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21.11.2023
08:13 Uhr

Würzburg: Rentnerin muss für Asylbewerber weichen

Würzburg: Rentnerin muss für Asylbewerber weichen

In einem beispiellosen Fall von bürokratischer Kaltherzigkeit in Würzburg wird eine 77-jährige Rentnerin gezwungen, ihre Wohnung zu räumen, um Platz für Asylbewerber zu schaffen. Die Umzugskartons stehen bereits bereit, obwohl die Rentnerin noch nicht weiß, wo sie hingehen soll.

Ein unerwarteter Besuch

Krystyna Thiele, die Rentnerin im Fokus dieser Geschichte, hat 23 Jahre in derselben Wohnung gelebt. Am Tag ihres 77. Geburtstags klopfte ein Vertreter der Stadt an ihre Tür und teilte ihr mit, dass sie bis Ende des nächsten Monats ausziehen müsse. Die Begründung: Ihre Wohnung sei zu groß für sie allein und werde für eine Flüchtlingsfamilie benötigt. Die Wohnung ist jedoch nur 44 Quadratmeter groß. Die Stadt empfahl der Rentnerin, die Hälfte ihrer Einrichtung zu verkaufen oder wegzuwerfen.

Die rechtliche Situation

Rechtlich gesehen ist die Stadt im Recht. Thiele lebt in einer sogenannten "Verfügungswohnung", einer städtischen Unterkunft für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Die Wohnzeit ist befristet und der Mieter ist verpflichtet, eine andere, dauerhafte Unterkunft zu suchen. Die Stadt Würzburg behauptet, dass sie aufgrund der gestiegenen Fallzahlen und der extremen Wohnungsnot gezwungen ist, viele Obdachlose in Pensionen und Verfügungswohnungen unterzubringen. Die Stadt bestreitet jedoch, dass Thieles Wohnung Asylbewerbern zur Verfügung gestellt wird.

Ein bitterer Abschied

Thiele scheint sich mit der Situation abgefunden zu haben. Vor 23 Jahren, in einer schweren Krise, hatte die Stadt ihr die Wohnung zur Verfügung gestellt. Seitdem hat sie alle sechs Monate einen Antrag auf Verlängerung gestellt und wurde jedes Mal bewilligt. Ihre geringe Rente von nur 690,52 Euro lässt es jedoch unwahrscheinlich erscheinen, dass sie eine Wohnung auf dem freien Markt finden wird.

Eine unsichere Zukunft

Die Stadt versichert, dass sie die Sorgen und Nöte von Frau Thiele versteht. Sie betont jedoch, dass ihre Wohnung geeignet sei, mehrere Personen oder eine Familie unterzubringen. Daher wird die Rentnerin wohl gegen Ende des Monats in eine "seniorengerechte WG" umziehen. Ihre zukünftige Adresse hat sie jedoch noch nicht erfahren.

Dieser Fall wirft ernsthafte Fragen über die Prioritäten der Stadt Würzburg und die Behandlung ihrer älteren Bürger auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Frau Thiele und andere in ähnlichen Situationen weiter entwickelt.

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