Kettner Edelmetalle
03.06.2025
17:09 Uhr

Außenminister Wadephul umgarnt Mullah-Regime: Von der „Gefahr für den Westen" zum „freudigen" Dialog

Was für eine bemerkenswerte Wandlung: Noch vor wenigen Monaten forderte Johann Wadephul als Oppositionspolitiker die „maximale Ausgrenzung" des iranischen Regimes. Heute, kaum im Amt des deutschen Außenministers, zeigt er sich voller „Freude" über Gespräche mit eben jenem „mordenden und folternden Regime", wie er es selbst einst nannte. Diese diplomatische Kehrtwende wirft Fragen auf – besonders vor dem Hintergrund seiner zeitgleichen scharfen Kritik an Israel.

Vom Hardliner zum Schmusekurs

Die Metamorphose des CDU-Politikers könnte kaum drastischer ausfallen. Während er als Bundestagsabgeordneter das Mullah-Regime noch als existenzielle Bedrohung für den Westen brandmarkte, klingen seine Worte als Außenminister plötzlich versöhnlich. Nach einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Seyed Abbas Araghchi am Montag berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA von Wadephuls „Freude" über den Austausch. Mehr noch: Der deutsche Chefdiplomat habe die Bereitschaft Deutschlands betont, die Gespräche fortzusetzen und „weitere vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen".

Vertrauensbildende Maßnahmen? Mit einem Regime, das seine eigene Bevölkerung unterdrückt, Frauen systematisch entrechtet und Israel mit der Vernichtung droht? Die Diskrepanz zwischen Wadephuls früheren Worten und seinen heutigen Taten könnte größer nicht sein.

Doppelmoral in der deutschen Außenpolitik

Besonders pikant wird diese diplomatische Schmeichelei, wenn man sie mit Wadephuls jüngsten Äußerungen zu Israel kontrastiert. Der neue Außenminister sprach sich für ein Rüstungsembargo gegen den jüdischen Staat aus und beklagte eine angebliche „Zwangssolidarität", die Israel Deutschland auferlege. Während er also gegenüber der einzigen Demokratie im Nahen Osten mit harten Bandagen kämpft, zeigt er sich gegenüber einer islamistischen Diktatur bemerkenswert zahm.

Diese Doppelmoral ist nicht nur moralisch fragwürdig, sondern auch strategisch kurzsichtig. Der Iran destabilisiert die gesamte Region, unterstützt Terrororganisationen wie die Hamas und Hisbollah und arbeitet unermüdlich an seinem Atomprogramm. Doch statt klare Kante zu zeigen, sendet Berlin Signale der Annäherung.

Das Schweigen des Auswärtigen Amtes

Noch beunruhigender als Wadephuls Worte ist das, was nicht gesagt wurde. Trotz direkter Anfrage widersprach das Auswärtige Amt der iranischen Darstellung des Gesprächs nicht. Diese Unterlassung kommt einer stillschweigenden Bestätigung gleich. Wie der Bild-Journalist Paul Ronzheimer treffend bemerkte, wäre dies „ein weiterer außenpolitischer Fehlschlag", sollte der Außenminister der iranischen Propaganda nicht schnell widersprechen.

Doch der Widerspruch bleibt aus. Stattdessen lässt man die Mullahs gewähren, ihre Version der Geschichte zu verbreiten. Ein fatales Signal an ein Regime, das jede Schwäche als Einladung zur weiteren Eskalation versteht.

Die Folgen einer verfehlten Appeasement-Politik

Diese neue deutsche Iran-Politik erinnert fatal an die gescheiterten Appeasement-Versuche vergangener Jahrzehnte. Während Israel täglich mit iranischen Drohungen und den Angriffen iranischer Stellvertreter konfrontiert ist, sucht Berlin den Dialog mit den Drahtziehern des Terrors. Es ist eine Politik, die nicht nur die Sicherheit Israels gefährdet, sondern auch deutsche Interessen untergräbt.

Die konservative Basis der CDU dürfte diese Kehrtwende mit Befremden zur Kenntnis nehmen. Wadephuls Wandlung vom Iran-Kritiker zum Iran-Versteher wirft die Frage auf, ob persönliche Überzeugungen in der deutschen Politik überhaupt noch eine Rolle spielen oder ob das Amt den Charakter formt – und nicht umgekehrt.

Deutschland braucht eine Außenpolitik, die klare Werte vertritt und zwischen Freund und Feind zu unterscheiden weiß. Die aktuelle Entwicklung zeigt jedoch das genaue Gegenteil: Während man Verbündete vor den Kopf stößt, hofiert man deren Feinde. Eine gefährliche Strategie, die am Ende alle Beteiligten teuer zu stehen kommen könnte.

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