Kettner Edelmetalle
14.11.2024
06:53 Uhr

OPEC+ vor gewaltigen Herausforderungen: Schwache China-Nachfrage und Trump-Politik belasten Ölmarkt

OPEC+ vor gewaltigen Herausforderungen: Schwache China-Nachfrage und Trump-Politik belasten Ölmarkt

Die OPEC+ Allianz steht vor turbulenten Zeiten. Während die schwache Ölnachfrage aus China bereits jetzt die Strategie der Öl-Allianz durchkreuzt, könnten die angekündigten energiepolitischen Maßnahmen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump im kommenden Jahr für zusätzliche Verwerfungen am Ölmarkt sorgen.

China als Sorgenkind der Ölmärkte

Die schleppende wirtschaftliche Erholung im Reich der Mitte bereitet den Ölproduzenten massive Kopfschmerzen. Entgegen den ursprünglich optimistischen Prognosen der OPEC zeigt sich die chinesische Ölnachfrage erschreckend schwach. Die Gründe hierfür sind vielschichtig:

  • Eine anhaltende Immobilienkrise, die die Bauaktivitäten und damit den Dieselverbrauch deutlich dämpft
  • Der rasante Anstieg von Elektrofahrzeugen, der den traditionellen Kraftstoffverbrauch kannibalisiert
  • Die zunehmende Zulassung von LNG-betriebenen Nutzfahrzeugen

Trump-Effekt könnte Ölmarkt erschüttern

Mit der Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten stehen die Zeichen auf Sturm. Seine angekündigten politischen Maßnahmen könnten den globalen Ölmarkt nachhaltig erschüttern:

Mögliche Auswirkungen der Trump-Politik:

  • Verschärfte Sanktionen gegen den Iran könnten das globale Ölangebot verknappen
  • Geplante Importzölle von bis zu 60% auf chinesische Waren könnten das weltweite Wirtschaftswachstum bremsen
  • Eine mögliche Reduzierung der globalen Ölnachfrage um bis zu 500.000 Barrel pro Tag wird befürchtet
"Die geplanten Zölle könnten den Ölpreis um 5 bis 7 Dollar pro Barrel drücken - und das ohne Berücksichtigung weiterer Risiken wie einer Eskalation der Spannungen zwischen Israel und dem Iran", warnt Simon Flowers, Chefanalyst bei Wood Mackenzie.

OPEC+ unter Zugzwang

Die Öl-Allianz steht vor der schwierigen Aufgabe, ihre Produktionspolitik an die sich rapide ändernden Marktbedingungen anzupassen. Die geplante Erhöhung der Fördermengen um 2,2 Millionen Barrel pro Tag im kommenden Jahr erscheint angesichts der schwachen Nachfrageentwicklung zunehmend fragwürdig.

Experten gehen davon aus, dass die OPEC+ ihre Förderpolitik häufiger als geplant wird anpassen müssen, um auf die volatilen Marktbedingungen zu reagieren. Die Kombination aus schwacher China-Nachfrage und den potenziellen Auswirkungen der Trump-Politik könnte sich als explosive Mischung für die globalen Ölmärkte erweisen.

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