Kettner Edelmetalle
21.05.2025
06:01 Uhr

EU vollzieht überraschende Kehrtwende: Wirtschaftssanktionen gegen Syrien werden aufgehoben

In einer bemerkenswerten Abkehr von der bisherigen Politik haben die EU-Mitgliedstaaten beschlossen, die seit 2011 bestehenden Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben. Diese überraschende Entscheidung wurde von der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas nach der Sitzung des EU-Rates in Brüssel bekannt gegeben.

Radikaler Kurswechsel nach dramatischen Entwicklungen

Der Entschluss folgt auf dramatische Entwicklungen in dem kriegsgebeutelten Land. Ende vergangenen Jahres hatten bewaffnete Oppositionsmilizen eine großangelegte Offensive gegen die syrische Armee gestartet. In deren Verlauf fielen bedeutende Städte wie Aleppo, Hama, Daraa und Homs in die Hände der Aufständischen. Selbst die Hauptstadt Damaskus konnte von den Regierungstruppen nicht gehalten werden.

Machtwechsel in Damaskus

Der langjährige syrische Präsident Baschar al-Assad sah sich gezwungen, seinen Rücktritt zu erklären und das Land zu verlassen. In einer letzten Amtshandlung ordnete er eine friedliche Machtübergabe an. Die faktische Kontrolle über weite Teile des Landes liegt nun in den Händen der Opposition.

EU signalisiert Unterstützung beim Wiederaufbau

Die EU-Außenbeauftragte Kallas betonte in ihrer Erklärung: "Wir wollen dem syrischen Volk helfen, ein neues, inklusives und friedliches Syrien aufzubauen." Sie unterstrich zudem das langjährige Engagement der EU: "Die EU stand in den letzten 14 Jahren immer an der Seite der Syrer - und wird dies auch weiterhin tun."

Kritische Bewertung der Entwicklung

Diese dramatische Wende wirft jedoch auch kritische Fragen auf. Die jahrelange westliche Sanktionspolitik hat die syrische Zivilbevölkerung schwer getroffen, während das Assad-Regime durch Unterstützung seiner Verbündeten überleben konnte. Erst der militärische Zusammenbruch, nicht die Sanktionen, führten letztlich zum Machtwechsel.

Ausblick auf die Zukunft

Die Aufhebung der Sanktionen könnte nun den Weg für einen umfassenden Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Landes ebnen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die neue Führung tatsächlich in der Lage sein wird, das Land zu stabilisieren und die verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen zu versöhnen. Die internationale Gemeinschaft steht hier vor der Herausforderung, den Transformationsprozess konstruktiv zu begleiten, ohne erneut destabilisierende Faktoren zu schaffen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die EU-Entscheidung tatsächlich zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lage in Syrien beitragen kann. Nach über einem Jahrzehnt des Krieges und der Zerstörung sehnt sich die syrische Bevölkerung nach nichts mehr als nach Frieden und Wiederaufbau.

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