
Merz' gefährliche Geschichtsvergessenheit: Wer testet hier wirklich wen?
Wenn unser frischgebackener Bundeskanzler Friedrich Merz behauptet, Russland teste unsere Verteidigungsfähigkeit, dann offenbart er damit nicht nur eklatante Wissenslücken in der Geschichte, sondern bedient auch das altbekannte Muster westlicher Projektion. Es ist geradezu grotesk, wie hier die Rollen vertauscht werden – denn wer genau hinschaut, erkennt schnell: Es ist die NATO, die seit Jahrzehnten systematisch russische Grenzen austestet.
Die Realität über der Ostsee
Schauen wir uns die Fakten an: Russische Schiffe und Flugzeuge bewegen sich ausschließlich in internationalen Gewässern oder im eigenen Hoheitsgebiet. Das ist ihr gutes Recht, völkerrechtlich abgesichert und nicht verhandelbar. Währenddessen tummeln sich NATO-Einheiten permanent in aggressiver Manier nahe russischer Grenzen. Wer provoziert hier eigentlich wen?
Besonders pikant wird es über dem Schwarzen Meer. Amerikanische Aufklärungsdrohnen patrouillieren dort rund um die Uhr und leiten ihre Erkenntnisse direkt an Kiew weiter. AWACS-Flugzeuge der NATO spähen tief in russisches Territorium hinein. Ohne diese massive Unterstützung durch westliche Satelliten und Aufklärungssysteme wäre das ukrainische Militär praktisch blind. Das ist keine neutrale Beobachtung mehr – das ist aktive Kriegsbeteiligung.
Ein Blick in die verschwiegene Geschichte
Was Merz offenbar nicht weiß oder bewusst verschweigt: Die USA haben in den 1950er Jahren routinemäßig und vorsätzlich den sowjetischen Luftraum verletzt. Diese dreisten Provokationen kosteten Hunderte amerikanische Piloten das Leben, wenn ihre Maschinen abgeschossen wurden. Der prominenteste Fall war Gary Powers mit seiner U2 im Jahr 1960.
„Die Militärstrategen der USA haben es vorsätzlich in Kauf genommen, das Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen. Nur um zu testen, wie weit sie gehen könnten, bis sie sich eine blutige Nase holen."
Das Perfide daran: Diese Vorfälle unterlagen strengster Geheimhaltung. Die überlebenden Besatzungsmitglieder wurden mit drakonischen Strafen zum Schweigen gezwungen – bis zu zehn Jahre Haft und hohe Geldstrafen drohten jedem, der über diese illegalen Missionen sprach. Die Witwen und Familien der Gefallenen erfuhren nie die Wahrheit über den Tod ihrer Angehörigen.
Die britische Rolle im doppelten Spiel
Besonders brisant: Die Briten spielten ein doppeltes Spiel und versorgten die Sowjets mit Informationen über amerikanische Luftraumverletzungen. Warum? Um das Wettrüsten am Laufen zu halten und die eigene geopolitische Position zu stärken. Ein zynisches Kalkül auf Kosten von Menschenleben.
Die heutige Lage: Russlands technologische Überlegenheit
Die Zeiten haben sich geändert. Russlands Militärtechnologie hat in vielen Bereichen die NATO-Systeme überholt. Die massiven Waffenlieferungen an die Ukraine erweisen sich als unfreiwilliges Geschenk an Moskau – sie ermöglichen es den Russen, westliche Waffensysteme unter Realbedingungen zu studieren und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
In erstaunlich kurzer Zeit wurden Abwehrmethoden entwickelt, die amerikanische Raketen reihenweise vom Himmel holen oder deren Steuerung elektronisch stören. Die einmalige Demonstration der Oreschnik-Rakete war dabei nur ein kleiner Vorgeschmack auf Russlands tatsächliche Fähigkeiten. Gegen diese Hyperschallwaffe hat der Westen schlichtweg keine Abwehrmöglichkeiten.
Merz' gefährliches Spiel mit der Wahrheit
Wenn Merz also behauptet, Russland teste unsere Verteidigungsfähigkeit, dann ist das nicht nur historisch falsch, sondern auch brandgefährlich. Diese Verdrehung der Tatsachen dient nur einem Zweck: Die eigene aggressive Politik zu rechtfertigen und die Bevölkerung auf weitere Eskalationen vorzubereiten.
Es wäre an der Zeit, dass deutsche Politiker endlich aufhören, die Bürger für dumm zu verkaufen. Die Geschichte zeigt eindeutig, wer hier der Aggressor ist. Und die Gegenwart beweist, dass diese Politik der Provokation uns alle in höchste Gefahr bringt. Deutschland braucht keine Politiker, die mit falschen Behauptungen Ängste schüren, sondern solche, die auf Diplomatie und Deeskalation setzen.
Die Wahrheit ist: Nicht Russland testet unsere Verteidigungsfähigkeit, sondern die NATO testet seit Jahrzehnten Russlands Geduld. Und diese Geduld könnte irgendwann zu Ende sein – mit katastrophalen Folgen für uns alle.
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