Kettner Edelmetalle
29.08.2025
05:42 Uhr

Das Verbrenner-Comeback: Wenn die Realität grüne Träume platzen lässt

Die deutsche Automobilindustrie vollzieht eine spektakuläre Kehrtwende. Nach Jahren der politisch forcierten Elektro-Euphorie kehren die großen Hersteller reumütig zum bewährten Verbrennungsmotor zurück. Was als revolutionäre Transformation der Mobilität angepriesen wurde, entpuppt sich zunehmend als ideologisches Luftschloss, das an der harten Realität des Marktes zerschellt.

Der Markt spricht eine deutliche Sprache

Die Zahlen sind ernüchternd für alle Elektro-Enthusiasten: Trotz massiver staatlicher Subventionen und politischem Druck machen Verbrenner immer noch satte 80 Prozent aller Neuzulassungen in Deutschland aus. Die von der Politik propagierte Vision, bis 2030 über 80 Prozent Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu sehen, wirkt mittlerweile wie eine Fata Morgana aus dem grünen Märchenland.

Selbst die bescheidenen Zuwächse bei E-Auto-Verkäufen – im ersten Halbjahr 2025 wurden weltweit 9,1 Millionen Stromer verkauft – können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nachfrage weit hinter den hochfliegenden Plänen zurückbleibt. Die Kunden stimmen mit dem Geldbeutel ab, und ihre Wahl fällt eindeutig aus: Sie wollen weiterhin verlässliche, bezahlbare Verbrenner.

Die große Strategiewende der Konzerne

Opel, einst stolzer Vorreiter der Elektrifizierung, rudert kräftig zurück. Die Stellantis-Tochter wollte ursprünglich ab 2028 zur reinen Elektromarke werden – ein Plan, der nun stillschweigend beerdigt wird. Modelle wie Astra und Corsa werden weiterhin mit Benzinmotoren vom Band rollen, weil die Kunden es so wollen.

BMW-Chef Oliver Zipse, der von Anfang an als Skeptiker des EU-Verbrennerverbots galt, sieht sich bestätigt. Der Münchner Konzern verfolgt konsequent eine Multiplattform-Strategie und entwickelt munter neue Verbrennermodelle, die vor allem für Exportmärkte in den USA, Asien und dem Nahen Osten bestimmt sind – Regionen, in denen man sich über deutsche Klimahysterie nur verwundert die Augen reibt.

Mercedes macht die Rolle rückwärts

Besonders pikant ist die Kehrtwende bei Mercedes-Benz. Die Stuttgarter hatten vollmundig verkündet, bis 2030 nur noch Elektroautos bauen zu wollen. Nun setzt man wieder auf die bewährte Dreifaltigkeitsstrategie: Verbrenner, Hybride und Elektroantriebe parallel. Die Realität hat die grünen Träume eingeholt.

Luxus fährt weiter mit Benzin

Volkswagen zeigt, wo das Geld verdient wird: im Luxussegment mit kraftvollen Verbrennern. Milliarden fließen in die Entwicklung neuer Modelle für Bentley und Lamborghini. Diese Fahrzeuge im sechsstelligen Preisbereich werden zur Cashcow, während teure Elektro-Experimente als Ladenhüter in den Showrooms verstauben.

Auch Porsche-Chef Oliver Blume prognostiziert dem Verbrenner eine glänzende Zukunft bis weit in die 2030er Jahre. Die geplante eigene Batteriezellen-Produktion wurde kurzerhand aus Kostengründen aufgegeben – ein weiteres Zeichen dafür, dass die Elektromobilität wirtschaftlich auf tönernen Füßen steht.

Das EU-Verbrennerverbot wackelt

Der politische Druck auf Brüssel wächst, das realitätsferne Verbrennerverbot ab 2035 zu kippen. Immer mehr Politiker erkennen, dass man eine ganze Industrie nicht per Dekret umkrempeln kann, ohne massive wirtschaftliche Schäden zu riskieren. Die deutsche Automobilindustrie, einst Stolz und Motor unserer Wirtschaft, darf nicht auf dem Altar grüner Ideologie geopfert werden.

Die Lehren aus dem Elektro-Debakel

Was lernen wir aus dieser spektakulären Kehrtwende? Der Markt lässt sich nicht durch politische Vorgaben und ideologische Wunschvorstellungen manipulieren. Die Kunden entscheiden mit ihrem Kaufverhalten, welche Technologie sich durchsetzt – nicht Politiker in ihren klimatisierten Büros.

Die „Multi Energy"-Strategie der Hersteller ist nichts anderes als die späte Einsicht, dass Technologieoffenheit der einzig vernünftige Weg ist. Statt auf eine einzige Karte zu setzen, braucht es Vielfalt und Wettbewerb der Antriebskonzepte. Der Verbrenner hat seine Daseinsberechtigung noch lange nicht verloren – im Gegenteil, er erlebt gerade seine Renaissance.

Die grüne Transformation der Mobilität entpuppt sich als teures Experiment auf Kosten der Steuerzahler und der Automobilindustrie. Es ist höchste Zeit, dass Vernunft und Marktwirtschaft wieder Einzug halten in die deutsche Verkehrspolitik. Der Verbrenner ist zurück – und das ist gut so.

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