
Goldpreis bricht ein: Entspannung im Handelsstreit lässt Anleger aus sicheren Häfen fliehen
Der Goldpreis musste am Donnerstag einen herben Rückschlag verkraften. An der Londoner Börse fiel die Notierung für eine Feinunze (31,1 Gramm) zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mitte April. Mit einem Preis von rund 3.224 US-Dollar entfernte sich das Edelmetall damit deutlich von seinem erst kürzlich erreichten Rekordhoch bei 3.500 Dollar.
China zeigt sich gesprächsbereit - Goldpreis unter Druck
Der dramatische Preisverfall beim Gold lässt sich vor allem auf die jüngsten Entwicklungen im sino-amerikanischen Handelsstreit zurückführen. Die kommunistische Führung in Peking signalisierte überraschend Gesprächsbereitschaft gegenüber Washington. Diese unerwartete Kehrtwende folgte auf die hoffnungsvollen Äußerungen des US-Finanzministers Scott Bessent, der die Möglichkeit eines baldigen Handelsabkommens zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten in den Raum stellte.
Anleger kehren sicheren Häfen den Rücken
Die vorsichtige Entspannung im Handelskonflikt sorgte an den internationalen Finanzmärkten für Aufatmen. Risikofreudige Anleger nutzen die positive Stimmung, um sich von als sicher geltenden Anlagen wie Gold zu trennen. Auch in der Eurozone machte sich der Preisverfall deutlich bemerkbar - hier rutschte die Notierung um satte 56 Euro auf 2.847 Euro ab.
Trump-Politik als Preistreiber
Die aggressive Zollpolitik unter der Trump-Administration hatte in den vergangenen Jahren maßgeblich zur beispiellosen Goldrally beigetragen. Die von Washington verhängten Strafzölle und die dadurch ausgelösten Handelskonflikte trieben verunsicherte Anleger regelmäßig in den sicheren Hafen Gold. Diese Entwicklung könnte nun ein vorläufiges Ende finden - vorausgesetzt, die Entspannungssignale zwischen den USA und China erweisen sich als nachhaltig.
Ausblick bleibt ungewiss
Ob die aktuelle Preiskorrektur beim Gold von Dauer sein wird, bleibt abzuwarten. Zu viele geopolitische Risiken und wirtschaftliche Unsicherheitsfaktoren bestimmen nach wie vor das Marktgeschehen. Nicht zuletzt die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen könnten für neue Turbulenzen sorgen und dem Goldpreis wieder Auftrieb verleihen.
Hinweis: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte sich ausreichend informieren. Investitionen in Edelmetalle, wie alle anderen Geldanlagen auch, können mit Risiken verbunden sein.
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