Kettner Edelmetalle
21.09.2023
09:19 Uhr

Die Auswirkungen der EZB-Geldpolitik auf Verbraucher: Ein kritischer Überblick

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat weitreichende Auswirkungen auf den Alltag der Verbraucher. Ob Dispokredit, Tagesgeld oder Baufinanzierung - die Zinsen sind bereits deutlich gestiegen. Doch welche Auswirkungen hat dies konkret für den deutschen Bürger?

Zehnmal in Folge: EZB erhöht Leitzinsen

Die EZB hat in der vergangenen Woche zum zehnten Mal in Folge die Leitzinsen erhöht. Alle drei Schlüsselsätze stiegen um jeweils 25 Basispunkte. Die Hauptrefinanzierungsfazilität, die für Laufzeiten ab einer Woche gilt, liegt nun bei 4,5 Prozent - ein neuer Rekord in der Geschichte der Währungsunion. Die Geldhäuser müssen mittlerweile einen Spitzenrefinanzierungssatz von 4,75 Prozent zahlen. Die Folge: Kredite werden immer teurer.

Dispokredite und Konsumentenkredite: Steigende Zinsen belasten Verbraucher

Die steigenden Zinsen treffen vor allem Verbraucher, die auf kurzfristige Kredite wie Dispokredite und Ratenkredite angewiesen sind. Der Zins für einen dreijährigen Ratenkredit liegt derzeit bei durchschnittlich 7,19 Prozent. Die Dispozinsen sind sogar noch höher und liegen im Durchschnitt bei 11,75 Prozent. Eine extreme Belastung für Haushalte, die bereits unter den finanziellen Folgen der Inflation leiden.

Tagesgeld: Ein Silberstreif am Horizont?

Im Bereich des Sparens gibt es allerdings auch positive Entwicklungen zu verzeichnen. Mit der jüngsten Erhöhung des EZB-Leitzinses auf 4 Prozent können Banken wieder Geld verdienen, wenn sie ihre überschüssige Liquidität über Nacht bei der EZB parken. Daher zahlen sie den Sparern wieder etwas für ihre Guthaben - zum Beispiel beim Tagesgeld. Doch nicht alle Banken geben die steigenden Zinsen an ihre Kunden weiter. Eine Studie des Vergleichportals Verivox ergab, dass knapp ein Drittel der deutschen Geldhäuser noch immer eine Niedrigzinspolitik beim Tagesgeld betreibt.

Festgeld: Höhere Zinsen, aber auch höhere Risiken

Für Sparer können auch Festgeldkonten attraktiv sein, da sie hier noch höhere Zinsen bekommen können. Allerdings binden sie sich dabei zu einem festgelegten Zins für einen bestimmten Zeitraum. Ein Risiko, das in Zeiten großer wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit nicht unterschätzt werden sollte.

Anleihen und Bauzinsen: Ein gemischtes Bild

Die steigenden Leitzinsen haben auch Auswirkungen auf Anleger und Bauherren. Während Anleihen wieder attraktiver werden, steigen die Bauzinsen. Für zehnjährige Finanzierungen lagen diese zuletzt bei knapp vier Prozent. Eine Entwicklung, die den Traum vom Eigenheim für viele Bürger immer unerreichbarer macht.

Schlussfolgerung: EZB-Geldpolitik belastet den deutschen Bürger

Die Geldpolitik der EZB hat weitreichende Auswirkungen auf den Alltag der deutschen Bürger. Die steigenden Zinsen belasten vor allem Haushalte, die auf Kredite angewiesen sind oder den Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Es ist daher dringend erforderlich, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um die negativen Auswirkungen der EZB-Geldpolitik auf die Bürger abzumildern.

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