
Trump-Regierung demontiert Klimaschutz: EPA will CO₂ nicht mehr als Schadstoff einstufen
Die neue US-Regierung unter Donald Trump treibt ihre radikale Abkehr vom Klimaschutz mit atemberaubender Geschwindigkeit voran. In einem Schritt, der selbst hartgesottene Beobachter überrascht, kündigte die Umweltschutzbehörde EPA an, Treibhausgase künftig nicht mehr als gesundheitsschädlich einzustufen. Damit würde dem gesamten Klimaschutz auf Bundesebene die rechtliche Grundlage entzogen – ein Frontalangriff auf jahrzehntelange wissenschaftliche Erkenntnisse.
Die größte Deregulierung der US-Geschichte?
EPA-Chef Lee Zeldin präsentierte seine Pläne ausgerechnet in einem Autohaus in Indiana – symbolträchtiger hätte die Kulisse kaum sein können. Mit stolzgeschwellter Brust verkündete er, dies sei "die größte Deregulierungsmaßnahme in der Geschichte der Vereinigten Staaten". Man müsse sich diese Aussage auf der Zunge zergehen lassen: Die Einstufung von CO₂ als harmloses Gas soll der größte Befreiungsschlag der amerikanischen Wirtschaft werden.
Zeldin argumentierte, die sogenannte "Gefährdungsfeststellung" aus dem Jahr 2009 sei rechtlich fehlerhaft gewesen und habe schwere wirtschaftliche Schäden verursacht. Diese Feststellung basierte auf einem wegweisenden Urteil des Obersten Gerichtshofs von 2007, das Treibhausgase aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse als Luftschadstoffe wertete.
CO₂ als Lebenselixier – die neue Doktrin
Besonders aufschlussreich sind Zeldins Äußerungen in einem Podcast, wo er sich darüber beklagte, dass "niemals irgendeine Art von Nutzen oder Notwendigkeit von Kohlendioxid anerkannt" werde. Man müsse doch würdigen, "wie wichtig es für den Planeten ist". Diese Aussage offenbart die neue Stoßrichtung der Trump-Administration: CO₂ wird nicht mehr als Problem, sondern als Segen für die Menschheit dargestellt.
"Mit Blick auf die Einstufung als Gefahr heißt es, Kohlendioxid sei ein Schadstoff, und das war's dann auch schon"
Diese Verdrehung wissenschaftlicher Tatsachen erinnert fatal an die Propaganda totalitärer Regime, die Wahrheit nach Belieben umdeuten. Während weltweit Wissenschaftler vor den katastrophalen Folgen des Klimawandels warnen, erklärt die Trump-Regierung CO₂ kurzerhand zum harmlosen, ja sogar nützlichen Gas.
Ein koordinierter Angriff auf den Umweltschutz
Die Ankündigung fügt sich nahtlos in Trumps Gesamtstrategie ein. Bereits unmittelbar nach seiner Vereidigung im Januar hatte er den erneuten Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen verkündet – ein Déjà-vu seiner ersten Amtszeit. Doch diesmal geht die Administration noch weiter: Sie will nicht nur internationale Verpflichtungen ignorieren, sondern die rechtlichen Grundlagen des Klimaschutzes im eigenen Land komplett schleifen.
Die Folgen dieser Politik könnten verheerend sein. Ohne die Einstufung als Schadstoff entfallen sämtliche Regulierungen für CO₂-Emissionen von Fahrzeugen, Kraftwerken und Industrieanlagen. Die USA würden sich endgültig von jeglicher Verantwortung für den Klimaschutz verabschieden.
Widerstand formiert sich – aber reicht das?
Umweltverbände kündigten umgehend rechtliche Schritte an. Sie wollen die Demontage des Klimaschutzes nicht kampflos hinnehmen. Doch die Erfolgsaussichten sind ungewiss. Mit einer konservativen Mehrheit am Obersten Gerichtshof und einer Administration, die wissenschaftliche Erkenntnisse nach Belieben ignoriert, stehen die Zeichen schlecht für den Umweltschutz.
Was bedeutet diese Entwicklung für Deutschland und Europa? Während die USA den Rückwärtsgang einlegen, prescht die deutsche Ampel-Koalition – oder besser gesagt: die neue Große Koalition unter Friedrich Merz – mit immer ambitionierteren Klimazielen voran. Die im Grundgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 und das 500-Milliarden-Sondervermögen für "grüne" Infrastruktur werden die deutsche Wirtschaft weiter belasten, während amerikanische Unternehmen von Deregulierung profitieren.
Ein gefährliches Spiel mit der Zukunft
Die Trump-Administration spielt ein gefährliches Spiel. Indem sie wissenschaftliche Fakten leugnet und kurzfristige wirtschaftliche Interessen über langfristige Überlebensfragen stellt, riskiert sie nicht nur die Zukunft Amerikas, sondern die des gesamten Planeten. Doch vielleicht – und das ist die bittere Ironie – zeigt uns Trump ungewollt einen wichtigen Punkt auf: Die ideologische Überhöhung des Klimaschutzes in Deutschland, die zu immer neuen Belastungen für Bürger und Wirtschaft führt, während andere Länder pragmatischer agieren.
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Weder die komplette Leugnung des Klimawandels noch die wirtschaftsfeindliche Überregulierung können die Antwort sein. Deutschland täte gut daran, einen ausgewogenen Weg zu finden – einen, der Umweltschutz und wirtschaftliche Vernunft in Einklang bringt. Denn während Trump CO₂ zum Lebenselixier erklärt und deutsche Politiker es zum Todfeind stilisieren, verlieren beide Seiten den Blick für pragmatische Lösungen.
Die Entwicklung in den USA sollte uns eine Warnung sein: Extrempositionen in beide Richtungen schaden mehr, als sie nutzen. Es wird Zeit für eine ehrliche, wissenschaftsbasierte Debatte ohne ideologische Scheuklappen – weder in die eine noch in die andere Richtung.
- Themen:
- #Energie