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25.09.2024
09:44 Uhr

Erschreckende Zustände bei Bundeswehrliegenschaften: Pistorius schlägt Alarm

Erschreckende Zustände bei Bundeswehrliegenschaften: Pistorius schlägt Alarm

Der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat bei einer Pressekonferenz am 23. September alarmierende Zustände bei den Liegenschaften der Bundeswehr offengelegt. In seiner Rede sprach er von „gruseligen“ Zuständen und Sicherheitsproblemen, die dringend angegangen werden müssten. Diese Enthüllungen werfen ein besorgniserregendes Licht auf den Zustand der deutschen Verteidigungseinrichtungen.

Infrastrukturoffensive und Personalaufwuchs

Pistorius kündigte an, dass eine umfassende Infrastrukturoffensive und ein signifikanter Personalaufwuchs geplant seien, um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr zu erhöhen. „Unsere Herausforderung für die nächsten 5 bis 10 Jahre ist, Platz in den Kasernen zu schaffen für eine steigende Zahl von Wehrdienstleistenden“, erklärte der Minister. Hierfür arbeite das Ministerium an einem entsprechenden Modell.

Sanierungsbedarf und geheime Investitionen

Der Verteidigungsminister räumte ein, dass viele Bundeswehrobjekte in einem „ziemlich gruseligen Zustand“ seien und dringend saniert werden müssten. Auf die Frage nach Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, wie Brücken und Schienennetz, die im Kriegsfall entscheidend für den Transport von militärischem Großgerät seien, zeigte sich Pistorius zurückhaltend. Er betonte, dass solche Informationen unter die Kategorie „geheim“ fallen würden.

Sicherheitsmängel und Drohnenproblematik

Die Pressekonferenz brachte auch Sicherheitsmängel bei den Bundeswehreinrichtungen ans Licht. Pistorius bestätigte, dass es in der Vergangenheit immer wieder Versuche gegeben habe, Zäune von Anlagen zu überwinden. Die Bewachung der Liegenschaften sei bereits vor Jahren an einen privaten Sicherheitsdienst ausgelagert worden. „Wir werden insbesondere gucken, was dort verbessert werden kann“, so der Minister.

Ein weiteres ernstzunehmendes Problem stellt die Drohnenproblematik dar. Immer wieder gibt es Berichte von Drohnensichtungen in der Nähe von Bundeswehreinrichtungen. Diese könnten sowohl für Spionagezwecke als auch für Sabotageakte genutzt werden. Pistorius betonte, dass das Verteidigungsministerium gemeinsam mit den Ländern an Lösungen arbeite und das Thema auch bei der Innenministerkonferenz im Dezember adressiert werde.

Milliardeninvestitionen für die Zukunft

Vor der Pressekonferenz hatte Pistorius an der ersten Fachkonferenz Infrastruktur im Verteidigungsministerium teilgenommen und gemeinsam mit Ländervertretern den „Aktionsplan Infrastruktur Zeitenwende“ verabschiedet. Dieser Plan sieht Investitionen in Höhe von über 24 Milliarden Euro für insgesamt 7.000 Bauvorhaben vor. Dazu gehören unter anderem die Ertüchtigung von 16 Munitionslagern sowie die Renovierung oder der Neubau von Unterkunftsbauten.

Die Zeitenwende sei nicht nur bei Personal und Material eine Herausforderung, sondern auch bei der Infrastruktur der Bundeswehr, betonte Pistorius. Für die Beschaffung neuer Ausrüstung wie Kampfflugzeuge, Transporthubschrauber und Luftverteidigungssysteme benötige die Bundeswehr spezielle Bauten, die erhebliche Infrastrukturinvestitionen erfordern würden.

Diese Enthüllungen und geplanten Maßnahmen zeigen deutlich, dass die Bundeswehr vor großen Herausforderungen steht, die nicht nur finanzieller Art sind, sondern auch eine grundlegende Reform und Modernisierung der Infrastruktur erfordern.

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