Düstere Prognose des französischen Geheimdienstes: Systemische Bedrohungen bis 2030
In einer bemerkenswerten Warnung zeichnet der neue Chef des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE, Nicolas Lerner, ein beunruhigendes Bild der kommenden Jahre. Die Entwicklungen würden auf multiple systemische Bedrohungen hindeuten, die Europa und insbesondere Frankreich bis 2030 erschüttern könnten.
Modernisierung unter Zeitdruck
Der französische Geheimdienst bereitet sich mit einem ambitionierten Umzugsprojekt auf die kommenden Herausforderungen vor. Bis 2028 soll die neue Zentrale in Fort Neuf, Vincennes, bezugsfertig sein. Mit einem Budget von 1,3 Milliarden Euro und einer Verdoppelung der bisherigen Kapazitäten zeigt sich deutlich: Die Franzosen nehmen die Bedrohungslage äußerst ernst.
Frankreichs schwindender Einfluss in der Welt
Besonders alarmierend erscheint der dramatische Machtverlust Frankreichs in seinen ehemaligen Einflussgebieten. Die antifranzösische Stimmung in der Sahelzone, die sich in Militärputschen in Mali, Burkina Faso und Niger manifestiert, offenbart das Scheitern der bisherigen französischen Außenpolitik. Ein ehemaliger DGSE-Mitarbeiter bringt es auf den Punkt: Wo früher der rote Teppich ausgerollt wurde, bleiben heute die Türen verschlossen.
Paramilitärische Einheit als Ass im Ärmel
Anders als viele europäische Pendants verfügt der französische Geheimdienst über eine eigene paramilitärische Einheit, den Action Service. Diese Spezialeinheit operiert oft am Rande der Legalität und führt verdeckte Operationen durch - von Sabotageaktionen bis hin zu gezielten Eliminierungen.
"Unsere Agenten handeln außerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das ist der Hauptunterschied zu Spezialkräften oder Streitkräften im Allgemeinen", erklärt der CPIS-Korpsleiter unverblümt.
Deutsche Geheimdienste im Hintertreffen
Während Frankreich seine Geheimdienste mit weitreichenden Befugnissen ausstattet, zeigt sich in Deutschland ein anderes Bild. Der BND wirkt im europäischen Vergleich geradezu zahnlos. BND-Präsident Bruno Kahl fordert zwar "mehr operative Beinfreiheit", doch die deutsche Bürokratie und überbordende Regulierung verhindern effektives Handeln. Bezeichnend: Selbst bei der Verhinderung eines geplanten Anschlags auf die israelische Botschaft in Berlin war man auf ausländische Hinweise angewiesen.
Fazit: Europa muss aufwachen
Die Entwicklungen zeigen deutlich: Während sich andere Nationen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten, verliert sich Deutschland weiterhin in ideologischen Debatten und bürokratischen Hürden. Die Warnungen des französischen Geheimdienstes sollten als Weckruf verstanden werden. In einer Welt zunehmender Bedrohungen kann es sich Europa nicht leisten, naiv und unvorbereitet zu sein.
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