Kettner Edelmetalle
08.01.2025
22:43 Uhr

Drohende Eskalation im Nahen Osten: Türkei und Israel auf Kollisionskurs

Drohende Eskalation im Nahen Osten: Türkei und Israel auf Kollisionskurs

Die geopolitische Lage im Nahen Osten spitzt sich dramatisch zu. Nach der Machtübernahme islamistischer Kräfte in Syrien zeichnet sich ein gefährlicher Konflikt zwischen der Türkei und Israel ab. Beide Regionalmächte beanspruchen die Vormachtstellung im östlichen Mittelmeerraum für sich.

Türkische Medien warnen vor israelischen Ambitionen

Die regierungsnahe türkische Zeitung Yeni Şafak schlägt Alarm: Israel könnte einen waghalsigen Vorstoß nach Damaskus planen. Damit würde der jüdische Staat nicht nur die territoriale Integrität Syriens verletzen, sondern auch die strategischen Interessen Ankaras massiv gefährden. Die Türkei sieht sich als Schutzmacht der neuen syrischen Regierung und will eine Zersplitterung des Landes unter allen Umständen verhindern.

Israel rüstet sich für mögliche Konfrontation

Auf der anderen Seite bereitet sich auch Israel auf eine potenzielle militärische Auseinandersetzung vor. Ein Expertengremium warnte die israelische Regierung eindringlich vor den neo-osmanischen Ambitionen der Türkei. Premierminister Netanjahu reagierte besorgt und sprach von einem "grundlegenden Wandel im Nahen Osten".

Kurdenfrage als Zündfunke

Besonders brisant ist die Situation in den kurdischen Gebieten Nordsyriens. Während die Türkei die kurdischen Milizen als Terrororganisationen einstuft und militärisch gegen sie vorgehen will, unterstützen die USA und Israel die kurdischen Verbände. Der türkische Außenminister Fidan stellte unmissverständlich klar: Die Zerschlagung der bewaffneten kurdischen Gruppen sei "nur eine Frage der Zeit".

"Wenn Sie andere Ziele in der Region haben, wenn Sie eine andere Politik betreiben wollen, indem Sie den IS als Vorwand nutzen, um die PKK zu motivieren, dann werden wir diese Linie in der Region nicht akzeptieren."

Russlands Position

Moskau, das durch den Machtwechsel in Syrien einen strategischen Rückschlag erlitten hat, kritisiert vor allem das israelische Vorgehen. Der russische UN-Botschafter prangerte die völkerrechtswidrige Besetzung syrischen Territoriums durch Israel an. Diese Position deckt sich mit den Interessen der Türkei, die ebenfalls auf die territoriale Integrität Syriens pocht.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es der internationalen Gemeinschaft gelingt, eine weitere Eskalation in dieser ohnehin instabilen Region zu verhindern. Die Zeichen stehen allerdings auf Sturm.

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