Kettner Edelmetalle
03.09.2025
14:33 Uhr

Die tektonischen Platten der Weltordnung verschieben sich – Berlin schaut hilflos zu

Wenn drei Autokraten gemeinsam auf einer Militärparade posieren, sollten in Berlin eigentlich sämtliche Alarmglocken schrillen. Doch was macht die Bundesregierung? Sie nimmt den demonstrativen Schulterschluss von Xi Jinping, Wladimir Putin und Kim Jong-un bei der Militärparade in Peking lediglich "zur Kenntnis". Regierungssprecher Stefan Kornelius lieferte am Mittwoch eine Antwort, die an Hilflosigkeit kaum zu überbieten ist.

Ein Achsenbündnis formiert sich – und Berlin philosophiert über "Wertepartnerschaften"

Während sich vor unseren Augen eine neue Weltordnung formiert, reagiert die Große Koalition mit der üblichen Mischung aus Naivität und Realitätsverweigerung. Die Aussage, man müsse aus dieser Machtdemonstration "keine unmittelbaren Schlüsse ziehen", offenbart die ganze Misere deutscher Außenpolitik. Hier entsteht gerade ein Bündnis, das die westliche Ordnung fundamental herausfordert – und Berlin glaubt allen Ernstes, mit Phrasen über "liberale, offene Weltordnung" sei es getan?

Xi Jinpings martialische Rhetorik von der "unaufhaltsamen Wiedergeburt der chinesischen Nation" ist keine leere Drohung. Es ist eine klare Kampfansage an den Westen, untermauert von der militärischen Macht Chinas, der nuklearen Drohkulisse Russlands und der Unberechenbarkeit Nordkoreas. Diese drei Staaten eint nicht nur ihre Ablehnung westlicher Werte – sie arbeiten aktiv an deren Zerstörung.

Taiwan im Fadenkreuz – und Berlin hält an "bestehenden Positionen" fest

Besonders besorgniserregend ist die deutsche Haltung zur Taiwan-Frage. Auf die Nachfrage, ob die Sorgen um Taiwan nach der Militärparade gewachsen seien, antwortet Kornelius mit bürokratischer Kälte: Die Rhetorik sei "nicht überraschend" gewesen. Man halte an der "bestehenden Position" fest und erwarte, dass China sich an "entsprechende Abmachungen" hält.

Welche Abmachungen meint die Bundesregierung? Die, die Putin in der Ukraine mit Füßen tritt? Oder jene, die China im Südchinesischen Meer täglich bricht?

Diese Naivität ist brandgefährlich. Während Xi seine Truppen für die "Wiedervereinigung" mit Taiwan in Stellung bringt, klammert sich Berlin an Papiere und Positionen, die in Peking längst als Makulatur gelten. Die Geschichte lehrt uns: Diktatoren kündigen ihre Pläne oft genug an – man muss nur zuhören wollen.

Die neue Achse des Autoritarismus

Was wir erleben, ist nichts weniger als die Formierung einer neuen Achse des Autoritarismus. China liefert die wirtschaftliche Macht, Russland die militärische Brutalität und Nordkorea die nukleare Unberechenbarkeit. Gemeinsam bilden sie ein Gegengewicht zur westlichen Allianz – mit dem erklärten Ziel, die liberale Weltordnung zu zerschlagen.

Diese Entwicklung kommt nicht überraschend. Jahrzehntelang hat der Westen geglaubt, durch Handel und Dialog könne man Autokratien zu Demokratien wandeln. Das Ergebnis dieser Politik sehen wir heute: gestärkte Diktaturen, die unsere Schwäche ausnutzen und unsere Werte verhöhnen.

Deutschland zwischen den Fronten

Besonders fatal ist Deutschlands Position in diesem geopolitischen Schachspiel. Energieabhängig von autoritären Regimen, wirtschaftlich verflochten mit China und militärisch ein Zwerg – so präsentiert sich die einstige Wirtschaftsmacht im Jahr 2025. Die Große Koalition unter Friedrich Merz mag innenpolitisch für mehr Stabilität sorgen, außenpolitisch bleibt sie ein zahnloser Tiger.

Die 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur mögen gut gemeint sein, doch was nützen die schönsten Autobahnen, wenn die Weltordnung um uns herum zusammenbricht? Was bringt die Klimaneutralität bis 2045, wenn autoritäre Regime die Spielregeln der internationalen Politik neu schreiben?

Zeit für eine realistische Außenpolitik

Deutschland und Europa müssen endlich aufwachen. Die Zeit der Sonntagsreden über "Wertepartnerschaften" ist vorbei. Was wir brauchen, ist eine knallharte, realistische Außenpolitik, die unsere Interessen verteidigt und unsere Werte schützt. Das bedeutet:

Erstens: Massive Aufrüstung und Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit. Wer sich nicht selbst verteidigen kann, wird zum Spielball der Mächtigen.

Zweitens: Diversifizierung der Wirtschaftsbeziehungen. Die Abhängigkeit von China muss reduziert, alternative Partnerschaften müssen aufgebaut werden.

Drittens: Klare rote Linien gegenüber autoritären Regimen. Wer unsere Werte mit Füßen tritt, kann nicht unser Partner sein.

Die tektonischen Platten der Geopolitik verschieben sich tatsächlich – und zwar mit beängstigender Geschwindigkeit. Wenn Berlin weiterhin nur "zur Kenntnis nimmt" statt zu handeln, werden wir uns bald in einer Welt wiederfinden, in der Demokratie und Freiheit nur noch Relikte einer vergangenen Epoche sind.

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr: Nur wer seine Vermögenswerte klug diversifiziert und auf krisensichere Anlagen setzt, kann den kommenden Stürmen trotzen. Physische Edelmetalle haben sich über Jahrhunderte als Stabilitätsanker in turbulenten Zeiten bewährt – eine Erkenntnis, die angesichts der geopolitischen Verwerfungen aktueller denn je ist.

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