Kettner Edelmetalle
18.07.2025
11:17 Uhr

EU-Abhängigkeit von China und Russland bei Seltenen Erden: Ein gefährliches Spiel mit der Zukunft

Die neuesten Zahlen des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) offenbaren eine beunruhigende Wahrheit: Fast die Hälfte aller EU-Importe von Seltenen Erden stammte im vergangenen Jahr aus China. Mit einem Anteil von rund 29 Prozent folgte Russland auf dem zweiten Platz, während Malaysia etwa 20 Prozent der Importe abdeckte. Diese Abhängigkeit von autoritären Regimen und geopolitischen Rivalen sollte jeden vernünftig denkenden Europäer alarmieren.

Kritische Rohstoffe in den Händen unserer Gegner

Die 17 Metalle der Seltenen Erden sind das Rückgrat moderner Technologien. Terbium ist unverzichtbar für die Produktion von Permanentmagneten, die in Windturbinengeneratoren und Elektromotoren zum Einsatz kommen. Cerium und Lanthan werden für Katalysatoren und Batterien in Hybridfahrzeugen benötigt. Europium und Yttrium sind essenzielle Bestandteile von LED-Lampen und Smartphone-Displays. Ohne diese Elemente würde unsere moderne Welt stillstehen.

Die Seltenheit dieser Elemente liegt nicht in ihrer absoluten Verfügbarkeit, sondern in der Tatsache, dass sie meist nur in Form von Oxiden in verschiedenen Gesteinen vorkommen. Kommerziell abbaubare Lagerstätten sind tatsächlich rar – und befinden sich ausgerechnet in den Händen jener Nationen, die Europa politisch und wirtschaftlich herausfordern.

Der Critical Raw Materials Act: Zu wenig, zu spät?

Als Reaktion auf diese prekäre Lage verabschiedete die EU 2024 den Critical Raw Materials Act. Die Ziele klingen ambitioniert: 10 Prozent der Seltenen Erden sollen künftig in der EU selbst gefördert werden, 15 Prozent des Bedarfs durch Recycling gedeckt werden. Zudem soll kein einzelnes Drittland mehr als 65 Prozent der Nachfrage abdecken dürfen.

Doch sind diese Ziele realistisch? Die Förderung von Seltenen Erden ist ein komplexer, umweltbelastender Prozess, der in Europa auf erheblichen Widerstand stoßen dürfte – nicht zuletzt von jenen grünen Ideologen, die gleichzeitig die Energiewende vorantreiben wollen. Ein klassisches Dilemma: Man will die Technologie, aber nicht die damit verbundenen Konsequenzen.

Die strategische Blindheit Europas

Während China systematisch seine Dominanz bei kritischen Rohstoffen ausbaut und diese als geopolitische Waffe einsetzt, verstrickt sich Europa in ideologische Debatten über Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. Die Abhängigkeit von China und Russland bei Seltenen Erden ist nur ein Symptom einer viel größeren Krankheit: der strategischen Naivität europäischer Politik.

Es ist höchste Zeit, dass Europa aufwacht und erkennt, dass wirtschaftliche Souveränität die Grundlage politischer Unabhängigkeit ist. Die Alternative? Eine Zukunft, in der Peking und Moskau über das Schicksal europäischer Industrien entscheiden.

„Die Kontrolle über kritische Rohstoffe ist die Kontrolle über die Zukunft. Wer diese Lektion nicht versteht, wird sie auf die harte Tour lernen müssen."

Gold als strategische Reserve

In Zeiten geopolitischer Unsicherheit und wirtschaftlicher Abhängigkeiten gewinnt die Bedeutung physischer Edelmetalle als Vermögenssicherung zunehmend an Relevanz. Während Seltene Erden die Technologie von morgen antreiben, bleibt Gold der zeitlose Wertspeicher, der unabhängig von Lieferketten und politischen Machtspielen seinen Wert behält. Eine durchdachte Beimischung von physischen Edelmetallen in ein breit gestreutes Anlageportfolio kann als Absicherung gegen die Unwägbarkeiten einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft dienen.

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