Kettner Edelmetalle
28.06.2025
20:32 Uhr

Chinesische Diplomaten planten offenbar Autounfall mit Taiwans Vizepräsidentin

Ein brisanter Geheimdienstbericht aus Prag wirft ein erschreckendes Licht auf die Methoden chinesischer Diplomatie: Tschechische Sicherheitsbehörden haben aufgedeckt, dass chinesische Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter im März 2024 offenbar einen inszenierten Autounfall mit der taiwanesischen Vizepräsidentin Hsiao Bi-khim geplant hätten. Die Enthüllungen zeigen, wie weit Peking bereit sei, zu gehen, um Taiwan international zu isolieren.

Gefährliche Verfolgungsjagd in Prag

Der Vorfall ereignete sich während Hsiaos erstem Auslandsbesuch nach dem Wahlsieg im Januar 2024. Bereits damals wurde berichtet, dass ein chinesischer Diplomat eine rote Ampel überfahren habe, während er Hsiaos Fahrzeug vom Flughafen verfolgte – trotz Polizeieskorte. Doch wie der tschechische Militärgeheimdienst nun enthüllte, sei dies nur die Spitze des Eisbergs gewesen.

Jan Pejšek, Sprecher des tschechischen Geheimdienstes, erklärte, die chinesischen Akteure hätten versucht, "Bedingungen für eine demonstrative kinetische Aktion gegen eine geschützte Person zu schaffen". Im Klartext: Eine inszenierte Kollision mit Hsiaos Fahrzeug sei geplant gewesen. Die Aktivitäten seien so weit gegangen, dass sie "die persönliche Sicherheit der Vizepräsidentin gefährdet" hätten.

Diplomatische Immunität als Deckmantel

Besonders brisant: Die mutmaßlichen Drahtzieher hätten diplomatische Posten in der chinesischen Botschaft in Prag innegehabt. Dies stelle einen eklatanten Verstoß gegen die Wiener Konvention über diplomatische Beziehungen dar, so die tschechischen Behörden. Die Nutzung diplomatischer Immunität für derartige Aktivitäten zeige, wie Peking internationale Normen missachte.

Hsiao selbst reagierte kämpferisch auf die Enthüllungen: "Die rechtswidrigen Aktivitäten der KPCh werden mich NICHT davon abhalten, Taiwans Interessen in der internationalen Gemeinschaft zu vertreten", schrieb sie in den sozialen Medien. Sie dankte den tschechischen Behörden für den Schutz während ihres Besuchs.

Pekings aggressive Reaktion

Die chinesische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Ein Sprecher des Außenministeriums bezeichnete Hsiao als "eingefleischte taiwanesische Unabhängigkeitsseparatistin" – eine Bezeichnung, für die China bereits mit der Todesstrafe gedroht habe. Peking warf der tschechischen Regierung vor, sich "grob in Chinas innere Angelegenheiten eingemischt" zu haben, indem sie Hsiaos Besuch erlaubt hätte.

Diese Rhetorik offenbare das wahre Gesicht der chinesischen Außenpolitik: Wer Taiwan als das anerkennt, was es ist – eine funktionierende Demokratie mit gewählter Regierung – wird bedroht und unter Druck gesetzt. Die Tatsache, dass Peking bereit sei, zu solch drastischen Mitteln zu greifen, zeige die Verzweiflung angesichts Taiwans wachsender internationaler Präsenz.

Ein Weckruf für Europa

Der Vorfall sollte europäischen Regierungen als Warnung dienen. Wenn chinesische Diplomaten bereit seien, auf europäischem Boden derartige Aktionen zu planen, stelle sich die Frage, welche anderen verdeckten Operationen möglicherweise laufen. Die tschechische Regierung habe richtig gehandelt, indem sie den chinesischen Botschafter einbestellte – doch reiche das aus?

Taiwan stehe an vorderster Front im Kampf um demokratische Werte gegen autoritäre Expansion. Während Peking mit militärischen Drohungen und nun offenbar auch mit Geheimdienstoperationen auf fremdem Boden agiere, bleibe Taiwan standhaft bei seinen demokratischen Prinzipien. Dies verdiene mehr als nur diplomatische Lippenbekenntnisse aus Europa.

In einer Zeit, in der autoritäre Regime weltweit auf dem Vormarsch seien, müssten demokratische Staaten zusammenstehen. Die Enthüllungen aus Prag zeigten einmal mehr: Appeasement gegenüber Peking funktioniere nicht. Es sei Zeit für eine härtere Gangart – und für eine klare Unterstützung Taiwans als Bollwerk der Demokratie in Ostasien.

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