Kettner Edelmetalle
11.09.2023
14:00 Uhr

Hedgefonds wetten gegen den Euro vor der EZB-Entscheidung

Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte am kommenden Donnerstag die Leitzinsen erneut anheben. Doch trotz dieser Möglichkeit sind Hedgefonds laut Bloomberg so negativ gegen den Euro eingestellt wie seit Jahresbeginn nicht mehr. Dies könnte auf eine feine Intuition der Top-Spekulanten hindeuten oder ein Zeichen dafür sein, dass die Zinserhöhungsphase bald zu Ende gehen könnte.

Spekulanten setzen auf fallenden Euro

Die Commodity Futures Trading Commission veröffentlichte kürzlich Daten, die zeigen, dass spekulative Händler in der vergangenen Woche eine Netto-Short-Position von 6.421 Kontrakten hielten. Dies stellt eine Trendwende gegenüber der Vorwoche dar, als sie noch netto long waren. Auch langfristig orientierte Vermögensverwalter verringerten ihre Netto-Long-Positionen.

„Eine Stagflation in Europa ist ein echtes Risiko“, sagte Mark Dowding, Chief Investment Officer bei RBC BlueBay Asset Management, der gegenüber dem Euro eine Long-Position im Dollar hält. „Das Wachstum ist enttäuschend, aber es werden begrenzte Fortschritte bei der Senkung der Kerninflation gemacht."

Unsicherheit vor der EZB-Entscheidung

Die Meinungen über die Chancen einer weiteren Zinserhöhung durch die EZB sind geteilt. Die Wetten auf eine Pause liegen laut Bloomberg jetzt bei 60 %. Dies könnte auf die zunehmende Besorgnis über die sich verschlechternden Wachstumsaussichten zurückzuführen sein, obwohl die Inflation hartnäckig hoch bleibt.

Wirtschaftsprognosen für die Eurozone gesenkt

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone gesenkt. Sie erwartet nun, dass die Wirtschaftsleistung der 20 Mitgliedsstaaten im Jahr 2023 um ,8 % steigen wird, während zuvor ein Wachstum von 1,1 % erwartet worden war. Die Prognose für das nächste Jahr wurde um den gleichen Betrag auf 1,3 % gesenkt.

Der Euro könnte weiter fallen

Francesco Pesole, Stratege bei ING Groep NV, glaubt, dass jede Erholung des Euro nur von kurzer Dauer sein könnte. „Angesichts der Aufwärtsrisiken für den Dollar im Vorfeld der Veröffentlichung des US-Leitzinses halten wir einen weiteren Rückgang bei Euro vs US-Dollar unter 1,07 $ vor der EZB-Ankündigung am Donnerstag für durchaus möglich“, so Pesole.

Diese Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen genau zu beobachten und zu analysieren. Insbesondere die Entscheidungen der Zentralbanken haben einen erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte und können erhebliche Auswirkungen auf die Anlageentscheidungen haben.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen die Entscheidungen der EZB auf den Euro und die gesamte Wirtschaft der Eurozone haben werden.

Wissenswertes zum Thema