Kettner Edelmetalle
06.07.2025
07:23 Uhr

Musk bricht mit Trump: Tech-Milliardär gründet eigene Partei gegen das politische Establishment

Die amerikanische Politiklandschaft steht vor einem Erdbeben. Elon Musk, der schillernde Tech-Milliardär und X-Eigentümer, hat die Gründung seiner eigenen politischen Partei verkündet. Die „Amerika-Partei" soll das verkrustete Zweiparteiensystem der USA aufbrechen und den Bürgern „ihre Freiheit zurückgeben". Ein Schachzug, der nicht nur in Washington für Nervosität sorgen dürfte, sondern auch das endgültige Zerwürfnis mit seinem einstigen Verbündeten Donald Trump besiegelt.

Der Bruch mit Trump war absehbar

Noch vor wenigen Monaten inszenierten sich Trump und Musk gemeinsam auf Wahlkampfbühnen wie ein politisches Traumpaar. Der Tesla-Chef hatte Millionen in Trumps Kampagne gepumpt und ihn mit der Reichweite seiner Plattform X unterstützt. Doch die Flitterwochen währten nicht lange. Spätestens seit Trumps umstrittenem Steuerpaket, das die Staatsverschuldung um weitere vier bis fünf Billionen Dollar in die Höhe treiben würde, ist das Tischtuch zerschnitten.

Musks Reaktion auf die Verschuldungspläne war vernichtend: „Amerika ist auf dem schnellsten Weg in die Schuldknechtschaft", donnerte er auf X und rief seine über 220 Millionen Follower zum Widerstand auf. Ein bemerkenswerter Frontalangriff auf einen Präsidenten, den er selbst mit ins Amt gehievt hatte. Ende Mai zog Musk die Konsequenzen und verließ die Regierung, wo er als Leiter der Behörde DOGE Staatsausgaben hatte kürzen sollen.

Das Volk will eine Alternative – und Musk liefert

Die Gründung der Amerika-Partei kommt nicht aus heiterem Himmel. Bereits im Juni hatte Musk seine Anhänger befragt, ob eine neue Partei nötig sei, die „tatsächlich die 80 Prozent der Mitte" vertrete. Das Ergebnis war eindeutig: Bei 5,6 Millionen Teilnehmern sprachen sich über 80 Prozent dafür aus. Am Unabhängigkeitstag legte er nach und fragte, ob die Amerikaner „die Unabhängigkeit vom Zweiparteiensystem" wollten. Wieder war die Zustimmung überwältigend.

„Mit einem Faktor von 2 zu 1 wollen Sie eine neue politische Partei und Sie sollen sie bekommen! Wenn es darum geht, unser Land durch Verschwendung und Bestechung in den Ruin zu treiben, leben wir in einem Einparteiensystem, nicht in einer Demokratie"

Diese Worte Musks treffen einen Nerv. Tatsächlich sind viele Amerikaner frustriert von einem System, in dem sich Demokraten und Republikaner oft nur in Nuancen unterscheiden, während beide Parteien die Staatsverschuldung immer weiter in astronomische Höhen treiben. Musk positioniert sich geschickt als Außenseiter, der dieses korrupte System aufbrechen will.

Clevere Strategie statt Präsidentschaftsambitionen

Da Musk in Südafrika geboren wurde, kann er selbst niemals US-Präsident werden. Doch das scheint auch gar nicht sein Ziel zu sein. Seine Strategie ist weitaus raffinierter: Er will sich auf wenige, aber entscheidende Sitze konzentrieren. „Eine Möglichkeit wäre, sich auf nur 2 oder 3 Sitze im Senat und 8 bis 10 Bezirke im Repräsentantenhaus zu konzentrieren", erklärte er. Bei den hauchdünnen Mehrheiten in beiden Kammern würde das ausreichen, um bei wichtigen Gesetzesvorhaben das Zünglein an der Waage zu spielen.

Diese Strategie erinnert an erfolgreiche Kleinparteien in parlamentarischen Systemen, die trotz weniger Mandate enormen Einfluss ausüben können. In einem festgefahrenen Zweiparteiensystem wie dem amerikanischen könnte eine solche Kraft tatsächlich zum Game-Changer werden.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Musks Parteigründung könnte die amerikanische Politik nachhaltig verändern. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hätte eine dritte Kraft realistische Chancen, das Establishment herauszufordern – nicht zuletzt dank Musks enormer finanzieller Ressourcen und seiner medialen Reichweite. Für Trump ist es ein herber Schlag. Er verliert nicht nur einen wichtigen Unterstützer, sondern bekommt einen mächtigen Konkurrenten um konservative und libertäre Wähler.

Interessant wird zu beobachten sein, wie sich Musks Partei inhaltlich positioniert. Seine bisherigen Äußerungen deuten auf eine Mischung aus fiskalischem Konservatismus, technologischem Fortschrittsglauben und libertären Freiheitsidealen hin. Eine Kombination, die durchaus viele Amerikaner ansprechen könnte, die sich von beiden etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen.

Eines ist sicher: Die amerikanische Politik wird nicht mehr dieselbe sein. Und während in Deutschland die Große Koalition weiter munter Schulden macht und Sondervermögen in Milliardenhöhe auflegt, zeigt Musk, dass es auch anders geht. Vielleicht sollten sich auch hierzulande mehr Menschen trauen, das verkrustete Parteiensystem herauszufordern. Denn wie Musk richtig erkannt hat: Wenn es um Verschwendung und Verschuldung geht, unterscheiden sich die etablierten Parteien oft kaum noch voneinander. Zeit für echte Alternativen – nicht nur in Amerika.

Wissenswertes zum Thema