Kettner Edelmetalle
20.09.2023
14:57 Uhr

Verlängerung der Glyphosat-Zulassung in der EU: Ein Schachzug gegen die Gesundheit der Bürger?

Die umstrittene Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat könnte laut einem Entwurf der EU-Kommission um weitere zehn Jahre verlängert werden. Dieser Vorschlag, der am Mittwoch online gestellt wurde, wird am Freitag mit den EU-Staaten erörtert. Doch stellt sich die Frage: Ist das wirklich im besten Interesse der europäischen Bürger oder handelt es sich hier um einen weiteren Schachzug der mächtigen Agrarchemie-Lobby?

Die Risiken von Glyphosat

Umweltschutzorganisationen und kritische Wissenschaftler warnen seit Jahren vor den Gefahren von Glyphosat für Menschen und Umwelt. Sie weisen darauf hin, dass das Herbizid möglicherweise krebserregend ist und das Hormonsystem stören kann. Zudem wird die Artenvielfalt durch den Einsatz von Glyphosat bedroht. Der Hersteller Bayer, weltweit der größte Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln, weist diese Bedenken jedoch vehement zurück.

Die Rolle der Politik

Deutschland hat bereits angekündigt, Glyphosat ab Anfang 2024 nicht mehr zuzulassen. Doch die Entscheidung der EU könnte diese nationalen Bemühungen untergraben. Jutta Paulus, eine Abgeordnete der Grünen, warnte am Mittwoch: „Die Gesundheit von Millionen Europäerinnen und Europäern droht für weitere zehn Jahre aufs Spiel gesetzt zu werden.“ Eine Entscheidung über die Verlängerung im zuständigen Ausschuss, in dem auch Vertreter der EU-Staaten sitzen, wird nicht vor Mitte Oktober erwartet.

Die Rolle von Bayer

Bayer, das den US-Konzern Monsanto und damit das Glyphosat-Herbizid übernommen hat, begrüßte den Vorschlag der EU-Kommission. Der Konzern behauptet, die Entscheidung der Mitgliedstaaten sollte auf den "wissenschaftlichen Schlussfolgerungen der zuständigen Behörden" beruhen. Doch kann man diese Aussage wirklich ernst nehmen, wenn man bedenkt, dass Bayer selbst ein massives finanzielles Interesse an der weiteren Zulassung von Glyphosat hat?

Die Zukunft von Glyphosat

Die Entscheidung über die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung wird voraussichtlich im Oktober fallen. Es bleibt abzuwarten, ob die EU-Mitgliedstaaten sich für den Schutz der Gesundheit ihrer Bürger entscheiden oder ob die Interessen der Agrarchemie-Lobby wieder einmal Vorrang haben werden. Es steht viel auf dem Spiel, und die Bürger Europas sollten die Entscheidung genau beobachten.

Es ist höchste Zeit, dass die Politik den Schutz der Gesundheit und der Umwelt vor die Interessen der Agrarchemie-Lobby stellt.

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