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13.11.2023
08:04 Uhr

Flüchtlingsunterkünfte in Rheinland-Pfalz am Limit: Wachsende Sorgen und Unmut in der Bevölkerung

Flüchtlingsunterkünfte in Rheinland-Pfalz am Limit: Wachsende Sorgen und Unmut in der Bevölkerung

Die anhaltende Überbelegung von Flüchtlingsunterkünften in Rheinland-Pfalz führt zu zunehmender Unzufriedenheit unter den Bürgern. Insbesondere in kleineren Städten und Gemeinden wächst der Widerstand. Die bestehenden Kapazitäten sind erschöpft und die Unterbringung der Asylsuchenden stellt eine Herausforderung dar, die immer schwieriger zu bewältigen ist.

Die Situation vor Ort

Die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Hermeskeil, einem kleinen Ort im Kreis Trier-Saarburg, ist ein Paradebeispiel für die angespannte Lage. „Wir sind auf die Unterbringung von 100 Personen ausgelegt. Derzeit seien aber 140 Menschen in der Einrichtung, die Woche davor waren es 160. Eine „sozialverträgliche Unterbringung“ sei derzeit nicht möglich,“ so der Leiter der Einrichtung, Stefan Ding. Er fordert dringend mehr Unterkünfte zur Entlastung der bestehenden Einrichtungen.

Die Forderungen

Stefan Ding betont, dass mehr Unterkünfte zur Aufnahme von ankommenden Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz dringend notwendig seien. Nur so könne die Belegung entzerrt und die Kernaufgabe, die Menschen auf das Leben außerhalb der Einrichtung in den Kommunen vorzubereiten, besser erfüllt werden.

Die Reaktionen der Kommunen

Die Stadtbürgermeisterin von Hermeskeil, Lena Weber (SPD), äußert sich ebenfalls besorgt über die Situation. Sie betont, dass niemand gegen die AfA im Ganzen sei. Es sei jedoch eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Es müsse eine sozialverträgliche Unterbringung der Flüchtlinge gewährleistet sein - auch außerhalb der Einrichtung.

Die Stimmung in der Bevölkerung

Mit der steigenden Zahl der Geflüchteten hat sich das Gefühl vieler Menschen in der Stadt verändert. „Manche Leute fühlen sich unwohl damit. Mein Eindruck ist tatsächlich, dass dieses subjektive schwierige Gefühl zugenommen hat,“ berichtet Weber. Es gebe auch den ein oder anderen, der sage, dass seine Frau abends nicht mehr alleine vor die Türe gehe.

Die Situation in anderen Städten

Auch in Kusel in der Westpfalz ist die Situation angespannt. Die dortige AfA ist mit rund 100 Menschen belegt. Der Landrat vom Kreis Kusel, Otto Rubly (CDU), spricht von „zunehmenden Akzeptanzproblemen bei Teilen der Bevölkerung“. Mehr Aufnahmeeinrichtungen im Land würden „die Lage entzerren“.

Die Reaktion des Integrationsministeriums

Das Integrationsministerium in Mainz bestätigt, dass die Kommunen im Land hoch belastet sind. Es betont jedoch, dass das Land in den vergangenen Wochen bereits etliche zusätzliche Unterkünfte hinzubekommen habe. Es sei aber notwendig, die Kapazitäten zu nutzen, die auch in den AfAs vorübergehend zusätzlich geschaffen werden könnten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Eines ist jedoch sicher: Die Belastungsgrenze ist erreicht und es bedarf dringend Lösungen, um die Situation zu entzerren und die sozialverträgliche Unterbringung der Flüchtlinge zu gewährleisten.

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