Kettner Edelmetalle
28.08.2025
09:53 Uhr

Amazon-Streik offenbart das Versagen der deutschen Arbeitspolitik

Wieder einmal legen die Beschäftigten bei Amazon die Arbeit nieder. Im hessischen Bad Hersfeld ruft ver.di zum zweitägigen Streik auf, weil die angekündigte Lohnerhöhung von 2,2 bis 2,5 Prozent angeblich zu niedrig sei. Doch während die Gewerkschaft ihre üblichen Kampfparolen schwingt, offenbart dieser Konflikt ein viel tieferes Problem: Die deutsche Arbeitspolitik hat sich in ideologischen Grabenkämpfen verloren, während innovative Unternehmen wie Amazon die Zukunft gestalten.

Die Realität hinter den Gewerkschaftsparolen

Marcel Schäuble von ver.di beklagt, dass die Mitarbeiter nur etwa 30 Euro mehr im Monat bekämen. Doch schauen wir uns die Fakten an: Der Einstiegslohn bei Amazon in Bad Hersfeld liegt bei 16,05 Euro pro Stunde - das sind über 2.700 Euro brutto im Monat für ungelernte Kräfte. Nach zwei Jahren steigt dieser auf 17,73 Euro, Fachkräfte starten sogar bei 21,83 Euro. Das sind Löhne, von denen viele Beschäftigte im traditionellen Einzelhandel nur träumen können.

Die Gewerkschaft verschweigt dabei geflissentlich, dass Amazon seinen Mitarbeitern zahlreiche Zusatzleistungen bietet, die in der klassischen Tariflandschaft oft fehlen. Aber das passt natürlich nicht ins Narrativ vom bösen amerikanischen Konzern, der seine Arbeiter ausbeutet.

Roboter als Sündenbock

Besonders perfide ist die Panikmache vor der Automatisierung. Ver.di warnt vor dem Einsatz neuer Roboter-Technologie und behauptet, dies würde zu Personalabbau führen. Doch die Geschichte lehrt uns etwas anderes: Technologischer Fortschritt hat langfristig immer zu mehr Wohlstand und neuen Arbeitsplätzen geführt. Während Deutschland sich in Technologiefeindlichkeit übt, preschen andere Länder voran.

"Digitalisierung bei Amazon bedeutet eben nicht, dass die Arbeitsprozesse zu Entlastung der Beschäftigten führen", klagt Schäuble. Aber wäre es nicht sinnvoller, die Mitarbeiter für die digitale Zukunft zu qualifizieren, statt gegen Windmühlen zu kämpfen?

Das eigentliche Problem: Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit

Während ver.di reflexartig nach Tarifverträgen ruft, übersieht die Gewerkschaft das eigentliche Problem: Deutschland verliert international den Anschluss. Amazon investiert Milliarden in deutsche Standorte, schafft zehntausende Arbeitsplätze und treibt die Digitalisierung voran. Gleichzeitig erstickt die heimische Wirtschaft an Überregulierung, explodierenden Energiekosten und einer Politik, die Innovation bestraft statt belohnt.

Die Merz-Regierung hat versprochen, Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen. Doch statt endlich die überbordende Bürokratie abzubauen und Unternehmen zu entlasten, plant sie ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen, das künftige Generationen mit Schulden belastet. Und das, obwohl Friedrich Merz noch im Wahlkampf vollmundig verkündete, keine neuen Schulden aufnehmen zu wollen.

Die Heuchelei der Gewerkschaften

Besonders scheinheilig ist die Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Amazon. Wo war ver.di, als tausende Einzelhändler in der Pandemie pleitegingen? Wo ist der Aufschrei über die katastrophalen Arbeitsbedingungen in vielen traditionellen Betrieben? Amazon zahlt überdurchschnittlich, bietet moderne Arbeitsplätze und investiert in die Zukunft - doch das reicht den Funktionären offenbar nicht.

Die Wahrheit ist: Ver.di kämpft nicht für die Arbeiter, sondern für den eigenen Machterhalt. In einer sich wandelnden Arbeitswelt, in der Flexibilität und Innovation gefragt sind, wirken die starren Tarifstrukturen wie Relikte aus einer vergangenen Zeit.

Zeit für einen Realitätscheck

Deutschland steht am Scheideweg. Entweder wir akzeptieren, dass sich die Arbeitswelt fundamental verändert und passen uns an, oder wir verharren in ideologischen Grabenkämpfen und verlieren den Anschluss. Unternehmen wie Amazon zeigen, dass es auch anders geht: faire Löhne, moderne Arbeitsplätze und Investitionen in die Zukunft.

Statt ständig gegen erfolgreiche Unternehmen zu wettern, sollten Gewerkschaften und Politik endlich die richtigen Fragen stellen: Wie machen wir Deutschland wieder zum attraktiven Wirtschaftsstandort? Wie qualifizieren wir Arbeitnehmer für die Jobs von morgen? Und wie schaffen wir ein Umfeld, in dem Innovation belohnt statt bestraft wird?

Der Streik bei Amazon ist nur ein Symptom einer viel größeren Krankheit: Deutschland hat sich in Besitzstandswahrung und Technologiefeindlichkeit verloren. Es wird Zeit, dass wir aufwachen und die Realitäten des 21. Jahrhunderts akzeptieren. Sonst werden wir bald nicht mehr über Lohnerhöhungen diskutieren, sondern darüber, wo überhaupt noch Arbeitsplätze zu finden sind.

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