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16.10.2024
06:05 Uhr

Macron kritisiert Netanjahu: Erinnerung an die UN-Gründung Israels

Macron kritisiert Netanjahu: Erinnerung an die UN-Gründung Israels

Die Spannungen zwischen Frankreich und Israel haben seit der Eskalation des Konflikts mit der Hisbollah im Libanon zugenommen. Nun hat der französische Präsident Emmanuel Macron erneut Kritik an Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geübt.

Macrons Erinnerung an die UN-Gründung

Während einer Sitzung des französischen Ministerrats betonte Macron, dass Netanjahu „nicht vergessen dürfe, dass Israel durch einen UN-Beschluss geschaffen wurde“. Er bezog sich dabei auf die historische Abstimmung der UN-Generalversammlung im November 1947, die den Plan zur Aufteilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorsah. Macron fügte hinzu, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt sei, sich von UN-Beschlüssen abzuwenden. Diese Äußerungen wurden von einem anonymen Teilnehmer der Sitzung zitiert, der mit der Agence France-Presse sprach.

Netanjahus Reaktion

In einem Telefongespräch mit Macron erklärte Netanjahu, er sei „gegen einen einseitigen Waffenstillstand, der nichts an der Sicherheitslage im Libanon ändert und der nur dazu führen wird, dass alles wieder so wird wie zuvor“. In einer Erklärung seines Büros hieß es weiter, dass der israelische Ministerpräsident den französischen Präsidenten daran erinnerte, dass „nicht die UN-Resolution den Staat Israel gegründet habe, sondern der Sieg im Unabhängigkeitskrieg, der mit dem Blut heldenhafter Kämpfer errungen wurde, von denen viele Holocaust-Überlebende waren – auch vom Vichy-Regime in Frankreich“.

Öffentliche Auseinandersetzung

Die Spannungen zwischen den beiden Staatsmännern erreichten einen neuen Höhepunkt, als Macron ein Waffenembargo gegen Israel forderte. Netanjahu reagierte scharf und erklärte, Macron solle sich schämen. Er versicherte, dass Israel „mit oder ohne seine Unterstützung gewinnen werde“. Macron war einer der Initiatoren eines Aufrufs zu einer 21-tägigen Waffenruhe an der libanesisch-israelischen Grenze, den Netanjahu jedoch ablehnte. Stattdessen wies er seine Armee an, die Kämpfe gegen die Hisbollah „mit voller Kraft“ fortzusetzen.

Hintergrund des Konflikts

Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon hat sich in den letzten Monaten verschärft. Israel behauptet, dass die Hisbollah „Unifil-Einrichtungen und -Stellungen als Deckung nutzt, während sie israelische Städte und Gemeinden angreift“. Netanjahu forderte UN-Generalsekretär António Guterres auf, die Friedenstruppen umgehend in Sicherheit zu bringen, da ihre Anwesenheit den Hisbollah-Kämpfern als „menschliche Schutzschilde“ diene.

Diese Entwicklungen zeigen einmal mehr die Komplexität und die tiefen historischen Wurzeln des Nahostkonflikts. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, Lösungen zu finden, die sowohl die Sicherheit Israels als auch die Rechte der Palästinenser und der Nachbarstaaten berücksichtigen.

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