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09.10.2024
06:34 Uhr

Google Pixel 9: Datenschutzbedenken und Überwachungsvorwürfe

Google Pixel 9: Datenschutzbedenken und Überwachungsvorwürfe

Technik-Experten haben das neue Google Pixel 9 auf Herz und Nieren getestet und schockierende Details zutage gebracht. Laut einem Bericht des renommierten Nachrichtenmagazins Forbes, erhärtet sich der Verdacht, dass Mobiltelefone ihre Benutzer ausspionieren. Erfasst und übermittelt werden angeblich nicht nur die Positionsdaten, sondern auch die Telefonnummer, E-Mail-Adresse und weitere Telemetriedaten.

Überwachung im Minutentakt

Eine Redaktionsgruppe von „Cybernews“ hat erforscht und dokumentiert, was Google mit seinen Pixel-Handys abfragt und alle 15 Minuten „nach Hause meldet“ – wobei mit „nach Hause“ Google selbst gemeint ist und nicht das Zuhause des Nutzers. Die ständigen Meldungen beinhalten auch Versuche der Telefone, neuen Code herunterzuladen und auszuführen, was ein zusätzliches Sicherheitsrisiko darstellt.

Analyse der Datenübertragung

Analysiert wurde der Datenverkehr eines brandneuen Pixel 9 Pro XL Mobiltelefons mit einem neuen Google-Konto und Standardeinstellungen. Dabei gelang es, den Inhalt der Daten, die an Google geschickt werden, zu entschlüsseln. Die Autoren bezeichnen die Inhalte dieser Datenpakete als „besonders sensible Daten“, da sie genaue Rückschlüsse auf das Leben des jeweiligen Kunden zulassen.

„Alle 15 Minuten sendet Google Pixel 9 Pro XL ein Datenpaket an Google. Das Gerät gibt Standort, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Netzwerkstatus und andere Telemetriedaten weiter. Noch besorgniserregender ist, dass das Telefon regelmäßig versucht, neuen Code herunterzuladen und auszuführen, was möglicherweise Sicherheitsrisiken birgt.“ – Cybernews

Standortdaten trotz deaktiviertem GPS

Die Redakteure stellten fest, dass die Standortdaten auch erfasst und an Google übermittelt wurden, wenn am Mobiltelefon GPS deaktiviert wurde. Der Standort würde dann aus nahegelegenen WLAN-Netzwerken ausgelesen und geschätzt. Das Pixel-Gerät habe sich auch mit Diensten verbunden, die vom Anwender nicht genutzt werden und für die auch keine ausdrückliche Zustimmung erteilt wurde. Ein Beispiel seien „Endpunkte zur Gesichtsgruppierung“, was Datenschutzbedenken aufwirft.

Google weist Vorwürfe zurück

Google dementierte auf Anfrage die Vorwürfe. Man könne all diese Funktionen abschalten – die Ergebnisse der Forschungsgruppe wären falsch bzw. würden auf Fehlinterpretationen beruhen. Benutzersicherheit und Datenschutz hätten für Pixel oberste Priorität. In ihrer Rückmeldung an Forbes erklärte Google:

„Sie können Datenfreigabe, App-Berechtigungen und mehr während der Geräteeinrichtung und in Ihren Einstellungen verwalten. In diesem Bericht fehlt der entscheidende Kontext, technische Details werden falsch interpretiert und es wird nicht vollständig erklärt, dass Datenübertragungen für legitime Dienste auf allen Mobilgeräten unabhängig von Hersteller, Modell oder Betriebssystem erforderlich sind, wie etwa Software-Updates, On-Demand-Funktionen und personalisierte Erlebnisse.“ – Google

Fazit von Cybernews

Das Fazit von Cybernews lautet hingegen: Die Menge der übertragenen Daten und die Möglichkeit der Fernverwaltung lassen Zweifel aufkommen, wem das Gerät wirklich gehört. Die Benutzer haben möglicherweise dafür bezahlt, aber die tiefe Integration von Überwachungssystemen in das Ökosystem kann die Benutzer anfällig für Datenschutzverletzungen machen.

Diese Enthüllungen werfen ein düsteres Licht auf die Praktiken großer Technologieunternehmen und sollten uns dazu anregen, kritisch über die Sicherheit unserer persönlichen Daten nachzudenken. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Google auf diese Bedenken reagieren wird.

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