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28.09.2024
18:46 Uhr

Baerbock warnt vor gefährlicher Eskalation im Nahen Osten

Baerbock warnt vor gefährlicher Eskalation im Nahen Osten

Nach der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah durch die israelische Armee hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Sicherheitslage im Nahen Osten als "brandgefährlich" bezeichnet. In einem Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio betonte sie, dass die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region bestehe und eine Feuerpause der einzige Weg sei, um die Gewaltspirale zu durchbrechen.

Deeskalationsbemühungen trotz Gewalt

Baerbock hob hervor, dass die Bemühungen um eine Deeskalation auch nach dem Tod Nasrallahs fortgesetzt würden. Bei der UN-Vollversammlung in New York habe sie gemeinsam mit den USA, Frankreich und mehreren arabischen Staaten zu einer 21-tägigen Waffenpause aufgerufen. Trotz dieser diplomatischen Initiativen sei die Lage eskaliert, was die Sicherheit Israels und die Stabilität des Libanon bedrohe.

Recht auf Selbstverteidigung und Diplomatie

Die Außenministerin betonte das Selbstverteidigungsrecht Israels, wies jedoch darauf hin, dass militärische Maßnahmen nicht immer zu langfristiger Sicherheit führen. Sie plädierte dafür, den diplomatischen Weg weiter zu verfolgen, um im Interesse der Menschen in der Region und der Sicherheit Israels eine nachhaltige Lösung zu finden.

Internationale Reaktionen

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu warnte den Iran vor Angriffen und betonte, dass Israel in der Lage sei, jeden Ort im Nahen Osten zu erreichen. US-Präsident Joe Biden unterstützte die israelischen Maßnahmen und bezeichnete die Tötung Nasrallahs als "Maßnahme der Gerechtigkeit". Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit einer Deeskalation durch diplomatische Mittel.

China und Russland fordern Waffenruhe

Chinas Außenminister Wang Yi forderte in seiner Rede bei der UN-Generalversammlung eine Waffenruhe und die Arbeit an einer Zweistaatenlösung. Russland verurteilte die israelischen Angriffe und rief zur Einstellung der Feindseligkeiten auf. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte die israelischen Maßnahmen scharf.

Iran macht USA mitverantwortlich

Der iranische Präsident Masoud Peseschkian beschuldigte die USA, an der Tötung Nasrallahs beteiligt gewesen zu sein. Er betonte, dass die Weltgemeinschaft die "Komplizenschaft" der Amerikaner mit Israel nicht vergessen werde. Der Vizepräsident des Iran, Mohammad Resa Aref, erklärte, dass das "ungerechte Blutvergießen" Israels Zerstörung herbeiführen werde.

UN fordert Ende der Gewalt

UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief die kämpfenden Parteien auf, die Gewalt zu beenden und die Resolution des UN-Sicherheitsrates von 2006 umzusetzen. Er betonte, dass die Region sich einen totalen Krieg nicht leisten könne.

Bundesregierung erhöht Krisenstufe

Angesichts der Eskalation im Nahen Osten hat der Krisenstab der Bundesregierung die Krisenstufe für die deutschen Auslandsvertretungen in Beirut, Ramallah und Tel Aviv angehoben. Familienangehörige der entsandten Beschäftigten sollen die Dienstorte verlassen und an sichere Orte in der Region oder nach Deutschland reisen. Zudem werde das Personal vor Ort ausgedünnt, um die Arbeitsfähigkeit der Vertretungen zu gewährleisten.

Die Entwicklungen im Nahen Osten zeigen erneut, wie fragil die Situation in der Region ist und wie wichtig diplomatische Bemühungen zur Deeskalation sind. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, langfristige Lösungen zu finden, die Frieden und Stabilität gewährleisten.

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