Kettner Edelmetalle
24.06.2025
06:42 Uhr

Israels Psychokrieg gegen den Iran: Wenn Geheimdienste zu Terroristen werden

Die jüngsten Enthüllungen der Washington Post vom 23. Juni 2025 werfen ein erschreckendes Licht auf die Methoden moderner Kriegsführung. Was sich zwischen Israel und dem Iran abspielt, überschreitet sämtliche Grenzen zivilisierter Konfliktaustragung. Israelische Geheimdienstmitarbeiter bedrohen systematisch die Familien iranischer Militärs – ein Vorgehen, das selbst hartgesottene Beobachter erschaudern lässt.

Die perfide Masche des Mossad

Stellen Sie sich vor, das Telefon klingelt. Am anderen Ende meldet sich jemand in perfektem Farsi und teilt Ihnen mit, dass Sie zwölf Stunden haben, um mit Ihrer Familie zu verschwinden. Andernfalls stünden Sie und Ihre Liebsten auf einer Todesliste. Genau das widerfuhr einem hochrangigen iranischen General, wie die Washington Post berichtet. Diese Art der psychologischen Kriegsführung markiert einen neuen Tiefpunkt in der ohnehin angespannten Beziehung zwischen beiden Ländern.

Die Operation "Rising Lion" kombinierte diese Drohanrufe mit gezielten Tötungen. Mehrere iranische Militärs und Wissenschaftler, darunter der Nuklearphysiker Mohammad Reza Siddiqi, fielen dieser Kampagne zum Opfer. Doch was diese Aktionen besonders verwerflich macht, ist die bewusste Einbeziehung unschuldiger Familienangehöriger. Hier wird eine rote Linie überschritten, die selbst in Kriegszeiten als unantastbar galt.

Wenn Geheimdienste zu Terroristen werden

Der amerikanische Journalist Ben Norton bringt es auf den Punkt: "Wir haben nun Beweise dafür, dass israelische Spione damit drohen, die Frauen und Kinder iranischer Beamter zu töten, um sie zu erpressen. Das nennt man Terrorismus." Diese klaren Worte sollten uns alle aufhorchen lassen. Wo ist der Unterschied zwischen einem Terroristen, der Zivilisten bedroht, und einem Geheimdienst, der dasselbe tut?

"Sie haben zwölf Stunden Zeit, um mit Ihrer Frau und Ihrem Kind zu fliehen. Danach stehen Sie auf unserer Liste."

Diese Worte könnten genauso gut aus dem Mund eines Mafiabosses stammen. Dass sie von einem staatlichen Geheimdienst kommen, macht sie nicht weniger verwerflich – im Gegenteil. Ein Staat, der sich solcher Methoden bedient, verliert jegliche moralische Legitimation.

Die gefährliche Spirale der Eskalation

Was hier geschieht, ist mehr als nur ein weiteres Kapitel im endlosen Nahostkonflikt. Es ist ein gefährlicher Präzedenzfall, der die Büchse der Pandora öffnet. Wenn es akzeptabel wird, Familien von Militärangehörigen zu bedrohen, wo endet dann die Spirale der Gewalt? Werden bald auch die Familien von Geheimdienstmitarbeitern, Politikern oder gar einfachen Soldaten zur Zielscheibe?

Die israelische Seite schweigt zu den Vorwürfen. In Geheimdienstkreisen heißt es lapidar, solche Maßnahmen seien notwendig, um künftige Angriffe des Iran zu verhindern. Diese Rechtfertigung ist nicht nur zynisch, sie ist brandgefährlich. Mit derselben Logik könnte jeder Staat jede noch so verwerfliche Handlung rechtfertigen.

Die Mitschuld des Westens

Besonders bitter ist die Rolle der USA in diesem schmutzigen Spiel. Während Washington sich gerne als Hüter der Menschenrechte und des Völkerrechts präsentiert, unterstützt es stillschweigend oder sogar aktiv solche Praktiken. Die Doppelmoral könnte kaum offensichtlicher sein. Würde ein anderer Staat – sagen wir Russland oder China – ähnliche Methoden anwenden, wären die Sanktionen und Verurteilungen schnell zur Hand.

Diese Heuchelei untergräbt nicht nur die Glaubwürdigkeit westlicher Außenpolitik, sie macht den Westen zum Komplizen. Wer zu solchen Verbrechen schweigt, macht sich mitschuldig. Und ja, es sind Verbrechen – auch wenn sie von einem vermeintlich befreundeten Staat begangen werden.

Ein düsterer Ausblick

Die Enthüllungen der Washington Post zeigen, dass der verdeckte Krieg zwischen Israel und dem Iran längst zu einem Kampf ohne Regeln geworden ist. Es geht nicht mehr nur um militärische Ziele oder strategische Vorteile. Es geht um systematischen Terror, um die Zerstörung des Gegners mit allen Mitteln.

Laut dem Bericht führten die Drohungen bislang nicht zu Desertionen oder Kooperationen. Doch die psychologischen Narben, die solche Aktionen hinterlassen, sind unermesslich. Familien leben in ständiger Angst, Kinder wachsen mit dem Wissen auf, dass sie jederzeit Opfer eines Anschlags werden könnten – nur weil ihr Vater den "falschen" Beruf hat.

Was wir hier erleben, ist die Erosion jeglicher zivilisatorischer Standards. Wenn selbst demokratische Staaten zu solchen Mitteln greifen, was unterscheidet sie dann noch von den Schurkenstaaten, die sie zu bekämpfen vorgeben? Die Antwort ist erschreckend einfach: nichts.

Es ist höchste Zeit, dass die internationale Gemeinschaft – und insbesondere Deutschland – klar Position bezieht. Terrorismus bleibt Terrorismus, egal wer ihn begeht. Und die Bedrohung unschuldiger Familien ist und bleibt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wer dazu schweigt, verrät nicht nur seine eigenen Werte, sondern wird zum Wegbereiter einer Welt, in der Gewalt und Terror zur akzeptierten Norm werden.

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