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10.10.2024
06:04 Uhr

Israel plant präzise Vergeltung gegen Iran – Unsicherheit über Maßnahmen

Israel plant präzise Vergeltung gegen Iran – Unsicherheit über Maßnahmen

Nach einem massiven Raketenangriff aus dem Iran steht Israel vor einer schwierigen Entscheidung: Wie soll auf diesen aggressiven Akt reagiert werden? Das israelische Sicherheitskabinett wird heute über mögliche Szenarien beraten, wie das US-Nachrichtenportal Axios berichtet. Verteidigungsminister Joav Galant hat bereits angekündigt, dass der Vergeltungsschlag „tödlich, präzise und überraschend“ sein werde.

Hintergrund der Spannungen

Der Iran hatte in der vergangenen Woche rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Diese Eskalation ist Teil einer längeren Fehde zwischen den beiden Ländern, bei der der Iran auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen unterstützt, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen. Angesichts dieser Bedrohungen ist es verständlich, dass Israel entschlossen ist, eine klare und unmissverständliche Antwort zu geben.

Mögliche Reaktionsszenarien

Wie die israelische Reaktion konkret ausfallen könnte, ist derzeit noch unklar. Medienberichten zufolge diskutieren Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Spitzen von Militär und Geheimdiensten eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verdeckten Einsätzen. „Der Iran wird nicht verstehen, was ihm geschieht“, kündigte Verteidigungsminister Galant an.

Internationale Reaktionen

Die USA, als enger Verbündeter Israels, beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge. Am Mittwoch telefonierte Regierungschef Netanjahu nach fast zwei Monaten erstmals wieder mit US-Präsident Joe Biden. Biden bekräftigte seine „eiserne“ Unterstützung für die Sicherheit Israels und verurteilte den iranischen Raketenangriff scharf. Gleichzeitig mahnte er jedoch zur Rücksicht auf die Zivilbevölkerung, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten der libanesischen Hauptstadt Beirut.

Frust in Washington

In Washington wächst der Frust darüber, dass die israelische Regierung den engen Verbündeten häufig erst im Nachhinein über militärische Einsätze informiert. Biden hatte erklärt, dass er einen israelischen Vergeltungsschlag auf nukleare Ziele nicht unterstützen werde. Auch ein Angriff auf die iranische Ölindustrie wird abgelehnt.

Appell zum Schutz von Zivilisten

Angesichts des großen Leids im Gazastreifen fordern die USA ihren Verbündeten Israel eindringlich auf, Zivilisten in dem Gebiet besser zu schützen. Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield betonte, dass die Einschränkung von Warenlieferungen in den abgeriegelten Küstenstreifen „das Leiden im Gazastreifen nur noch verstärken“ werde. „Wir brauchen weniger Hindernisse für die Lieferung von Hilfsgütern, nicht mehr“, mahnte sie.

Opferzahlen und humanitäre Folgen

Bei israelischen Angriffen auf den Ort Dschabalia im Norden des Gazastreifens kamen palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen ums Leben. Mindestens 47 Palästinenser wurden getötet, darunter auch ein palästinensischer Journalist. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein weiterer Angriff im Südlibanon forderte das Leben von fünf Mitgliedern des Zivilschutzes.

Spannungen in Syrien

Auch in Syrien bleibt die Lage angespannt. In der Nacht auf Donnerstag habe es israelische Luftangriffe auf eine Autofabrik im Industriegebiet von Hassia in der Provinz Homs sowie auf eine Militärstellung in Hama gegeben. Israel betont immer wieder, dass es keine Ausweitung der Präsenz des Iran in Syrien zulassen werde.

Die kommenden Tage werden zeigen, welche Maßnahmen Israel ergreifen wird und wie die internationale Gemeinschaft darauf reagiert. Die Situation bleibt angespannt, und die Welt blickt gespannt auf die Entwicklungen im Nahen Osten.

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