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18.09.2024
06:15 Uhr

Türkei plant islamische Allianz gegen Israel: Eine geopolitische Zeitenwende?

Türkei plant islamische Allianz gegen Israel: Eine geopolitische Zeitenwende?

Die jüngsten Entwicklungen in der internationalen Politik könnten eine dramatische Wende in den geopolitischen Beziehungen des Nahen Ostens und darüber hinaus bedeuten. Die Türkei hat offiziell die Mitgliedschaft in der BRICS+ beantragt und gleichzeitig vorgeschlagen, eine islamische Allianz zur Bekämpfung Israels zu gründen. Dieser Schritt könnte weitreichende Folgen haben und die bestehenden Machtverhältnisse erheblich verändern.

Historische Wurzeln und religiöse Spannungen

Die Türkei, ein sunnitisch-islamisches Land, hat eine lange Geschichte der Rivalität und Kooperation mit anderen islamischen Staaten. Die Unterscheidung zwischen Sunniten und Schiiten, die im siebten und achten Jahrhundert ihren Ursprung hat, spielt auch heute noch eine zentrale Rolle. Während Sunniten die Mehrheit der Islamisten weltweit stellen, sind Schiiten vor allem in den Golfstaaten, insbesondere im Iran, vertreten.

Die Türkei und der Westen: Eine komplizierte Beziehung

Die Türkei hat eine ambivalente Beziehung zum Westen. Seit ihrem NATO-Beitritt 1952 spielt sie eine wichtige strategische Rolle bei der Kontrolle des Mittelmeers und des Zugangs zum Osten. Doch die historische Revanche gegen den Westen, der ihre europäische Expansion einschränkte und sie im 20. Jahrhundert manipulierte, könnte eine islamische Allianz gegen Israel befeuern.

Der Iran als treibende Kraft

Der Iran hat seit der Revolution stets eine konsequente Haltung gegen Israel und den Westen eingenommen. Die religiöse und politische Integrität des Iran, die von Ayatollah Khomeini initiiert wurde, macht das Land zu einem globalen Bezugspunkt im Kampf gegen den Zionismus. Im Gegensatz dazu hat die Türkei oft eine inkonsistente Haltung gezeigt und sich den Interessen des Iran widersetzt.

Strategische Implikationen

Eine islamische Allianz unter türkischer Führung könnte bedeutende strategische Implikationen haben. Die Türkei verfügt über eine der größten Armeen der Welt und befindet sich in einer geografisch unverzichtbaren Region. Ihr Beitritt zu den BRICS+ könnte eine neue Ära der internationalen Beziehungen einläuten, in der die BRICS+ eine geoökonomische Partnerschaft mit politischer Macht darstellen.

Die eschatologische Dimension

Im Islam spielt Jerusalem eine zentrale Rolle in der eschatologischen Erfüllung der heiligen Schriften. Die Eroberung Jerusalems war jahrhundertelang der Grund für blutige Kriege, und die aktuelle Situation in Palästina könnte die Grundlage für einen neuen „Heiligen Krieg“ bilden. Die Entscheidung, einen Dschihad gegen Israel zu führen, könnte im Einklang mit dem religiösen Gebot stehen.

Die Zukunft der internationalen Beziehungen

Die Türkei wird sich entscheiden müssen, ob sie ihre Rolle in der NATO beibehält oder eine neue Richtung einschlägt. Eine islamische Allianz könnte die geopolitischen Machtverhältnisse erheblich verändern und die Türkei zu einem unkontrollierbaren Akteur für die westlichen Mächte machen. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, welche Richtung die Türkei einschlagen wird und welche Auswirkungen dies auf die internationale Politik haben wird.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Türkei ihre historische Rolle als Beschützer der internationalen islamischen Gemeinschaft bekräftigen kann oder ob sie weiterhin ein Doppelspiel zwischen Westen und Osten spielen wird. Eines ist sicher: Die geopolitische Landschaft wird sich in nicht geringem Maße ändern.

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