Kettner Edelmetalle
15.01.2025
12:38 Uhr

Industriestandort Deutschland in Gefahr: Traditionsreicher Stahlkonzern erwägt Flucht ins Ausland

Industriestandort Deutschland in Gefahr: Traditionsreicher Stahlkonzern erwägt Flucht ins Ausland

Die dramatische Entwicklung der deutschen Energiepolitik fordert möglicherweise ihr nächstes Opfer: Der renommierte Stahlkonzern Georgsmarienhütte steht nach eigenen Angaben kurz vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Die explodierenden Stromkosten könnten nun das Ende der traditionsreichen Stahlproduktion in Deutschland einläuten.

Vernichtende Bilanz: Stromkosten mehr als verdoppelt

Die Zahlen, die Geschäftsführerin Anne-Marie Großmann präsentierte, gleichen einem wirtschaftspolitischen Offenbarungseid: Die Stromkosten des Unternehmens seien seit Mai 2021 um erschreckende 71 Prozent in die Höhe geschnellt - und das bei unverändertem Produktionsvolumen. Während sich die Energiekosten 2019 noch auf 37 Milliarden Euro beliefen, müsse das Unternehmen heute satte 84 Milliarden Euro stemmen.

Ampel-Politik treibt Industrie in die Knie

Besonders bemerkenswert: Der jährliche Stromverbrauch des Stahlwerks übersteigt mit einer Terawattstunde den Verbrauch der 170.000-Einwohner-Stadt Osnabrück um ein Drittel. Die Übertragungsnetzentgelte, die mittlerweile 45 Prozent des Strompreises ausmachen, haben sich seit 2021 mehr als verdoppelt - ein deutliches Zeichen für das Versagen der aktuellen Energiepolitik.

Von "Grünem Stahl" zum wirtschaftlichen Albtraum

Die bittere Ironie: Georgsmarienhütte hatte sich als Vorreiter für den politisch propagierten "Grünen Stahl" positioniert und massiv in nachhaltige Technologien investiert. Über 300 Millionen Euro flossen in den vergangenen drei Jahren in den deutschen Standort. Nun droht ausgerechnet jenen Unternehmen das Aus, die der ideologiegetriebenen Transformation blind vertraut haben.

Dramatische Konsequenzen für den Arbeitsmarkt

Die Folgen einer möglichen Standortverlagerung wären verheerend. Nicht nur die 6.000 direkten Arbeitsplätze bei Georgsmarienhütte stünden auf dem Spiel. Vorstandschef Alexander Becker warnt vor einem regelrechten Exodus der deutschen Industrie: "Wir werden viele Hunderttausende zusätzliche Arbeitslose bald sehen in Deutschland."

"Wenn sich die Perspektive nicht ändert, ist die einzige Schlussfolgerung, hier irgendwie mit einem Schrecken rauszukommen und dann zu versuchen, eine Perspektive im Ausland zu finden", so Großmann in einer bemerkenswert deutlichen Aussage.

Letzte Hoffnung Kurzarbeit

Als letzten Versuch, den Standort zu retten, greift das Unternehmen bereits auf Kurzarbeit zurück. Doch ohne grundlegende Änderungen der politischen Rahmenbedingungen scheint das Ende der deutschen Stahlproduktion nur noch eine Frage der Zeit. Die einstige industrielle Speerspitze Europas droht durch ideologiegetriebene Politik und überbordende Energiekosten in die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit abzurutschen.

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