Kettner Edelmetalle
27.11.2023
16:41 Uhr

VW-Markenchef gesteht: "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig"

VW-Markenchef gesteht: "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig"

Im Herzen der deutschen Automobilindustrie, in der Zentrale von Volkswagen, herrscht Unruhe. Der Markenchef von VW, Thomas Schäfer, hat in einer kürzlichen Vollversammlung der Vertrauensleute in Wolfsburg eine schockierende Aussage getroffen: "Mit vielen unserer bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten sind wir als Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig."

Ein Aufruf zur Veränderung

Schäfer deutete an, dass ohne spürbare Einschnitte, insbesondere beim Personal, eine Rückkehr zur Wettbewerbsfähigkeit nicht möglich sei. "Wir müssen ran an die kritischen Themen," sagte er. Ein VW-Sprecher bestätigte gegenüber der Presse, dass die Aussage "nicht wettbewerbsfähig" speziell auf die Marke VW bezogen ist. Es gehe dabei um die Verwaltungskosten, Lohnkosten in Deutschland und Produktivität.

Die Konkurrenz schläft nicht

Während VW mit internen Problemen zu kämpfen hat, haben andere Autokonzerne wie Tesla ihre Produktionskosten so stark gedrückt, dass sie pro verkauftem Fahrzeug ein Vielfaches an Gewinn erzielen. Doch nicht nur Tesla stellt eine Bedrohung dar. Auch andere Autobauer wie Stellantis und Renault mussten Sparprogramme auflegen, was auf eine allgemeine Verschärfung des Wettbewerbs hindeutet.

Die Zukunft der Belegschaft

VW-Personalvorstand Gunnar Kilian brachte beim Thema Stellenabbau auch die Altersteilzeit ins Spiel. Der größte Teil der Einsparungen soll allerdings über andere Maßnahmen erfolgen. Wie viele Stellen tatsächlich wegfallen sollen, ließen die beiden Spitzenmanager offen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo betonte, dass es kein Abrücken von den Tarifverträgen und der Beschäftigungssicherung bis 2029 geben dürfe.

Verhandlungen in vollem Gange

Derzeit wird über ein Effizienzprogramm verhandelt, das insgesamt zehn Milliarden Euro einbringen soll. Bislang gibt es noch keine Entscheidungen. Bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg am 6. Dezember sollen die Beschäftigten über den Zwischenstand informiert werden.

Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen VW ergreifen wird, um seine Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Doch eines ist sicher: In einer Zeit, in der die Wirtschaft von traditionellen Werten abrückt und sich auf Technologien wie Elektromobilität konzentriert, muss sich auch ein Gigant wie VW anpassen oder riskieren, von der Konkurrenz überholt zu werden.

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