Kettner Edelmetalle
03.09.2025
16:12 Uhr

Russland und China besiegeln 30-jährigen Gasliefervertrag: Ein Schlag gegen westliche Sanktionspolitik

Während der Westen weiterhin versucht, Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, schmieden Moskau und Peking unbeeindruckt an ihrer energiepolitischen Zukunft. Bei Präsident Putins offiziellem Staatsbesuch in China wurde nun endlich der lang erwartete Vertrag für die Power of Siberia 2 Pipeline unterzeichnet – ein Deal, der nicht nur die westliche Sanktionspolitik ad absurdum führt, sondern auch die neue multipolare Weltordnung zementiert.

Ein Abkommen mit Signalwirkung

Alexei Miller, Chef des russischen Energieriesen Gazprom, bestätigte gegenüber staatlichen Nachrichtenagenturen die Unterzeichnung einer rechtsverbindlichen Vereinbarung zum Bau der ambitionierten Gaspipeline. Das Mammutprojekt soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Gas aus Westsibirien über die östliche Mongolei nach Nordchina transportieren – und das für die nächsten drei Jahrzehnte.

Was für ein Timing! Während die USA mit verschärften Sekundärsanktionen gegen Länder drohen, die russische Energie importieren, demonstrieren China und Russland ihre unerschütterliche Partnerschaft. Ein Brancheninsider brachte es gegenüber CNBC auf den Punkt: Dies sei ein klares Signal der BRICS-Staaten, sich gegen die wirtschaftliche Erpressung des Westens zur Wehr zu setzen.

Putins diplomatischer Schachzug

Besonders pikant: Parallel zur neuen Pipeline-Vereinbarung kündigte Gazprom an, die Lieferungen über die bestehende Power of Siberia Pipeline zu erhöhen. Diese ging bereits 2019 als Teil eines 400-Milliarden-Dollar-Deals in Betrieb und erstreckt sich über 3.000 Kilometer.

"Für das vergangene Jahrzehnt hat Gazprom China gedrängt, grünes Licht für Power of Siberia 2 zu geben, nur um bis jetzt mit positiven, aber unverbindlichen Äußerungen abgespeist zu werden", erklärte ein Branchenexperte. Die jetzige Unterzeichnung sei daher ein bedeutender Fortschritt.

Die Tatsache, dass diese Einigung vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts erfolgt, sendet eine unmissverständliche Botschaft: China steht strategisch fest an der Seite Russlands als Dreh- und Angelpunkt der neuen multipolaren Ordnung, die beide eurasischen Mächte anstreben.

Der Preis der Unabhängigkeit

Natürlich hat die neue Partnerschaft auch ihren Preis – im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem weitgehenden Verlust des europäischen Marktes wird Moskau gezwungen sein, Gas zu niedrigeren Preisen als an seine ehemaligen europäischen Kunden zu verkaufen. Für Peking zweifellos ein attraktiver Deal, für Gazprom jedoch eine Herausforderung angesichts der extremen Kosten und Schwierigkeiten beim Bau der Power of Siberia 2 durch schwieriges Gelände.

Doch was sind schon kurzfristige wirtschaftliche Einbußen gegen langfristige geopolitische Unabhängigkeit? Russland bleibt nach Australien und Katar der drittgrößte Lieferant von verflüssigtem Erdgas (LNG) nach China – eine Position, die mit dem neuen Abkommen weiter ausgebaut wird.

Ein Wink an Washington?

Interessanterweise schlug Putin während seines China-Besuchs versöhnliche Töne gegenüber den USA an. Er äußerte sich positiv über die Trump-Administration, die im Gegensatz zur Biden-Regierung "uns zuhöre". "Jetzt sehen wir dieses gegenseitige Verständnis, es ist spürbar", sagte Putin bei einem bilateralen Treffen mit dem slowakischen Präsidenten Robert Fico. Man hoffe, dass dieser konstruktive Dialog fortgesetzt werde.

Doch lassen wir uns nicht täuschen: Diese diplomatischen Nettigkeiten ändern nichts an der grundlegenden Neuausrichtung der globalen Energieströme. Während der Westen weiterhin auf Sanktionen und wirtschaftlichen Druck setzt, schaffen Russland und China Fakten – in Form von Pipelines, die für die nächsten 30 Jahre Gas von Ost nach West pumpen werden.

Die Botschaft könnte klarer nicht sein: Die Zeit der unipolaren Weltordnung neigt sich dem Ende zu. Und während in Berlin und Brüssel noch über die nächste Sanktionsrunde debattiert wird, wird in Moskau und Peking bereits die Energieversorgung für die nächsten Jahrzehnte besiegelt. Ein Lehrstück in Realpolitik, von dem sich so mancher westliche Politiker eine Scheibe abschneiden könnte.

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