Kettner Edelmetalle
29.08.2025
08:06 Uhr

Gates-Stiftung kappt Verbindungen zu umstrittenem Demokraten-Netzwerk

Die größte Wohltätigkeitsstiftung Amerikas hat stillschweigend ihre Unterstützung für ein Nonprofit-Netzwerk eingestellt, das eng mit der Demokratischen Partei verbunden ist. Diese Entscheidung der Gates Foundation stellt einen symbolisch bedeutsamen Schlag gegen einen mächtigen Akteur der liberalen Politik dar.

Millionenschwere Förderung wird beendet

Wie aus internen Dokumenten hervorgeht, die der New York Times vorliegen, habe die Gates Foundation Ende Juni beschlossen, keine weiteren Zuschüsse mehr an Nonprofit-Fonds zu vergeben, die von der Beratungsfirma Arabella Advisors verwaltet werden. Diese Entscheidung, die dem Geschäftsführer der Stiftung, Mark Suzman, zugeschrieben wird, sorgt für erhebliche Unruhe in der Welt der progressiven Philanthropie.

Die finanziellen Dimensionen dieser Entscheidung sind beträchtlich: In den vergangenen sechzehn Jahren habe die Gates Foundation etwa 450 Millionen Dollar an von Arabella verwaltete Nonprofit-Fonds ausgezahlt oder zugesagt. Damit gehörte sie zu den frühesten und größten Unterstützern der von Arabella gemanagten Fonds.

Das umstrittene Arabella-Netzwerk

Arabella Advisors ist nicht nur eine gewöhnliche Beratungsfirma. Neben ihrer Beratungstätigkeit für gemeinnützige Organisationen und Philanthropen verwaltet das Unternehmen auch mehrere sogenannte "Dark Money"-Fonds, die Demokraten und die progressive Bewegung unterstützen. Diese intransparenten Geldflüsse haben Arabella zu einem bevorzugten Ziel konservativer Kritik gemacht.

Die Verflechtung von vermeintlich gemeinnützigen Aktivitäten mit parteipolitischen Interessen wirft grundsätzliche Fragen über die Rolle großer Stiftungen in der amerikanischen Politik auf.

Offizielle Begründung verschleiert politische Dimension

In der internen Ankündigung vom 24. Juni, die an einige Gates-Mitarbeiter verschickt wurde, die Förderprogramme betreuen, erwähnten die Stiftungsverantwortlichen die politische Dimension mit keinem Wort. Stattdessen begründeten sie die Entscheidung mit dem Wunsch, direkter mit den Empfängern von Zuschüssen zusammenzuarbeiten und die Nutzung von Vermittlern wie Arabella-Einrichtungen zu reduzieren.

Diese Begründung erscheint jedoch vorgeschoben, wenn man bedenkt, dass die Entscheidung just zu einem Zeitpunkt fällt, da die politische Polarisierung in den USA neue Höhepunkte erreicht und die Rolle von "Dark Money" in der Politik zunehmend kritisch hinterfragt wird.

Weitreichende Konsequenzen für progressive Organisationen

Die Auswirkungen dieser Entscheidung reichen weit über Arabella hinaus. Einige gemeinnützige Organisationen, die mit Arabella zusammenarbeiten, suchen bereits nach Wegen, sich von der Firma zu distanzieren, um ihre Beziehungen zur Gates Foundation zu erhalten. Dies zeigt, welche Macht die Stiftung über das gesamte Ökosystem der amerikanischen Philanthropie ausübt.

Die Gates Foundation, die sich primär auf globale Gesundheitsinitiativen konzentriert, scheint mit diesem Schritt eine klare Grenze zwischen ihrer wohltätigen Arbeit und parteipolitischen Aktivitäten ziehen zu wollen. Ob dies aus eigenem Antrieb geschieht oder auf äußeren Druck zurückzuführen ist, bleibt unklar.

Ein Sieg für konservative Kritiker?

Konservative Kritiker dürften diese Entwicklung als Erfolg ihrer jahrelangen Kampagne gegen die Vermischung von Philanthropie und Politik feiern. Sie haben wiederholt darauf hingewiesen, dass Organisationen wie Arabella unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit massive politische Einflussnahme betreiben.

Die Entscheidung der Gates Foundation könnte einen Wendepunkt markieren. Wenn selbst die mächtigste Stiftung der Welt sich von politisch verflochtenen Akteuren distanziert, könnte dies andere große Geldgeber dazu bewegen, ihre eigenen Verbindungen zu überdenken. Dies würde die Finanzierungsquellen der progressiven Bewegung erheblich schwächen und könnte das politische Kräfteverhältnis in den USA nachhaltig verschieben.

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