
Drosten hält an Corona-Irrtümern fest: Sächsischer Untersuchungsausschuss entlarvt Widersprüche
Der einst als "Staatsvirologe" gefeierte Christian Drosten zeigt sich auch Jahre nach der Corona-Krise uneinsichtig. Vor dem sächsischen Corona-Untersuchungsausschuss verteidigte er kürzlich seine umstrittenen Positionen und verstrickte sich dabei in eklatante Widersprüche. Die Journalistin Aya Velázquez dokumentierte ein erschreckendes Bild wissenschaftlicher Sturheit, gepaart mit einem autoritären Wissenschaftsverständnis, das demokratische Diskurse untergraben habe.
Schulschließungen: Nachträgliche Rechtfertigungsversuche
Besonders brisant erscheinen Drostens Aussagen zu den verheerenden Schulschließungen. Während er diese damals mit der angeblichen Gefahr der Virusübertragung zwischen Generationen begründete, präsentierte er dem Ausschuss nun eine völlig neue Erzählung. Plötzlich seien es "Schutz- und Vorsichtsüberlegungen" gewesen, die Sorge um mögliche Folgeerkrankungen bei Kindern. Diese nachträgliche Umdeutung wirkt wie der verzweifelte Versuch, die eigene Mitverantwortung für die psychischen und bildungspolitischen Schäden einer ganzen Generation zu verschleiern.
Noch perfider: Drosten gab zu, solche "Drohszenarien" bewusst nur politischen Entscheidungsträgern mitgeteilt zu haben - nicht etwa der Öffentlichkeit. Man wollte die Bevölkerung nicht "verängstigen", während man gleichzeitig Millionen Kinder ihrer Bildungschancen beraubte. Diese Doppelzüngigkeit offenbart ein zutiefst undemokratisches Verständnis von Wissenschaftskommunikation.
Die Mär von der fehlenden Immunität
Geradezu dreist mutet Drostens Behauptung an, es habe in der Bevölkerung "gar keine" Immunität gegen das Virus gegeben. Namhafte Immunologen wie Andreas Radbruch widersprechen dieser Darstellung vehement. Pikant dabei: Eine Studie aus dem April 2020, an der Drosten selbst beteiligt war, wies bei 35 Prozent der Probanden reaktive T-Zellen gegen das Virus nach - ohne vorherigen Kontakt zum Erreger. Drosten selbst sprach damals von einer "gewissen Hintergrundimmunität". Heute scheint er sich an diese eigenen Erkenntnisse nicht mehr erinnern zu wollen.
Autoritäres Wissenschaftsverständnis statt offener Diskurs
Besonders beunruhigend ist Drostens Vision einer "geordneten" Wissenschaftskommunikation. Er plädierte vor dem Ausschuss dafür, dass etablierte Institutionen "fachkompetente Experten aus den eigenen Reihen" benennen sollten, um eine wissenschaftliche "Kakophonie" zu vermeiden. Was er als Ordnung verkauft, ist nichts anderes als die Forderung nach einem Meinungsmonopol ausgewählter Experten. Genau dieses Vorgehen führte während der Corona-Zeit zur systematischen Ausgrenzung kritischer Wissenschaftler und verhinderte einen produktiven wissenschaftlichen Diskurs.
Velázquez beobachtete zudem, dass Drosten "entweder aggressiv oder auffallend defensiv" reagierte, sobald die Fragen kritischer wurden. Ein souveräner Wissenschaftler, der von seinen Positionen überzeugt ist, hätte das nicht nötig.
Impfpflicht: Von der Leugnung zum "größten Fehler"
Geradezu grotesk wirkt Drostens Umgang mit seiner Befürwortung der Impfpflicht. Noch im Oktober letzten Jahres behauptete er gegenüber "T-Online", er habe "nie eine Impfpflicht gefordert". Als die "Berliner Zeitung" diese Falschaussage mit Verweis auf die Leopoldina-Stellungnahme entlarvte, präsentierte Drosten dem Ausschuss ein "angepasstes Narrativ": Er habe "in den Medien" nie eine Impfpflicht gefordert. Auch das ist nachweislich falsch - hatte er doch dem "Tagesspiegel" das sogenannte 1G-Modell empfohlen: "und das G heißt dann geboostert".
Immerhin räumte er ein, die Befürwortung der Impfpflicht sei seine "größte Fehleinschätzung" gewesen. Ein später Funken Einsicht, der jedoch nichts an den massiven gesellschaftlichen Verwerfungen ändert, die diese Politik verursacht hat.
Afrika-Prognose: Panikmache ohne Grundlage
Als zweiten Fehler gestand Drosten seine apokalyptischen Prognosen für Afrika ein. "Wir werden noch erleben, dass die Leute daran auf den Straßen sterben in Afrika", hatte er im März 2020 dem "Stern" prophezeit. Die Realität strafte diese Panikmache Lügen. Afrika kam vergleichsweise glimpflich durch die Krise - trotz oder gerade wegen weniger drastischer Maßnahmen.
Fazit: Zeit für echte Aufarbeitung
Drostens Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss offenbart ein erschreckendes Muster: Statt ehrlicher Selbstkritik präsentiert er nachträgliche Umdeutungen, verschleiert seinen politischen Einfluss und hält an einem autoritären Wissenschaftsverständnis fest. Die Fortsetzung der Anhörung am 21. August dürfte weitere unangenehme Wahrheiten ans Licht bringen.
Es wird höchste Zeit, dass Deutschland die Corona-Politik schonungslos aufarbeitet. Die psychischen Schäden bei Kindern, die wirtschaftlichen Verwerfungen und die gesellschaftliche Spaltung sind das Ergebnis einer Politik, die auf fragwürdigen wissenschaftlichen Empfehlungen basierte. Drosten war dabei nicht nur wissenschaftlicher Berater, sondern aktiver Gestalter dieser verheerenden Politik. Seine mangelnde Einsicht zeigt: Ohne personelle Konsequenzen wird sich nichts ändern. Deutschland braucht Wissenschaftler, die dem Volk dienen - nicht der Politik.
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