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08.08.2024
13:00 Uhr

Insolvenzzahlen erreichen im Juli neue Rekorde – 46 Prozent mehr Pleiten als vor Corona

Insolvenzzahlen erreichen im Juli neue Rekorde – 46 Prozent mehr Pleiten als vor Corona

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland hat im Juli einen neuen Höchststand erreicht. Dies geht aus einer aktuellen Mitteilung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor. Demnach wurden im Juli 1.406 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften gezählt. Dies entspricht einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vormonat und 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders alarmierend ist, dass der aktuelle Wert 46 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt, also vor der Corona-Pandemie.

Pleitenauffällig: Das verarbeitende Gewerbe

Der deutliche Anstieg der Insolvenzzahlen betrifft alle Branchen, fällt jedoch besonders im verarbeitenden Gewerbe auf. Laut IWH meldeten im Juni 100 Industrieunternehmen Insolvenz an, was dem Durchschnitt der letzten zwölf Monate entspricht. Im Juli stieg diese Zahl jedoch auf 145 an. Besonders betroffen waren die Bundesländer Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Prognosen für die kommenden Monate

Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität, erklärte: „Wir rechnen damit, dass die Insolvenzzahlen im August leicht sinken und dann im September wieder ansteigen.“ Dies deutet darauf hin, dass die Zahl der Insolvenzen auch weiterhin über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie liegen dürfte.

Wirtschaftliche Auswirkungen und politische Verantwortung

Die steigenden Insolvenzzahlen sind ein deutliches Warnsignal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Besonders das verarbeitende Gewerbe, das als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gilt, ist stark betroffen. Dies könnte langfristig zu einer weiteren Deindustrialisierung führen, was nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Innovationskraft Deutschlands gefährden würde.

Es stellt sich die Frage, inwieweit die aktuelle Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Kritiker könnten argumentieren, dass die hohen Energiekosten und die unsichere politische Lage Unternehmen zusätzlich belasten. Eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, die auf Stabilität und Wachstum setzt, wäre dringend notwendig, um die deutschen Unternehmen zu unterstützen und den Wirtschaftsstandort zu stärken.

Traditionelle Werte und wirtschaftliche Stabilität

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist es umso wichtiger, sich auf traditionelle Werte wie Fleiß, Innovation und Unternehmertum zu besinnen. Eine starke Wirtschaft bildet das Fundament für eine stabile Gesellschaft. Es ist daher unerlässlich, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft, um Unternehmen zu unterstützen und Insolvenzen zu vermeiden.

Die aktuellen Zahlen sollten als Weckruf verstanden werden. Es bedarf einer klaren politischen Strategie, die auf die Stärkung der deutschen Wirtschaft abzielt. Nur so kann langfristig sichergestellt werden, dass Deutschland auch in Zukunft ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt.

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