Milliarden Dollar Jahresumsatz - nicht zuletzt dank der boomenden KI-Anwendungen. Die Finanzchefin Amy Hood kündigte an, allein im laufenden Quartal mindestens 30 Milliarden Dollar in weitere Infrastruktur zu investieren. Ein Wahnsinnsbetrag, der zeigt: Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.

Meta setzt alles auf eine Karte

Auch Mark Zuckerbergs Meta-Imperium, zu dem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören, surft erfolgreich auf der KI-Welle. Bis zu 50,5 Milliarden Dollar soll das Unternehmen im laufenden Quartal allein mit Werbung einnehmen. Die Anleger, die Zuckerbergs milliardenschwere Wetten auf Zukunftstechnologien lange skeptisch beäugten, scheinen nun überzeugt. Schließlich hatte sich der Meta-Chef in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal verzockt.

Trumps Zollpolitik trifft Apple hart

Während die Software-Giganten florieren, kämpft Hardware-Hersteller Apple mit den Folgen von Donald Trumps aggressiver Zollpolitik. Die Strafzölle von 20 Prozent auf EU-Importe und satte 34 Prozent auf chinesische Waren treffen den iPhone-Konzern besonders hart. Ironischerweise hat Trump nun auch Indien mit 25-prozentigen Zöllen belegt - just das Land, in dem Apple seine Produktion massiv ausbauen wollte, um der China-Abhängigkeit zu entkommen.

Tim Cook bezifferte die Zollkosten für das laufende Quartal auf schwindelerregende 1,1 Milliarden Dollar. Zwar überraschte Apple im abgelaufenen Quartal noch positiv, weil viele Amerikaner schnell noch ein iPhone kauften, bevor die Zölle greifen. Doch diese vorgezogenen Käufe könnten dem Konzern im zweiten Halbjahr bitter fehlen.

Tesla - der größte Verlierer

Den dramatischsten Absturz erlebt jedoch Tesla. Elon Musks Unternehmen, das sich vom Elektroautohersteller zum führenden Anbieter für selbstfahrende Autos und humanoide Roboter wandeln will, präsentierte katastrophale Quartalszahlen. Die Gewinne aus dem Stammgeschäft brechen weg, während das versprochene KI-Hardware-Zeitalter noch in weiter Ferne liegt.

Die entscheidenden Fragen lauten: Wird Tesla seine hochfliegenden Ziele jemals erreichen? Und reichen die finanziellen Mittel, um die Durststrecke zu überstehen? Die Anleger scheinen zunehmend skeptisch.

Ein gefährliches Kartenhaus?

Bei aller Euphorie über die KI-Revolution sollten Anleger nicht vergessen, dass die Tech-Giganten ein erhebliches Klumpenrisiko darstellen. Ihre Erfolge sind eng miteinander verwoben: Microsoft verdankt sein Cloud-Wachstum Großkunden wie Meta und OpenAI. Die Infrastruktur-Riesen Microsoft, Amazon und Alphabet sind wiederum die wichtigsten Abnehmer von Nvidias Chips.

Sollte die Monetarisierung der KI-Revolution ins Stocken geraten, würde dieses Kartenhaus schnell in sich zusammenfallen. Die verbliebenen "Magnificent Seven" würden sich gegenseitig in die Tiefe reißen - ein Szenario, das angesichts der astronomischen Bewertungen durchaus im Bereich des Möglichen liegt.

Während die Politik mit immer neuen Regulierungen und Zöllen die Wirtschaft belastet, zeigt sich einmal mehr: Physische Werte wie Gold und Silber bieten in diesen unsicheren Zeiten eine solide Alternative zu den volatilen Tech-Aktien. Sie sind unabhängig von politischen Launen und technologischen Hypes - ein Anker der Stabilität in stürmischen Börsenzeiten.

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